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Gedenktag des hl. Markus 25. April

Markus

Geburtsname: Johannes Markus


Gedenktag katholisch: 25. April
Fest
Hochfest in Libyen
Fest III. Klasse
in Australien und Neuseeland: 26. April
in Venedig: 31. Januar (Übertragung der Gebeine)
Übertragung von Reliquien in die Jesuitenkirche São Roque nach Lissabon: 25. Januar
Übertragung der Gebeine ins Kloster auf der Reichenau: 9. April
Erhebung der Gebeine in Alexandria: 13. Juni
Auffindung / Erscheinung der Gebeine in Vendig: 25. Juni
als Johannes Markus: 27. September

Gedenktag evangelisch: 25. April

Gedenktag anglikanisch: 25. April

Gedenktag orthodox: 4. Januar, 25. April

Gedenktag armenisch: 9. April, 25. April
liturgische Feier am 5. Dienstag und am 5. Samstag nach dem Kreuzerhöhungssonntag

Gedenktag koptisch: 25. April
Fest: 26. März
Weihe seiner Kirche und Gedenktag der Erscheinung seines Kopfes in Alexandria: 27. Oktober
Übergabe der Reliquien von Papst Paul VI. an Kyrillos VI., den Patriarchen von Alexandria, am 22. Juni 1968 in Rom: 9. Juni
Rückkehr der Reliquien nach Alexandria am 24. Juni 1968: 11. Juni
Eröffnung der ihm geweihten Kathedrale in der Nähe des Klosters des heiligen Roweiss am 25. Juni 1968: 12. Juni
Eröffnung der ihm geweihten Kathedrale beim Kloster des heiligen Roweiss am 26. Mai 1968: 13. Juni
bedacht in der Basilius-Anaphora

Gedenktag syrisch-orthodox: 24. April, 25. April, 20. Mai, 2. Juni

Name bedeutet: dem (römischen) Kriegsgott Mars geweiht (latein.)
Apostel, Evangelist, Bischof von Alexandria (?), Märtyrer
* um 18 in Jerusalem (?) in Israel
† 68 (?) in Baukalis, heute in Alexandria(?) in Ägypten

Albrecht Dürer: Markus (links) und Paulus (Ausschnitt), 1526, in der Alten Pinakothek in München

Markus war ein zum Christentum bekehrter Jude. Er wurde als Levit Johannes Markus geboren und war der Sohn der Maria, in deren Haus die frühen Christen ihre Treffen abhielten (Apostelgeschichte 12, 12). Seinee hellenistische Abstammung verrät sein Name Markus und seine Beziehung zu dem Zyprioten Barnabas - der Kolosserbrief bezeichnet die beiden als Vettern (4, 10). Nach dem 1. Petrusbrief (5, 13) soll Petrus ihn Sohn genannt haben, was auf eine persönliche Bindung zwischen den beiden hinweisen soll.

Donatello: Marmorstatue, 1411, an der Kirche Orsanmichele in Florenz, heute im Museo Nazionale del Bargello in Florenz

Markus wurde der Überlieferung zufolge unter dem Einfluss von Petrus zum Christentum bekehrt und wirkte von da an als dessen Dolmetscher, da Petrus kaum griechische Sprachkenntnisse besaß. Er zog demnach zusammen mit seinem Vetter Barnabas und mit Paulus von Jerusalem auf deren erster Reise - wohl im Jahr 44 - nach Antiochia in Pisidien - heute Ruinen bei Yalvaç in der Türkei - trennte sich jedoch von ihnen in Perge - heute Ruinen bei Antalya -, um nach Jerusalem zurückzukehren (Apostelgeschichte 12, 25 und 15, 38). Er begleitete dann Barnabas um 50 auf dessen Reise nach Zypern, Paulus jedoch weigerte sich, ihn auf weitere Missionsreisen mitzunehmen.

Relief, um 1485, im Kreuzgang der Basilika San Giovanni in Laterano in Rom

Während Paulus' erster Gefangenschaft um 60 in Rom traf Markus, der sich auf eine Reise nach Kleinasien vorbereitete, wieder mit Paulus zusammen und sie versöhnten sich (Kolosserbrief 4, 10), im 2. Timotheusbrief wird er von Paulus als guter Helfer bezeichnet (4, 11). Nach der Legende veranlasste Paulus ihn, sein Evangelium zu schreiben, und schickte ihn zunächst nach Aquileia, anschließend nach Alexandria, um die frohe Botschaft zu verkünden. Von einem missionarischen Wirken des Markus in Oberitalien oder gar in Aquileia ist bei spätantiken Autoren allerdings nichts überliefert. Erst im 10./11. Jahrhundert wurde ein Wirken des Markus in Aquileia beschrieben.

Markus gilt als Verfasser des gleichnamigen Evangeliums, das er demnach auf der Grundlage von Petrus' Predigten wohl in Rom schrieb. Papias von Hierapolis bezeichnete Markus als Verfasser des zweiten Evangeliums und berief sich dabei auf Petrus.

Limburg-Brüder: Das Martyrium des Markus, 1413 - 1416, Buchillustrationen für Karl I. von Savoyen, Les Très Riches Heures du Duc de Berry

Markus zog der Überlieferung zufolge um 65 nach Alexandria und gründete dort die Koptische Kirche; als Bischof von Alexandria überfielen ihn demnach christenfeindlich gesinnte Einwohner am Altar und schleiften ihn mit einem Strick um den Hals im Jahr 68 zu Tode; als Ort des Martyreium gilt der damalige Vorort Baukalis an der Stelle des heutigen Markus-Kollegs in Alexandria. Ein Unwetter hinderte die Mörder, ihn zu verbrennen; sein Leichnam blieb unberührt liegen, bis Christen ihn bestatten konnten.

