Das Leben des heiligen Josef

Das Leben des heiligen Josef

Geburt, Beruf, Vermählung

Der Name Josef bedeutet soviel als Wachstum oder Vermehrung, was im geistigen Sinne auf den hl. Josef sofern passt, als er mit dem Alter in der Tugend wuchs und Gott immer wohlgefälliger wurde. Josef stammte aus der königlichen Familie Davids, denn im Geschlechtsregister Jesu Christi ist er als Nachkomme Davids angeführt.1 Sein Geburtsort war das kleine Städtchen Nazareth in Galiläa. Es lässt sich das daraus schließen, weil er dort 2 gewohnt und weil er von dieser Stadt den Namen hatte. Sein Vater hieß nach dem Evangelisten Matthäus Jakob.3 Wenn ihn der Evangelist Lukas Heli nennt,4 so erklärt es sich daraus, dass Josef entweder der an Kindesstatt angenommene Sohn Helis oder sein Schwiegersohn war.5 Die Mutter Josefs wird nirgends genannt.

Seinem Berufe nach war er ein Handwerker, und zwar ein Zimmermann.6 Der hl. Justinus, der Märtyrer († 167), berichtet, Josef habe in Holz gearbeitet und Pflüge verfertigt, und Jesus habe ihm bisweilen geholfen. Nach dem hl. Ambrosius († 397) fällte er Bäume und verrichtete verschiedene Arbeiten des Zimmerhandwerkes. Auch der hl. Thomas von Aquin nennt ihn einen Zimmermann.7

Josef war mit Maria, der Tochter Joachims und Annas, verlobt.8Die Verlobung war erfolgt, bevor der Erzengel Gabriel Mariä erschien und ihr die Botschaft brachte, dass sie vom heiligen Geiste empfangen werde.9 Die Ehe zwischen Josef und Maria war eine ganz jungfräuliche und doch wahre Ehe. Josef wird der Mann Mariens genannt,10 Maria die Frau Josefs.11 Eheleute können auf ihr gegenseitiges Recht verzichten, ohne dass sie deswegen aufhören würden, Eheleute zu sein. Ähnliche Beispiele finden sich auch sonst in der Geschichte. So sehen wir eine hl. Cäcilia mit ihrem Gemahl Valerian, eine hl. Kunigunde mit dem Kaiser Heinrich, eine Pulcheria mit Marzian in jungfräulicher Reinheit leben.12 Nach der Überlieferung hatte Maria in der frühesten Jugend das Gelübde der Jungfräulichkeit abgelegt. Das Gleiche lehren die Väter auch vom hl. Josef. Als Begründung fügt Thomas von Aquin hinzu: „Da der Herr seine Mutter, die Jungfrau, nur dem jungfräulichen Johannes empfehlen wollte, wie hätte er es gestatten können, dass ihr Bräutigam nicht jungfräulich gewesen und jungfräulich geblieben wäre.“13

Dass Josef und Maria sich vermählten, trotzdem sie entschlossen waren, jungfräulich zu leben, geschah aus göttlicher Eingebung. Maria und ihr Kind sollten einen Ernährer und Beschützer haben, Maria zudem vor dem üblen Rufe gewahrt bleiben, dem sie ausgesetzt werden musste, wenn sie unverehelicht Mutter geworden wäre. Auch die Ehre Jesu Christi forderte es, dass man ihn nicht für einen außer der Ehe Geborenen ansehe und verachte. Dass Josef und Maria jungfräulich blieben und doch vermählt waren, ist auch darin begründet, dass sie ein Vorbild werden sollten für Jungfrauen und Eheleute.14

Wir können uns nun leicht vorstellen, von welcher Unruhe und Beängstigung Josef erfüllt war, als Maria Mutter werden sollte. Von der Erscheinung des Erzengels Gabriel, der Maria die Botschaft brachte, dass sie vom heiligen Geiste empfangen werde, hatte sie Josef nichts erzählt. Die Begebenheit war von so außerordentlicher Art, dass sie dieselbe nicht mitteilen konnte, ohne dafür eine andere Gewährleistung zu haben, als ihr bloßes Wort. Sie überließ in ihrer Demut Gott dem Herrn die Offenbarung des großen Geheimnisses. Josef stelle auch keine Fragen an sie; dazu war seine Herzensreinheit zu erhaben und er war zu sehr von der Unschuld Mariens überzeugt. Darum wollte er Maria nicht bei Gericht anzeigen und sie der öffentlichen Schande preisgeben. Da er sich aber die Erscheinung nicht erklären konnte, ging er nach langem inneren Kampfe mit dem Gedanken um, in der Stille den Ehevertrag zu lösen. Da erschien ihm ein Engel und offenbarte ihm: „Fürchte dich nicht, Maria, dein Weib, zu dir zu nehmen, denn was in ihr ist, ist vom heiligen Geiste. Sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk erlösen von dessen Sünden.“ Nun war Josef vollkommen beruhigt, betete voll des Dankes die unerforschlichen Wege der göttlichen Vorsehung an und behielt, der Weisung des Engels gemäß, Maria bei sich.15

weiter siehe Link:

www.mutterdererloesung.de/…/das leben des h…