Heilwasser
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Der Genügsame wird zufrieden durch die Not gehen

Die Zufriedenheit des Genügsamen

Im Laufe des Herannahens der Hungersnot, die unweigerlich auf Deutschland (und die ganze Welt) zukommt – flüchten
wird nichts nützen – wird eine bescheidene, schlicht anmutende Tugend von hervorstechender Bedeutung werden: die Genügsamkeit. Das Besondere daran ist nicht nur, dass der Genügsame mit wenig irdischen Gütern – Besitz, Essen Trinken, Notwendigem – auskommt, sondern damit zufrieden ist. Beide Aspekte sind wichtig, das Zurechtkommen und die Zufriedenheit, denn:

a) Genügsamkeit will durch Verzicht und bescheidene Lebensweise geübt sein. Dem, der es gewohnt ist auf großem Fuß zu leben, wird es schwer fallen, Opfer zu bringen. Darum muss man sich rechtzeitig umstellen, die Zeit drängt bereits. Die Macht der schlechten Gewohnheit muss überwunden werden durch die Macht der guten Gewohnheit, die sich nicht von heut auf morgen einstellt.

b) Zufriedenheit stellt sich nur dann ein, wenn man mit seinem ganzen Glauben verstanden und durchdrungen hat, dass Zufriedenheit mit wenigem eine Form des seelischen Glücklichseins ist, weil sie Dankbarkeit gegenüber der gütigen Vorsehung des Himmlischen Vaters ausdrückt, der uns allezeit das Notwendige schenkt, wenn wir zuerst Sein Reich und Seine Gerechtigkeit suchen. Die Zufriedenheit gibt Hoffnung und Kraft in Notzeiten und damit Stabilität im Seelenleben. Wenn man nicht murrt und klagt, weil man wenig hat, sondern es sogar köstlich findet, aus Liebe zu Jesus und zum Heil der Seelen eine ärmere Lebensweise zu führen, wird man auch nicht so leicht geneigt sein, die jetzige Bedrängnis als hart zu empfinden, denn wer die Tapferkeit des Herzens besitzt, harrt in Geduld aus, bis alles vorüber ist.

Besser der bescheidene Besitz des Gerechten als der Überfluss vieler Frevler! … Sie [die Frommen] werden in böser Zeit nicht zuschanden, sie werden satt in den Tagen des Hungers.“ (Ps 37,16.19)

Die bescheidene Genügsamkeit ist die Tugend der kommenden Monate und Jahre!