Die alexandrinische Markus-Tradition beruht auf einem Brief von Clemens von Alexandria (dessen Echtheit in Frage steht) und der Überlieferung bei Eusebius von Cäsarea. Die Patriarchen von Alexandria haben sich zur Begründung ihrer Bedeutung immer auf den Apostelschüler Markus berufen, die nicht-Nennung des Evangelisten ist auffallend. In Alexandria wurde Markus in der Baukalis-Kirche verehrt. Von seinem Martyrium berichtete erst eine Leidensgeschichte aus dem 5. Jahrhundert.

Wandgemälde: Markus (rechts) mit Paulus, in der Karanlık-Kirche im Freilicht-Kirchenmuseum in Göreme

In der Alten Kirche wurde der neutestamentliche Jünger Markus selbstverständlich mit dem Evangelisten gleichgesetzt und deshalb hoch verehrt. In späteren Dokumenten wird Markus auch als Schüler von Johannes dem Täufer oder Jesu selbst dargestellt und ihm Missionstätigkeit in Antiochia - dem heutigen Antakya, Seleukia am Kalykadnos - dem heutigen Silifke, Cäsarea - dem heutigen Kayseri, auf Zypern, in Byblos im Libanon oder in der Kyrenaika in Libyen zugeschrieben.

Giovanni Francesco Romanelli: Markus' Verherrlichung, Fresko, 17. Jahrhundert, in der Kirche San Marco Evangelista al Campidoglio in Rom

Nach der Abspaltung des Bistums Neu-Aquileia in Grado vom Patriarchat Aquileia im 6. Jahrhundert entstand in Grado die Legende von der Bistumsgründung durch Markus im Auftrag von Petrus; Kaiser Heraclius schenkte Grado deshalb 630 die wohl aus Syrien stammende Markus-Kathedra. Der angeblich apostolische Ursprung von Neu-Aquileia wurde in einer Fälschung des 13. Jahrhunderts aus dem Kloster Lorch bei Schwäbisch Gmünd auch für die Gründungslegende des Bistums Passau gebraucht.

Blick in den Dom San Marco in Venedig; die Markusreliquien liegen unter dem Balsachin hinter der Ikonostase

Mit verschiedenen Wundern wird die abenteuerliche Überführung der Gebeine von Alexandria nach Venedig berichtet, die tatsächlich wohl erst im 9. Jahrhundert aus Gründen der Konkurrenz zu Neu-Aquileia / Grado erfolgte. Ihren Platz fanden sie in der Capella San Nicolò im Dogenpalast, später entstand dann ihm zu Ehren zwischen 1063 und 1073 der Dom San Marco. Dabei soll nach der Legende ein Maurer vom Gerüst gefallen, nach seinem Gebet zu Markus aber unverletzt geblieben sein; deshalb wurde Markus Schutzheiliger der Maurer. Reliquien liegen seit 830 auch im Kloster Mittelzell auf der Insel Reichenau im Bodensee.


Mosaik: Die Übertragung der Markusreliquien nach Venedig mit Darstellung des Markusdomes in damaliger Gestalt, um 1265, über dem linken Haupttor des Domes San Marco in Venedig


Terrakotta-Relief, im Museum des Domes San Marco in Venedig

Die Koptische Kirche hält daran fest, die Kopfreliquie von Markus zu besitzen. 1968 gab Papst Paul VI. als ökumenisches Zeichen Teile der Reliquien aus Venedig an Patriarch Cyrill VI. von Alexandria zurück.

Bei Bauern gilt der Markustag als Lostag für das Wetter. Bittprozessionen über Felder am Markustag haben heidnischen Ursprung.

Paolo Veneziano: Die Überführung der Reliquien nach Venedig, 1345, im Dom San Marco in Venedig

Attribute: schreibend mit geflügeltem Löwe, denn er betont die Kraft der Auferstehung und Todesüberwindung
Patron von Venedig und der Insel Reichenau; der Bauarbeiter, Maurer, Glaser, Glasmaler, Laternenmacher, Korbmacher, Mattenflechter, Notare und Schreiber; gegen Unwetter, Blitz, Hagel, Krätze, Qualen und unbußfertigen oder jähen Tod; für gutes Wetter und gute Ernte
Bauernregeln: St. Georgi und St. Marks / dräuen oft viel Arg's.
Vor dem Markustag, / sich der Bauer hüten mag.
Gibt's an Markus Sonnenschein, / so erhält man besten Wein!
Ist’s jetzt um den Markus warm / friert man danach bis in den Darm.
So lang es vor St. Markustag warm ist, so lang es nachher kalt ist.
Georg und Markus ganz ohne Trost, / erschrecken uns sehr oft mit Frost;
Philipp und Jakobi / sind dann noch zwei Grobi;
Pankraz, Servaz und Bonifazi / das sind erst drei Lumpazi;
oft der Urban gar / ist streng fürwahr;
und Peter und Paul, / die sind meist nur faul.
Leg erst nach Markus Bohnen, / er wird`s dir reichlich lohnen;
doch Gerste, die sei längst gesät / denn nach dem Markus ist’s zu spät.
Ist auf Markus die Buche grün, gibt's ein gutes Jahr.
Was St. Markus an Wetter hält, / so ist's auch mit der Ernt' bestellt.
Bauen um Markus schon die Schwalben, / so gibt's viel Futter, Korn und Kalben.