Übersetzung: Christen im Gazastreifen: Reisebeschränkungen trennen Familien an Weihnachten Dezember 23, 2022 um 12:01 Uhr | Veröffentlicht in: Israel, Naher Osten, Nachrichten, Palästina Während Pilger aus aller Welt zu Weihnachten nach Bethlehem, Jerusalem und Nazareth strömen, warten Mitglieder der christlichen Gemeinde in Gaza darauf, zu erfahren, ob Israel ihnen eine Reiseerlaubnis erteilen …Mehr
Übersetzung: Christen im Gazastreifen: Reisebeschränkungen trennen Familien an Weihnachten Dezember 23, 2022 um 12:01 Uhr | Veröffentlicht in: Israel, Naher Osten, Nachrichten, Palästina
Während Pilger aus aller Welt zu Weihnachten nach Bethlehem, Jerusalem und Nazareth strömen, warten Mitglieder der christlichen Gemeinde in Gaza darauf, zu erfahren, ob Israel ihnen eine Reiseerlaubnis erteilen wird, berichtet Reuters.
In diesem Jahr haben die israelischen Behörden fast 600 palästinensischen Christen im Gazastreifen die Reise genehmigt, so COGAT, eine Abteilung des israelischen Verteidigungsministeriums, die zivile Angelegenheiten mit den Palästinensern koordiniert.
Die Palästinenser sagen jedoch, dass die israelische Vergabe von Reisegenehmigungen vielen Familien die seltene Gelegenheit verwehrt, den Gazastreifen zu verlassen und gemeinsam zu reisen, da die Genehmigungen nicht immer allen Familienmitgliedern erteilt werden.
"Es ist eine Tragödie, wenn die Mutter oder der Vater eine Genehmigung erhält und die Kinder nicht oder das Gegenteil. Das bedeutet, dass es keine Reisen und keine Feiern gibt", so Suhail Tarazi, Direktor der Young Men's Christian Association (YMCA) in Gaza.
"Solches Leid widerfährt vielen Familien, und es wiederholt sich jedes Jahr", sagte Tarazi gegenüber Reuters während einer Weihnachtsfeier mit Baumbeleuchtung in Gaza-Stadt am 10. Dezember.
Die COGAT erklärte, die Anschuldigungen seien eine "absolute Lüge" und sie habe in diesem Jahr etwa 200 Anträge von Christen aus Sicherheitsgründen abgelehnt.
Unter den 2,3 Millionen Einwohnern des Gazastreifens gibt es schätzungsweise 1.000 Christen, von denen die meisten griechisch-orthodox sind und Weihnachten im Januar feiern.
Israel hat eine strenge Belagerung über den Gazastreifen verhängt, die die Bewegungsfreiheit der Palästinenser einschränkt.
"Ich habe eine Genehmigung erhalten, aber weder meine Frau noch mein Sohn. Deshalb kann ich nicht reisen und Weihnachten in Bethlehem, dem Geburtsort Jesu, feiern", sagte Majed Tarazi.
Für den Journalisten Samer Hanna ist die Situation genau umgekehrt. Ihm wurde in den letzten 15 Jahren aus Sicherheitsgründen die Einreise verweigert, während seine Frau und seine beiden Kinder reisen dürfen.
"Sie regen sich auf, wenn sie gehen und ich nicht bei ihnen bin, und wenn sie meinetwegen hier bleiben, wünschen sie sich immer noch, sie könnten ins Westjordanland oder nach Jerusalem gehen", so Hanna.
Obwohl Bethlehem nur 90 Autominuten entfernt ist, hat ihn das Einreiseverbot daran gehindert, mit seiner Großfamilie und seinen Freunden im Westjordanland in Kontakt zu treten.
"Es ist ein großes Problem, wenn ich sehe, dass Menschen aus der ganzen Welt einfach nach Bethlehem fahren und ich nicht mit meiner Familie reisen kann", sagte er.
