Old-Johann
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Geburt Mariens und Zeitalter des Heiligen Geistes

„Er hat gesprochen durch die Propheten.“ Viele Theologen glauben, die Propheten gehörten der Vergangenheit an, weil sie im Glaubensbekenntnis als vergangen bezeichnet werden. Es hätte ja auch heißen können: „Er spricht durch die Propheten.“ Gemeint ist hier wohl nur die „klassische“ Form der Propheten im Alten Testament, die von Gott direkt angesprochen wurden, die gelitten und geklagt haben, weil man ihnen so wenig glaubte wie den heutigen Propheten, die vom Himmel viele unterschiedliche Titel erhielten: „Du bist meine Stimme, du bist mein Werkzeug, du bist mein Sprachrohr, du bist meine Botin ...“ Fast immer sind in der heutigen Mystik die Anweisungen ganz einfach: „Höre und schreibe.“ Maria Magdalerna, die geschundene, leidende, belächelte Mutter einer Großfamilie gehört zu den großen Gestalten der heutigen Propheten. Dabei war sie in ihrem Äußeren völlig unscheinbar, unansehlich, gebrechlich und in den ständigen Merkmalen der Sühneleiden vermutlich auch abstoßend.
Sie fiel zu Boden und stand nicht wieder auf, sie hatte ständig blutunterlaufene Flecken im Gesicht und am Körper, mal waren ihre Augen geschwollen, mal die Lippe zerschlagen. Christus überhäufte die von Ihm geliebte Seele mit einer Fülle von Gebrechen, sie ständig herausfordernd, noch mehr auf sich zu nehmen, um Seelen zu retten. Wir kennen ähnliche Vorgänge bei Barbara Weigand, bei Terese Musco und vielen anderen Sühneopfer-Seelen. Unsere Phantasie reicht nicht aus, sich vorzustellen, wie viele Seelen diese „Nur-Hausfrau“, diese „Nur-Ehefrau“, im Laufe ihres langen Lebens gerettet hat. Die heutige katholische Kirche hat an sie noch keinen Gedanken verschwendet, von einer ordentlichen kirchlichen Untersuchung dieser „Privatoffenbarung“ ist nichts zu sehen. - Unsere Arbeiten gehen weiter und wir wollen aus dem Schatz dieser Offenbarung heute wieder einige Edelsteine vermitteln.