Der Kluge ist gerne sparsam und genügsam.
Sklavin Marie teilt das
492
Bist du genügsam?
Zweihundert teilt das
29
Den folgenden Bericht über die Gerichtsverhandlung diktierte Reinisch mir drei Tage später. Er zeigt in typischer Weise, wie der Angeklagte im Dritten Reich nicht einmal das Recht und die Möglichkeit zur Verteidigung fand, mit welcher Oberflächlichkeit die schwerwiegendsten Dinge abgetan, und wie die schwersten Strafen, die Menschen verhängen können, ohne ein[1]gehende Prüfung ausgesprochen wurden …Mehr
Den folgenden Bericht über die Gerichtsverhandlung diktierte Reinisch mir drei Tage später. Er zeigt in typischer Weise, wie der Angeklagte im Dritten Reich nicht einmal das Recht und die Möglichkeit zur Verteidigung fand, mit welcher Oberflächlichkeit die schwerwiegendsten Dinge abgetan, und wie die schwersten Strafen, die Menschen verhängen können, ohne ein[1]gehende Prüfung ausgesprochen wurden. So berichtet Reinisch: Der vorsitzende Senatspräsident erklärt, es sei kindisch, dass ich einen Tag zu spät in die Ka[1]serne eingetreten sei, und dass ich wegen zweier Priesterseminare den Treueid verweigere. Im Übrigen glaube er, dass ich rachsüchtig sein müssen wegen des Redeverbotes durch die Gestapo. Meine Antwort: „Hohes Reichskriegsgericht! Ich achte und schätze die deutsche Wehrmacht, weil wahrhaft religiöse und sittlich hochstehende Persönlichkeiten zu ihr gehören, und weil die deutsche Wehrmacht die Heimat vor feindlichen Angriffen geschützt hat, und weil ich auch noch am ersten bei ihr Recht und Gerechtigkeit erwarte. Ich bitte daher, Herr Senatspräsident, mich in Geduld anzuhören.“ Wer erinnert sich bei diesen Worten nicht an die Verteidigungsrede des heiligen Paulus vor dem König Agrippa in Cäsarea (Apg 26, 2-3), die in ähnlicher Weise mit einer Anerkennung des Richters und der Bitte um Gehör beginnt: „König Agrippa, ich schätze mich glücklich, dass ich wegen all der Anklagen, welche die Juden gegen mich erheben, mich heute vor dir verteidigen darf, denn du bist ein vorzüglicher Kenner aller jüdischen Gebräuche und Streitfragen. Darum bitte ich dich, mich in Geduld anzuhören.“ Reinisch fuhr fort: „Vor allem ist mein verspätetes Eingreifen in der Kaserne aus dem Prinzip heraus geschehen, dass ich die gegenwärtige Reichsregierung nicht anerkenne, und darum hat sie mir auch keine Befehle zu erteilen. Es ist wohl nicht kindisch, wenn ich mich einsetze für zwei Priestersemi[1]nare, weil in ihnen der Priesterstand durch die Gestapo (Geheime Staatspolizei) allgemein ge[1]troffen wurde.“ Hier unterbricht mich der Staatspräsident: „Halten Sie hier keine politische Propagandareden! Im Übrigen sind wir kein Kirchengericht, sondern ein Kriegsgericht. Wir haben vor Ihnen gar keine Achtung, wo Sie wissen, dass es heute um den Bolschewismus geht. Sie stellen sich ein, um einen Vergleich zu gebrauchen, bei einem brennenden Hause, um ihre Habseligkeiten zu retten, das andere mag zugrunde gehen. 70 Zehntausende von Ihren Mitbrüdern haben den Treueid geleistet, das ist eine Kompromittie[1]rung Ihres ganzen Standes. Sie mögen ruhig Ihre zwei Seminare haben, und das ganze deut[1]sche Volk mag darüber zugrunde gehen.“ Meine Antwort: „Herr Senatspräsident: Es geht hier um den katholischen Priester, und das ist das Bedauerns[1]werte der heutigen Regierung, ihre Doppelzüngigkeit: auf der einen Seite macht sie den ka[1]tholischen Priester durch die Gestapo unmöglich, auf der anderen Seite soll der Priester seinen Mann stellen.“ Sofort werde ich wiederum unterbrochen, und statt einer sachlichen Antwort versucht der Senatspräsident, mich durch Vorwürfe und Schimpfreden zu erschüttern. Er habe gar keine Achtung vor mir. Er habe andere Soldaten vor mir gehabt, darunter Kärntner und einen Tiroler mit acht Auszeichnungen. Die achte und schätze er mehr als mich. Er frage mich nun noch einmal, ob ich den Fahneneid leisten wolle oder nicht. Ich antwortete: „Ich muss hier eine Unterscheidung machen.“ Sofort werde ich wieder unterbrochen. Der Senatspräsident zitiert jetzt sogar Worte aus der Bibel: „Ich verlange ein klares Ja oder Nein. ‚Die Lauen werden ausgespien: bist nicht für mich, so bist du gegen mich‘.“ Darauf meine Antwort, ein lautes – „Nein!“ Der Staatsanwalt erhebt sich und stellt den Antrag auf Todesstrafe. Der Verteidiger sagt nur kurz ein paar Worte, dass ich mich vielleicht in der Einsamkeit der Zelle doch noch besinnen könnte. Schon geht der Prozess seinem Ende entgegen. Der Senatspräsident erklärt: „Reinisch, Sie haben das Schlusswort.“ Darauf erwidere ich: „Herr Senatspräsident, ich bitte, hier Geduld zu haben. Ich will keine politische Propaganda[1]rede halten, sondern nur meinen Standpunkt klären.“ „Reinisch, Sie sind ein stolzer Mensch!“ (Enthält dieser Vorwurf nicht eine unbeabsichtigte Anerkennung?!) Dann verlässt der Senatspräsident völlig den Boden sachlicher Auseinandersetzung und begibt sich auf das niedrige Niveau billiger Schlagworte: „Es soll Ihnen auch noch gesagt sein, dass den Geistlichen vom Staate die Gehälter gezahlt werden. Was wird der Papst mit seiner katholischen Kirche machen, wenn die Kirche keine Gehälter mehr vom Staate bekommt? Sie könnte einpacken! Und nun, Reinisch, was haben Sie noch zu sagen?“ Meine Antwort: „Auf Grund dieser Ausführungen erkläre ich – Nein! Ich werde den Treueid nicht leisten!“ Soweit der Bericht von Pater Reinisch. Darauf zieht sich das Gericht zur Beschlussfassung zurück. Während nun in einem Nebenraum die Entscheidung über Leben und Tod gefällt wird, betet Reinisch ununterbrochen: „Mutter Gottes, nimm mich als Liebesopfer an, wenn es Dir gefällt!“ 71 Nach kurzer Zeit kommen die Gerichtsherren wieder in den Saal, und das Urteil wird verkün[1]det: „Der Sanitätssoldat Franz Reinisch wird wegen Verweigerung des Fahneneides und Zersetzung der Wehrkraft zum Tode verurteilt!“ Der Senatspräsident sucht das Urteil damit zu begründen, dass der Angeklagte sich in dieser schweren Stunde im Kampfe gegen den Bolschewismus dem Vaterlande entzogen habe. Wenige Tage später schrieb Pater Reinisch in seine Aufzeichnungen: „Die Hauptverhandlung war wie ein sichtbares Eingreifen Mariens. Unter vorausgegangener Anrufung des heiligen Erzengels Michael war ich auffallend ruhig, sicher und entschlossen, hatte eine feste und klare Stimme. Man warf mir vor, ich sei stolz. Es erfüllte mich eine innere Ruhe, Sicherheit und Geborgenheit im Herzen der Gottesmutter. – Wie freute ich mich, als es geglückt war! Dreimal Wunderbare Mutter, immer näher zu Dir!“

pallottiner.org/…zberg-Franz-Reinisch-Ein-Martyrer-unserer-Zeit.pdf
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Joannes Baptista
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Stimmt, trotzdem muss man sich natürlich auch gegen bösartig herbeigeführte Not (friedlich) wehren!
Joannes Baptista
Bin jetzt in Stuttgart, an der U-Bahnhaltestelle auf dem Weg zur Kundgebung.
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Der Sparsame ist gerne genügsam.