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Brief des Prälaten (November 2013) Brief des Prälaten (November 2013) Ein Kommentar zu den beiden letzten Artikeln des Glaubensbekennisses: "Ich glaube an die Auferstehung der Toten und an das ewige …Mehr
Brief des Prälaten (November 2013)

Brief des Prälaten (November 2013)
Ein Kommentar zu den beiden letzten Artikeln des Glaubensbekennisses: "Ich glaube an die Auferstehung der Toten und an das ewige Leben".

07.11.2013


In wenigen Wochen geht das Jahr des Glaubens zu Ende: Der Heilige Vater wir es am 24. November, dem Christkönigsfest abschließen. Aus diesem Anlass lade ich Euch ein, einige Worte unseres Vaters nachzulesen, die er in einer seiner Homilien schrieb: „Wenn wir das Credo beten, bekennen wir unseren Glauben an Gott, den allmächtigen Vater, an seinen Sohn Jesus Christus, der gestorben und auferstanden ist, und an den Heiligen Geist, den Herrn und Lebensspender. Wir bekennen, dass die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche der Leib Christi ist, vom Heiligen Geist beseelt. Wir bekennen freudig den Nachlass der Sünden und die Hoffnung auf das ewige Leben. Aber: dringen diese Wahrheiten bis ins Herz, oder bleiben sie an den Lippen hängen?“[1]
www.opusdei.de/art.php
Das Hochfest Allerheiligen, das wir heute feiern, und der Gedenktag Allerseelen von morgen laden uns ein, unser ewiges Ziel zu bedenken. Diese liturgischen Feste entsprechen den letzten Glaubensartikeln des Credo. „Das christliche Credo – das Bekenntnis unseres Glaubens an Gott den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist und an sein schöpferisches, erlösendes und heiligendes Wirken – gipfelt in der Verkündigung, dass die Toten am Ende der Zeiten auferstehen und dass es ein ewiges Leben gibt.“[2]

Das Glaubensbekenntnis fasst in wenigen Worten die letzten Dinge – sowohl des Einzelnen wie der Gesamtheit der Menschen – zusammen, also das, was jeden Menschen und das ganze Universum am Ende erwartet. Schon die menschliche Vernunft ist imstande zu erahnen, dass es nach dem irdischen Leben ein Jenseits geben muss, in dem die Gerechtigkeit, die hier unten so häufig schwer verletzt wird, in Fülle herrschen wird. Aber nur im Licht der göttlichen Offenbarung und ganz besonders dank der Erleuchtung durch die Menschwerdung, den Tod und die Auferstehung Jesu Christi erlangen diese Wahrheiten klare Umrisse, obwohl sie natürlich weiterhin unter dem Schleier des Mysteriums verborgen bleiben.

Dank der Verkündigung Christi verlieren die letzten Wirklichkeiten ihren düsteren und schicksalhaften Sinn, den viele Menschen im Laufe der Geschichte gefürchtet haben. Der leibliche Tod ist für jeden ganz offensichtlich, aber in Christus bekommt er einen neuen Sinn. Er ist nicht mehr nur eine Konsequenz unserer Geschöpflichkeit, der Materialität des physischen Körpers, der natürlicherweise zur Auflösung neigt, und er ist auch nicht mehr nur eine Strafe für die Sünde, wie es schon im Alten Testament offenbart wurde. Der hl. Paulus schreibt: Denn für mich ist Christus das Leben, und Sterben Gewinn. Und an anderer Stelle fügt er hinzu: Das Wort ist glaubwürdig. Wenn wir mit Christus gestorben sind, werden wir auch mit ihm leben.[3] „Das wesentlich Neue am christlichen Tod liegt darin: Durch die Taufe ist der Christ sakramental schon ‚mit Christus gestorben’, um aus einem neuen Leben zu leben. Wenn wir in der Gnade Christi sterben, vollendet der leibliche Tod dieses ,Sterben mit Christus’ und vollzieht so endgültig unsere Eingliederung in ihn durch seine Erlösungstat.“[4]

Die Kirche ist immer und in jedem Augenblick Mutter. Sie hat uns im Wasser der Taufe zum neuen Leben in Christus geboren und uns zugleich die künftige Unsterblichkeit verheißen; dann hat sie sich durch die übrigen Sakramente – vor allem die Beichte und die Eucharistie – darum gesorgt, dass dieses „Sein“ und „Vorangehen“ in Christus in unserer Seele Gestalt annimmt; später, wenn die schwere Krankheit und vor allem der Todeskampf kommt, beugt sie sich von neuem über ihre Töchter und Söhne und stärkt sie durch die Krankensalbung und die Heilige Kommunion als Wegzehrung; sie versorgt uns mit allem Nötigen, um diese letzte Reise, die mit der Gnade Gottes in den Armen unseres himmlischen Vaters enden wird, voller Hoffnung, Friede und Freude anzutreten. So erklärt sich, dass der hl. Josefmaria wie viele andere Heilige vor und nach ihm deutliche und optimistische Worte niedergeschrieben hat, als er vom Tod des Christen sprach: „Hab keine Angst vor dem Tod. – Nimm ihn schon jetzt großmütig an … wann Gott will … wie Gott will … wo Gott will. – Sei ganz sicher: er kommt zu einer Zeit, an einem Ort und in einer Weise, wie es für dich am besten ist … gesandt von deinem Vater Gott. – Willkommen sei unser Bruder Tod!“[5]

Mir kommen so viele Menschen in den Sinn, Frauen und Männer vom Opus Dei, ihre Verwandten, Freunde und Mitarbeiter, die in diesen Augenblicken ihre Seele Gott übergeben. Für alle erbitte ich die Gnade eines heiligen Übergangs, voller Frieden und in inniger Vereinigung mit Christus. „Der auferstandene Herr ist die unvergängliche Hoffnung, die nicht zugrunde gehen lässt (Röm 5, 5). Wie oft in unserem Leben schwinden die Hoffnungen, wie oft werden die Erwartungen, die wir im Herzen tragen, nicht …