Jesajafuture
376

Paris: Friedliche Demonstration, friedliche Wächter – und provozierende Krawallmacher

Die Anweisung, die absolut friedliche Massendemonstration von wohl weit über einer Million Franzosen in Mißkredit zu bringen, gilt anscheinend europaweit. Den ganzen Tag über waren Demonstranten aus der nicht mehr schweigenden Mehrheit Frankreichs friedlich zum zentralen Kundgebungsort, der Place des Invalides, gezogen. Viele hatten wegen Schikanen und Behinderungen durch die Behörden nicht teilnehmen können, andere kehrten bereits vor Erreichen des Platzes um, weil nach 19.00 Uhr die Busse für die Heimkehr nicht mehr abfahren durften.
Die offiziell bekanntgegebenen Teilnehmerzahlen sind ausgesprochen skeptisch zu betrachten. Wie bereits gesagt, wurden viele an der Teilnahme gehindert, kamen zu spät bzw. gar nicht an den Zählpunkten an. Da der zentrale Kungebungsort, die Place des Invalides, weit über 400 000 Menschen fasst und prall gefüllt war, während einer der Demonstrationszüge nur zum Teil und ein anderer noch gar nicht eingetroffen war, darf man ruhig von einer Zahl von über einer Million Teilnehmern ausgehen. Auch bei den vorhergehenden Demonstrationen waren die Zahlen von den offiziellen Stellen lächerlich niedrig gehalten worden.
Die französische Civitas-Bewegung zählte 10 000 Teilnehmer bei ihrer separaten Kundgebung. Auch das ist eine beachtliche Zahl, wenn man bedenkt, dass der eigentliche Anlass der Kundgebungen, das Gesetz über die Homo“ehe“, ja schon in Kraft ist.
Nach Ende der offiziellen Demonstration blieb eine große Zahl jugendlicher Wächter singend und friedlich zusammen. Am Rande dieser friedlichen Versammlung kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Krawallmachern, die nichts mit den Wächtern zu tun haben, und der Polizei, welche Tränengas einsetzte. Da der Wind unglücklich stand, wurde das Gas auch in Richtung der Wächter geweht.
In gewohnter Weise tendenziös und verfälschend berichtete der rot-grüne Sender WDR (und nicht nur er) so, als seien die Krawalle nach der Demonstration von den absolut friedlichen Demonstranten ausgegangen.

In der Nacht versammelten sich die Wächter vor dem Petit Palais und verbrachten die Zeit bis zum Morgen bei Kerzenlicht, Gesang und Diskussionen mit den Polizisten, die als „sehr offen“ beschrieben wird (ihr Chef sogar als sehr sympathisch und freundlich). Für 5.20 Uhr wird die Räumung des Platzes angeordnet, die Wächter kündigen an, dass eine andere Gruppe über den Tag die Wache übernehmen wird. Daraufhin wird ab 6.00 Uhr der Platz geräumt.

Es ist erschütternd, wie diese Vorgänge (einer offenbar existierenden Anweisung folgend) europaweit in den Qualitätsmedien dargestellt werden. Noch erschütternder ist, wie wenig Echo die andauernden Unruhen in Schweden und, neuerdings, auch in Bern finden. In den beiden letzten Fällen handelt es sich um massive Gewalttaten bekannter und einschlägiger „Gruppen“. In Paris werden Zusammenhänge konstruiert, um eine absolut friedliche Mehrheit in Mißkredit zu bringen.

Mehr als 200 Personen wurden von der Polizei in eine Polizeistation in der rue de l'Evangile verbracht, wo ihre Personalien festgestellt wurden. Auf dem Bild sieht man einen Teil der extremistischen und gewaltbereiten Jugendlichen, vor denen der sozialistische Innenminister "Gas-Manuel" Valls sich fürchtet, beim subversiven, staatsgefährdenden Singen in eben dieser Polizeistation.

Die Demonstrationen sind vorbei, die Aktionen jedoch noch lange nicht. Die Präsidentin der Demo-für-alle-Bewegung, Ludovine de La Rochère, rief noch zum Ende der gestrigen Demonstration dazu auf, nicht in den Aktionen nachzulassen, damit der Kampf für Frankreich überall in Frankreich weitergeht: die Demo-für-alle-Bewegung wird weitergehen, wird sich entfalten, wird sich eine feste Struktur geben und Einfluss auf die öffentliche Meinung nehmen.