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loveshalom
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VIII. Irrige Meinungen. Niemand unterlasse das Gebet für einen Verstorbenen deswegen, weil dieser nach seiner Meinung brav und fromm gelebt hat. Nur für einen Märtyrer braucht man nicht zu beten, weil …Mehr
VIII. Irrige Meinungen.

Niemand unterlasse das Gebet für einen Verstorbenen deswegen, weil dieser nach seiner Meinung brav und fromm gelebt hat.

Nur für einen Märtyrer braucht man nicht zu beten, weil dieser sein Leben für Christus hingegeben hat und deswegen von ihm die Worte Christi gelten: „Wer sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es finden.“ (Mt. 10,39) Papst Innozenz III. sagt daher: „Man würde einem Märtyrer Unrecht tun, wenn man für ihn beten würde.“
Auch für Kinder, die in der Taufunschuld gestorben sind, braucht man nicht zu beten; denn da diese keine Sünde haben, kommen sie sogleich in den Himmel. Daher verwendet unsere Kirche beim Begräbnis dieser Kinder nicht die schwarzen Gewänder, welche Trauer bedeuten, sondern die liturgische Farbe weiß, die der Ausdruck der Freude ist. (Sobald aber Kinder zu Verstand gekommen sind und daher sündigen konnten, was bei manchen Kindern schon frühzeitig der Fall ist, entgehen sie nicht dem Fegfeuer, falls sie in frühester Jugend mit Sünden belastet sterben.