Zweihundert
1189

63. MARIÄ OPFERUNG IM TEMPEL

maria-domina-animarum.net

63. MARIÄ OPFERUNG IM TEMPEL

21. November

TOTUS TUUS, MARIA !

Von Gott ist der Mensch ausgegangen, zu Gott soll er zurückkehren. Zwischen dem Ursprung und der Bestimmung der Menschenseele liegt eine Reise auf einem Weg, dessen Beschaffenheit und umgebende Landschaft zwar teilweise von Gottes Vorsehung bestimmt sind, allerdings in einem wichtigen Ausmaβ von der Seele selbst mitbestimmt werden. Die Seele wird von ihrem Schöpfer mit Gaben, Talenten und Fähigkeiten ausgerüstet, wird auf der Lebensreise Tag für Tag mit Gottes Gnaden genährt und soll ihr ganzes Potential mitsamt ihrer Schwächen kennenlernen, damit sie die zweckmäβigsten Mittel findet um ihre seelische Fruchtbarkeit im Höchstmaβ erblühen zu lassen. Dasjenige, was die Seele von Gott erhalten hat und weiterhin ständig geschenkt bekommt, soll sie als Göttliche Saat betrachten. Es gilt für die Seele zu lernen, diese Saat genau zu den richtigen Zeitpunkten und genau an den richtigen Stellen auszustreuen, damit ihr Lebensweg Schritt für Schritt in eine Spur von Blumen und Obstbäumen umgewandelt wird. Anders ausgedrückt: Die Seele erhält von Gott ihre Munition für den Kampf gegen alle Finsternis auf dem Heimweg zu Ihm zurück, und all dasjenige, womit sie ihrerseits Gottes Blumen und Früchte als sichtbare Zeichen Seiner Gegenwart und Seines Wirkens in der sie umgebenden Landschaft vorbereiten helfen soll.

Mit diesem und ähnlichen Bildern bringt die Herrin aller Seelen das Ziel und den Zweck eines jeden Menschenlebens und die Fruchtbarkeit (das Gelingen!) der Seele in der Ausführung ihrer wahren Lebensaufgabe zum Ausdruck. Die Gottesmutter Selbst besaβ die vollendete Erkenntnis von der wahren Bestimmung einer jeden Menschenseele, ebenso wie von der Unbeschränktheit von Gottes Liebe zu Seiner Schöpfung. Alles in Ihrem Leben orientierte Sie daran, Gott Ihrerseits dadurch eine möglichst vollendete Liebe entgegenzubringen, dass Sie bestrebt war, aus jedem Augenblick eines jeden Tages und einer jeden Nacht eine Perle vollendeter Fruchtbarkeit für Seine Werke und Pläne zu machen.

Die Zielsetzung der Himmelskönigin wird auf wunderbare Weise in Ihrem Eintritt in den Tempel in Jerusalem symbolisiert. Als Maria Sich im noch so zarten Alter von drei Jahren voller Verzückung von Ihren Eltern im Tempel darbieten lieβ, unterzog Sie Sich dadurch nicht auf passive Weise einem Ritual, das sich andere für Sie ausgedacht hatten: Im tiefsten Sinne des Wortes opferte Sich Maria Selbst persönlich, aktiv und durchaus bewusst Ihrem Göttlichen Geliebten. Im Tempel betrat Sie im tiefsten Sinne des Wortes das Herz Gottes als Symbol dafür, dass Sie so vollkommen mit diesem Herzen verwurzelt war, dass Sie Ihm gleichsam Ihr Leben darbot in einem Alter, wo es noch nicht einmal richtig hatte anfangen können.

Es wäre sehr einfach, Marias Opferung Ihrer Selbst im Tempel als notwendigen Weg für Sie zu betrachten. Immerhin war Sie ja dazu vorherbestimmt, die 'Schlüsselstunde' der Heilsgeschichte vorzubereiten, denn aus Ihr sollte der Messias, der Erlöser der Menschheit, geboren werden. Gottes Vorsehung könnte Sie somit sehr wohl dazu inspirieren, Sich ab dem zartesten Alter jahrelang zurückzuziehen. Trotzdem war das Kind Maria keinesfalls ein passiver Spielball des Schicksals oder ein willenloses Blatt auf der Brise einer Göttlichen Eingebung, Sie war eine erschaffene Seele mit einem unverletzlichen freien Willen. Diesen Willen hätte Sie so einsetzen können, dass Sie wie jedes durchschnittliche Mädchen von Galiläa aufwächst. Dahingegen wollte die kleine Maria Gott, und Gott allein, gehören, aus reinster Liebe zu Ihm, zu Seinen Werken, zu Seinem Heilsplan, zu den Menschenseelen.

