Heilwasser
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Erst glauben zu wollen, wenn man selber sieht, ist Egoismus u. Mangel an Einfühlung

Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben. (Joh 20,29)

"Selig sind die nicht sehen und doch glauben",
denn die Apostel und in dieser Szene insbesondere Thomas
hätten den frommen Frauenberichten über Jesu Auferstehung
Glauben schenken sollen. Warum ?

Weil andere Menschen ernst zu nehmen sind: Alles, was ihr wollt, dass
euch die Menschen tun, das tut auch ihnen! Darin besteht das Gesetz und
die Propheten.
(Mt 7,12: Die Goldene Regel) Wer also erwartet, dass man
seiner Verkündigung glaubt, der muss auch andern glauben, denn das
Zeugnis anderer ist nicht weniger wert, falls es sich um einen glaubwür-
digen Menschen handelt, der sich nicht der Lüge bedient.

Warum sollte es also besser sein, erst zu glauben, wenn man selber sieht ?
Ein anderer ist genauso viel wert wie man selbst, somit auch sein Zeugnis.
Dennoch kommt diese sehr schädliche Meinung unter solchen, die sich
gläubig nennen, gar nicht selten vor und man kann sich nur wundern darüber,
mit welch merkwürdigen Ansichten da an der Hl. Schrift vorbei-
argumentiert wird. Die Bibel lehrt uns klipp und klar, dass erst glauben zu wollen,
wenn man selber sieht, Egoismus und ein Mangel an Einfühlung in den anderen ist.

Wenn manche sogar meinen, es sei etwas Besonderes, wenn man erst
glaubt, nachdem man selber sieht, weil man erst dann ausreichende
Gründe für den Glauben hätte, muss man ihnen leider sagen, dass es
sich dabei nicht um richtige Unterscheidung handelt. Erst glauben,
wenn man selber sieht, ist nichts anderes als Hochmut gegenüber
dem anderen. Man stellt sein eigenes Urteil über das Urteil des anderen,
wenn auch unbewusst.

Die Bibel dagegen lehrt uns, dass man Zeugenberichte anderer ernst
nehmen muss, v.a. wenn sie zahlreich und übereinstimmend
sind: Selig, die nicht sehen und doch glauben, weil es dafür
bereits genug vernünftige Gründe gibt.

Selig werden aber auch jene, die sehen und deswegen glauben. Darum
wurde auch St. Thomas noch selig, weil er doch glaubte, nachdem er
sah. Sein Unglaube konnte von Jesus aber nicht gelobt, sondern nur
getadelt werden.

Wie viele glauben nicht, obwohl sie bereits gesehen haben ?
--->das ist für die Seele gefährlich, weil es zeigt, dass der
Wille nicht bereit ist. Die Wachsamkeit des Willens wurde hier
vernachlässigt oder gar nicht geübt.

Fazit:
Seien wir uns bewusst: DER GLAUBE entscheidet über ewiges Leben
(Seligkeit) oder ewiges Verderben (Verdammnis) ! Wohl dem, der
ihn sobald wie nur möglich betätigt und nicht zuwartet, denn dann
kann es schon zu spät sein. Wenn der Glaube an Jesus Christus das-
jenige ist, was den ewige Glückseligkeit erwirbt, dann muss man ihn
geradezu wie ein Raubtier verschlingen wollen.

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