Über „Licht durch Dunkelheit. Erzählte Mystik bei Gertrud von le Fort und Reinhold Schneider“ sprach Christoph Fackelmann und führte zunächst zum Paradox mystischen Erlebens hin: Ausgerechnet das Gefühl der „Gottverlassenheit“ stelle sich als das größte Gnadengeschenk jener unendlich beglückenden, zugleich aber vernichtenden Erfahrung heraus. Angesichts mystischer Erfahrung müsse die menschliche Sprache versagen, so der Germanist und Programmleiter des Lepanto-Verlages. Dennoch habe sich im Christentum eine lange Tradition mystagogischen Sprechens und Schreibens herausgebildet.
Es war die zweite Tagung in Folge der „Gertrud von le Fort-Gesellschaft zur Förderung christlicher Literatur“ die im Passauer Tagungshaus Spectrum Kirche auf Mariahilf stattfand. Wie Gudrun Trausmuth, die Vorsitzende der Literaturgesellschaft ausführte, griff man diesmal den zentralen Begriff der Jubiläumsjahres 2025 auf, jenen der Hoffnung: „Hoffnung als Topos der Literatur? Eine Spurensuche bei christlichen Autoren“. Die etwa 50 Teilnehmer verfolgten an einem sonnigen Septemberwochenende ein dichtes Programm; Entspannung zwischendurch bot ein Stadtspaziergang mit dem ehemaligen Bistumsvikar Herbert Wurster auf den Passauer Spuren der Nibelungen. Er führte vom Mariahilfberg hinunter in die reizvolle Dreiflüssestadt, bis nach Niedernburg, jenem im Nibelungenlied erwähnten Kloster am Zusammenfluss von Donau und Inn. Davor spannte Christine Wiesmüller mit einem Kurzreferat die inhaltliche Dimension des Nibelungenliedes auf: Siegfried sei an der Aufgabe gescheitert, den Schatz der …