augustinus 4
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Judas spricht zur Schrecklichkeit ewiger Verwerfung (4)

4. NIE MEHR ENDENDE VERLASSENHEIT
Ich habe zuvor von den Klüften sprechen müssen, die uns von der Erde
und erst recht vom Himmel trennen. Das ist nicht alles. Dies allein wäre
schon eine Hölle.
Außer diesen Klüften muss ich nur von der umfassendsten
und gröbsten Pein sprechen.
Einmal ist da die Pein der unermesslichen, der unaussprechbaren Verlassenheit und Trostlosigkeit. Wir sind so verlassen, dass nichts und niemand uns mehr trösten könnte. Es ist eine unsagbare Pein, eine entsetzliche Qual der Einsamkeit und unvorstellbaren Schwere, eine unaussprechliche Einöde und Schauerlichkeit. Wir sind in solcher Trostlosigkeit, dass uns nichts und niemand erreichen kann. Selbst
wenn uns jemand einen Trost zurufen könnte, es würde uns weder
helfen noch trösten.
Trost ist für uns so fern, wie für euch ein anderer Planet. Trost ist für uns
etwas, was die Hölle nicht mehr erreicht. Dies allein ist für uns eine solche
unbeschreibbare Pein, dass wir hineingeworfen in diese Trostlosigkeit
schon in einem eigenen Feuerpfuhle sind.

[Hörbeweis: Das Inferno gibt es wirklich!]