Heilwasser
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Heilige Familie wandelt über Bayern im Jahre 2007 (46-48)

Heilige Familie wandelt über Bayern im Jahre 2007
(46-48)

19.7.2007, Camael, 8:05 Uhr, 46

Sind ein Stück mit einem großen Auto mitgenommen
worden. Ich weiß nicht, wie lang wir gefahren sind.
Plötzlich gibt es einen lauten Knall und der Wagen hält.
Wir steigen aus und sehen, dass der Wagen brennt. Es
wird alles abgesperrt und wir kommen nicht weg. Ein
alter Mann mit vielen Tieren hilft uns. Er nimmt uns
mit in seinen Wagen, der mitten auf der Wiese steht.
Zu essen kriegen wir auch. Nur zum Schlafen wird es
etwas eng, aber bei dieser Hitze können wir auch draußen
schlafen. Wir reden noch lange mit dem netten Mann.

20.7.2007, Camael, 12:10 Uhr, 47

Hoffentlich ist es nicht mehr so weit, bis wir zu einem
Dorf kommen, unsere Schuhe sind durchgelaufen. Dann
müssen wir wieder barfuß gehen. Endlich kommen uns
Leute entgegen mit vielen Tüten. Da ist ein Ort mit
vielen Geschäften. Wir zählen unser bisschen Geld, ob
es noch zum Essen reicht, aber es ist zu wenig. Der Kleine
presst sein Gesicht an ein Schaufenster, wo viele gute
Sachen sind. Der Josef legt sein Geld auf den Ladentisch
und fragt, ob wir dafür was zu essen kriegen. Der Mann
sagt nein, aber die Frau sagt, sie hätte noch was von gestern
übrig. Das kann sie nicht mehr verkaufen. Sie schenkt uns
eine ganze Tüte voll. Es gibt doch noch manchmal gute
Menschen. Wir setzen uns auf eine Bank, aber die Leute,
die auch da sitzen, halten sich die Nase zu und stehen
auf. Warum tun sie das? Wir haben eine Flasche gefunden,
da holen wir uns Wasser vom Brunnen. Jetzt ruhen wir
uns erst mal aus und essen. Lang bleiben wir nicht, es
ist zu heiß. Aber bis zum Abend werden wir schon noch
was finden, wo wir schlafen können.

21.7.2007, Camael, 21:15 Uhr, 48

Weit sind wir nicht gekommen mit unseren kaputten
Schuhen. Wir sitzen auf einer Parkbank und schauen
den Leuten zu, wie sie in einen Laden gehen. Nach
einer Weile wollen wir auch sehen, was da los ist.
Ein großes Schild steht am Eingang. Wir fragen eine
Frau, was das heißt. Sie sagt Selbstbedienung und
dass man sich das Essen selbst aussuchen kann. Das
gefällt uns. Wir nehmen uns jeder soviel wir tragen
können und gehen den anderen nach. Auf einmal
versperrt uns ein Mann den Weg. Er sagt, wir müssen
zahlen, aber wieso? Wir verstehen das nicht. Als wir
sagen, dass wir kein Geld haben, müssen wir für das
Essen in der Küche arbeiten, aber wenigstens haben
wir keinen Hunger mehr. Der Kleine weint, weil er
müde ist. Wir müssen ja noch was zum Schlafen
suchen.

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Auf einmal
versperrt uns ein Mann den Weg. Er sagt, wir müssen
zahlen, aber wieso?
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