Ihr war im Augenblick, in dem Sie in den Tempel in Jerusalem eintrat, noch jegliche Kenntnis von Ihrer Vorherbestimmung zur Mutterschaft Christi entzogen. In Ihrem Bewusstsein sollte dieses Wissen erst zwölf Jahre später, beim Besuch des Erzengels Gabriel, freigesetzt werden. Maria handelte aus dem einzigen Impuls der reinsten selbstlosen Liebe heraus. Gott lehrte bei der Opferung der kleinen Maria im Tempel eindeutig den Hintergrund der vollkommenen, bedingungslosen und ewigwährenden Weihe an Ihn. Mariä Opferung Ihrer Selbst im Tempel war in Wirklichkeit die Besiegelung Ihrer vollkommenen Weihe an Gott.

Bitten wir heute die Gottesmutter inständig darum, in uns das Feuer des Willens zu schüren, Ihr unser ganzes Wesen und unser ganzes Leben im Tempel Ihres Herzens darzubieten. Sie hat Sich ohnehin zum Ziel gesetzt – denn das ist gerade Ihre Berufung und Ihre Mission – die Kinder der Erlösung zur Vollendung zu führen. Es gibt dazu keinen zweckmäβigeren Weg als jenen der vollkommenen Weihe an Maria. Maria ist die Behüterin der Göttlichen Saat, und Ihr sind sowohl der Lebensweg einer jeden Seele, deren Beschaffenheit, als auch die Landschaften am Wegrand in der Fülle bekannt. Damit die Seele die von Christus losgekaufte Erlösung in sich voll erschlieβen kann, muss sie die ihr zur Verfügung stehende Saat zweckmäβig ausstreuen. Die Herrin aller Seelen ist die vollendete Führerin auf dem Weg und besitzt die Fähigkeit, jeden Weg in einen Weg umzugestalten, der Gott Nutzen einbringt. Durch Ihr Einschreiten im Mittelpunkt der Seele und auf dem Lebensweg, versteht Sie es, die Seele so erblühen zu lassen, dass diese nicht nur Gottes Heilsplan fördern helfen kann, sondern auch die eigene Heiligung auf immer höhere Ebenen erhebt.

Die Seele neigt dazu, dem Gegenstand ihrer Liebe immer ähnlicher werden zu wollen, und diesem letztendlich auch ähnlich zu werden in dem Maβe, wie sie in ihrem Willen ausharrt und sich ihre Liebe nicht verringert. Der reine Menschenwille und die reine Liebe sind Eigenschaften einer kindlichen Seele, die sich von der Welt nicht verseuchen lässt und sich ganz an den Dingen orientiert, die über das Weltliche und seine Vergänglichkeiten hinausgehen. Prägen wir uns somit heute das Wesen der jungen Maria unauslöschlich ein: ein Liebesfeuer, das aus Gott hervorgekommen ist und um nichts in der Welt noch irgendwann von dem Heimweg zu Ihm abweichen will, und sich deswegen ganz in Ihm begräbt. Die wahre Weihe an Maria ist eine freiwillige Darbietung der Seele aus reiner, selbstloser Liebe im Tempel des Herzens der Himmelskönigin, um im Feuer von Marias Liebe und der eigenen Liebe zu Maria, Gott vollkommen zu gehören und das ganze Leben dafür einzusetzen, das eigene Wesen und den eigenen Lebensweg in ein Blumenparadies umwandeln zu lassen, das ein Spiegel, eine Vorabbildung, von Gottes Reich auf Erden ist.

Maria möchte Ihr eigenes Wesen und Ihr eigenes Leben, eine Wonne für das so schwer verletzte Herz Gottes, in jeder Seele neu zum Ausdruck bringen, damit sich Gottes Wonne in Seiner Schöpfung verewigt. Das ist Ihr ewiges Liebesgeschenk an den Schöpfer, bei dessen Gestaltung wir mitwirken dürfen. Auf jede(n) von uns wartet da eine Herausforderung der Liebe. Weder Gott noch der Mensch hält dies für eine leichte Aufgabe, aber sie ist die Einzige, die wir in diesem Leben haben. Die Seele, die den Kampf für die Vollendung ihrer Liebe aufgibt, kann nicht den Ewigen Frühling ernten, den sie bereits auf dem eigenen Lebensweg durch ihre Säarbeiten vorbereiten soll.
Zweihundert teilt das
140
Bitten wir heute die Gottesmutter inständig darum, in uns das Feuer des Willens zu schüren, Ihr unser ganzes Wesen und unser ganzes Leben im Tempel Ihres Herzens darzubieten. 😘 😍 😇
Heilwasser
Vergelt's Gott!