Am 8. Dezember 1955 befand sich Maria Magdalena in der Pfarrkirche von Oberpleis, jenem geheimnisvollen Ort, der in Zukunft eine große Rolle spielen wird im Zeichen Mariens als „Christusbringerin“. Sie schreibt: „Nach der Kindermesse gegen zehn Uhr werden auf einmal die Glieder so schwer, dass ich mich setzen muss. Die Unbefleckt Empfangene erscheint und spricht: ‚Knie nieder und rufe den Heiligen Geist an.’ Dann bin ich entrückt und sehe die Empfängnis Mariens. Ich sehe Anna und Joachim schweigend gehen. An der goldenen Pforte trennen sie sich. Wie ich aus ihren Gebärden ersehe, wollen sie sich hier wieder treffen. Anna geht hinauf zum Tempel. Dann sehe ich in das Innere des Tempels. In einiger Entfernung, wo ein Vorhang das Allerheiligste verdeckt, wirft sich Anna auf den Boden nieder und verharrt betend eine lange Zeit.
Plötzlich ist sie eingehüllt in eine helle, lichte Wolke. Wie einen Schatten sehe ich Gottvater, der über Anna liebevoll die Hände ausbreitet. Anna wird eine Lichtgestalt ... Der Engel Gabriel steht vor Anna und spricht: ‚Stehe auf, du Vielgeliebte des Vaters. Dein Gebet ist erhört. Die Zeit der Erfüllung ist gekommen. Du hast Gnade beim Herrn gefunden. Von dieser Stunde an trägst du in deinem Schoß die Mutter des Erlösers. Ihr Name soll sein Maria. Du trägst den Tempel des Heiligen Geistes, die Blume der Heiligsten Dreifaltigkeit, die der Fluch der Sünde nicht getroffen hat. Sie ist das höchste, reinste Gefäß und schon geweiht von dieser Stunde an als Sein Eigentum. Du aber hüte dieses große Geheimnis. Gott wird diese Stunde der Welt offenbaren.’ Dann ist Anna allein. Sie dankt und weint vor Freude. Ich sehe sie auf dem Heimweg. Joachim steht schon bei der großen Pforte. Freudig teilt Anna ihm das große Geheimnis mit. Beide gehen betend und schweigend weiter:
Maria, die Unbefleckt Empfangene spricht: ‚Mein Kind, ich ließ dich dieses schauen, um dich einzuführen in die große Gottesliebe. Siehe, erwählt hat mich der Herr von Ewigkeit. Ich bin die Blume der Heiligsten Dreifaltigkeit. Ich bin die Unbefleckte Empfängnis, die Mutter des Erlösers und die Königin des Kostbaren Blutes. Als Er Sein hl. Blut vergoss, floss auch mein Blut aus Seinen Adern. Darum war ich so innig mit Seinem Leiden vereint. Weil die Menschheit durch das Erlöserblut erlöst wurde, durfte es nicht verloren gehen. Ich veranlasste, dass es gesammelt und aufbewahrt wird zum Heile und weiteren Segen der Menschheit.
Auserwählt seid ihr, die ihr ein Tröpflein des hl. kostbaren Blutes euer eigen nennen dürft. Danket alle Tage dafür. Segnet damit die blinde und kranke Menschheit, damit nicht alle der Verblendung zum Opfer fallen. Du weißt, der Vater hatte Sein Zeitalter in der Welt. Jesus Christus hatte auch Sein Zeitalter. Seit der Herabkunft des Heiligen Geistes lebt die Welt in Seinem Zeitalter. Es wird bald enden im Brausen der Elemente, in Sturm und Feuer. Die Welt kennt Ihn so wenig, den Gott der Liebe. Geführt von Ihm und geheiligt sind Seine Kinder, denen Er Sein Siegel mit den Flammen der Liebe eingeprägt hat. Ihre Seelen sind ausgestattet mit Seinen Gaben. Sie werden kämpfen und leiden für die Dreieinigkeit. Der Sohn der Bosheit wird sie nicht täuschen, noch ihnen schaden können, weil sie Besiegelte sind. Sie besitzen eine klare Erkenntnis durch den HI. Geist, den Gott der Liebe. Nach den Tagen der Trübsal, wenn ein Hirt und eine Herde sein wird, wird die Menschheit Gott in Demut dienen. Da aber der Sohn der Bosheit noch nicht geschlagen ist, wird er nicht ruhen, bis er mit noch größerer List die Menschen im Zeitalter der Heiligsten Dreifaltigkeit blendet. Schon jetzt lehnen sich die falschen Propheten gegen dieses größte Geheimnis auf. Sie suchen die Menschheit irrezuführen.
In jenen Tagen wird es der Antichrist selber sein, der dieses Geheimnis vernichten will. Mit seiner Macht, die er besitzt und seiner Wunderkraft wird er alle in die Irre führen, die nicht fest gegründet sind in dem, was Jesus verkündet und gelehrt hat. So hat der Herr schon jetzt Streiter und Kämpfer erwählt, die vereint unter der Führung St. Michaels und seiner Schar eintreten in voller Opferbereitschaft für die Ehre der Allerheiligsten Dreifaltigkeit. Darum, mein Kind, durftest du am Christkönigsfest hineinschauen in dieses Geheimnis. Sei gesegnet im Namen des Vater, des Sohnes und des Heiligen Geistes’.“

Dieser Auszug aus dem 10. Tagebuch von Maria Magdalena ist wieder eine Fundgrube für besondere Erkenntnisse. Der Hinweis auf das Blut Mariens im Blute des Herrn deutet in die Richtung der Miterlösung durch Maria. Das Sammeln des Blutes erinnert an die Visionen von Anna Katharina Emmerich, die Mel Gibson in seinem Film aufgegriffen hat. Maria wies die Frauen an, das Blut an der Geißelsäule in Tüchern aufzufangen und aufzubewahren. Verstreut über die ganze Erde gibt es noch heute Partikel des Blutes Christi. Eine andere Quelle des göttlichen Blutes waren die Herz-Jesu-Bilder von Abbé Vachére, den wir aus den Tagebüchern von Maria Magdalena kennen. In der Kapelle des Schlosses seiner Ahnen in Frankreich floss das Blut vom Bild auf den Altar und wurde in Tüchern aufgefangen. Eines der Bilder, das nach Deutschland kam, hat ebenfalls geblutet. Ein Teil der Tücher mit diesem Blut befand sich im Besitz von Maria Magdalena. Die Tücher sind verschwunden, und es ist nicht ausgeschlossen, dass sie gestohlen wurden.

