Hutpflicht - Schulpflicht - Genderpflicht - Impfpflicht

Von alten und neuen Hüten.

Das geht jetzt schon seit hundert Jahren so: Ob Hutpflicht, Schulpflicht, Genderpflicht oder Impfpflicht - es scheint das Kennzeichen der Moderne zu sein, "Pflichten" zu behaupten, die keine sind. Und diese dennoch, mal mehr trickreich, mal mehr gewaltsam, durchzusetzen.

"Wie soll es weitergehen angesichts von Faustrecht und Regelwillkür", fragt man sich hier ganz zu recht und ahnt die Antwort: "Je mehr verregelt wird, desto größer werden Entfremdung und Misstrauen zwischen den Menschen."

Kein Wunder, dass die Menschen aus den modern gewordenen Kirchen austreten. Wer selbst die Moderne vertritt, verliert seine Antipode und kann die Kirche nicht einmal mehr dazu brauchen. Wer die Moderne gut begründet ablehnt, geht hin zur Tradition. Und wer das Unrecht der Moderne mehr ahnt, sicher auch wegen des oben angeführten Phänomens, mehr spürt, dass mit der Moderne irgendetwas nicht stimmt, wird nicht ausgerechnet den nun ebenso irrlichternden Kirchen folgen. Denn das Ahnen und Spüren ist als sensus fidei schon Religion, von der die modernen Kirchen nur noch die soziologische Macht übrig ließen.

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Bildquelle: Wikimedia, Mustafa Kemal 1925 Hut-Reform
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der versklavte Mensch wird durch Pflichten reglementiert. Eine freie und verantwortliche Willensbekundung ist störend und verboten.