Am 24. Dezember 1955 sieht Maria Magdalena nach der hl. Kommunion Adam und Eva. Eva sagt zu ihr: „Kind, begehe unser Namensfest, den Heiligen Abend, immer als einen Festtag. Der erste Heilige Abend war auch ein großer Festtag, den nur die erkannten, denen die Geburt Jesu offenbart und verkündet wurde. Die Erlösung der Menschheit stand bevor. Niemand kann verstehen, wie groß unsere Freude war, als der Gottessohn die unendliche Sühne für unsere Schuld leisten wollte. Könnt ihr unser Leid verstehen, das unser Ungehorsam brachte? Ganz eng waren wir mit Gott verbunden. Dann wurden wir ausgestoßen aus dem Reich der Liebe - in Elend, Not und Tod. Jahrtausende mussten wir warten, konnten Gott nicht schauen. Nun war die Zeit gekommen, die uns den Himmel aufschloss durch den Erlöser. Wie leicht hat es Jesus jetzt den Menschen gemacht. Zu jeder Zeit können sie im Bußgericht wieder Verzeihung finden. Jedoch die alte Schlange, der Teufel, ist immer da, wo man es nicht vermutet. Ein Wehe kommt über die Welt, über den Norden bis zum Westen, das den Namen Johannes trägt. Der Süden liegt dunkel. Es sieht aus, als hätte er eine eingedrückte Stelle. Über der Erdkugel schwebt Jesus verklärt, mit ausgebreiteten Händen.“
Auf Evas Hinweis auf die Beichte folgt sofort die Warnung vor dem Teufel, der wieder zuschlagen wird. Das hat er getan, indem er den Bischöfen und Priestern einredete, dass die Gläubigen nicht mehr beichten müssten. Damit geht eine so große Zahl von Seelen verloren, die sich niemand vorzustellen vermag. Das Wehe, das über die Erde kommt und sie an einer Stelle eindrückt, ist der in vielen mystischen Offenbarungen beschriebene Komet, den Maria Magdalena sah und bewunderte, bis die Gottesmutter ihr sagte, dass er Tod und Verderben auf die Erde bringen werde. Die Erde aber wird nicht nur eingedrückt, sondern sie platzt an verschiedenen Stellen: „Der Erde Riss.“

Und so geht der Text vom 24. 12. 1955 weiter mit den Worten Jesu: „Die Erde steht jetzt noch mehr im Zeichen des hl. Johannes. Die Erfüllung seiner Gesichte vollzieht sich in euren Tagen. Im Hochmut und Stolz der Menschheit wird das näher kommende Ende nicht erkannt, ja, nicht einmal erfasst wegen der Unwissenheit Meines Wortes und Meiner Lehre. Die eingedrückte Stelle bedeutet, dass die Erde ins Wanken gekommen ist. Ich habe Engel an den vier Enden der Erde aufgestellt, ihren Kreislauf nach Gottes Willen zu leiten. Weil der Mensch dieser Zeit sich über den Schöpfer der Welt erhebt, ist der Engel des Südens seines Dienstes enthoben. Dafür hat Satan seine Helfer eingestellt. Sie gehen nur nach seinem Willen. Das kann darum nichts anderes sein als Unordnung und Umwälzung im Sinne und Tun der Höllengeister. Weil sie mit verlockendem Licht die Menschen in ihren Bann ziehen, merken sie nicht, wie sie in den Abgrund gezogen werden ... Erhebet eure Häupter, es nahen die Tage der Trübsal, die aber auch Tage großer Gnaden und des Heils sind.“
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