Schöne Bekehrungsgeschichte: Der abtrünnige Familienvater kehrt heim
Schöne Bekehrungsgeschichte: Der abtrünnige Familienvater kehrt heim
In einem bescheidenen Haus in Bordeaux wohnte im letzten Jahrhundert eine junge Frau, deren Leben durch Traurigkeit und gänzliche Verlassenheit bekla- genswert war. Ihr Ehemann verließ, vereinnahmt durch schlechte Bekanntschaften, das Heim und kam nur zurück, um jeweils das Elend und die Entbehrung zu verfluchen, die ihn zuhause erwarteten.
Seine Frau weinte und betete, beklagte sich aber nie. Zu ihrem Trost hatte sie eine kleine Tochter, deren engelgleiche Zärtlichkeit sie dafür entschädigte, dass ihr Mann sie allein ließ. An den langen Abenden, die sie allein verbrachte, betete sie mit ihrer Tochter, bevor sie diese in das Bettlein legte. Während sie die Kleine in den Schlaf wiegte, wiederholte die Mutter immer wieder die Namen Jesus, Maria, Joseph.
Eines Abends entschied sich der Ehemann, nachdem er seine Freunde nicht angetroffen hatte, den Abend zuhause zu verbringen. Als er die Haustüre öffnen wollte, hörte er die Stimme seiner Frau. Er zögerte. „Mit wem spricht sie wohl?“ sagte er zu sich und in seinem Herzen machten sich bereits unberechtigte Verdächtigungen breit. Leise öffnete er die Türe. Welch ein Anblick erwartete ihn! Die junge Frau kniete am Boden, sie hielt das Kind in ihren Armen und betete das Abendgebet. „Meine Tochter“, fügte sie hinzu, „beten wir nun für deinen Vater, den ich so liebe und den auch du lieben sollst. Empfehlen wir ihn dem heiligen Joseph als seinen Patron.“ Da- raufhin drückte das Kind die gefalteten Händchen noch fester an seine Brust und wiederholte mit der Mutter das tägliche Gebet: „Oh mein Gott, oh hei- liger Joseph, segnet ihn!“
Der Vater war von dieser Szene tief ergriffen, er konnte sich nicht mehr zurückhalten. Er kommt zur Wiege he- ran, um sich hinzuknien, betet mit seiner Frau und sei- nem lieben Kind, und Gott gibt ihm für dieses Gebet die Familienliebe und ein geläutertes Herz. Von da an, ein guter Christ und ein glücklicher Vater, nahm er Ab- schied von seinen schlechten Gefährten und fand sein Vergnügen am häuslichen Herd.
Gebet: Nimm mich als dein Pflegekind an
Heiliger Joseph, vom Himmlischen Vater mit vielen Vorrechten für seinen eingeborenen Sohn auserwählt, ich freue mich von ganzem Herzen über deine unaus- sprechlich hohe Würde und glaube, dass du jetzt im Himmel mit einzigartiger Macht ausgestattet bist.
Deshalb bitte ich dich innig, nimm mich als dein Pflegekind an. Erbitte mir die Gnade, damit ich durch sie vor allen feindlichen Angriffen gestärkt immer den Weg der Gebote Gottes wandle und niemals von Gott getrennt werde.
Sei du mein Führer und Ratgeber in all meinem Tun und Lassen, mein Tröster und Helfer in aller Not und mein besonderer Beschützer in meiner Sterbestunde, damit ich unter deinem Beistand ins ewige Vaterhaus gelange. Amen.
Imprimatur Regensburg, 13.3.1977
Zu Ehren des heiligen Joseph: Die Wachsamkeit dieses heiligen Patriarchen nachahmen in der Erfüllung des göttlichen Willens, indem wir unser Gewissen durch den öfteren Empfang des Bußsakramentes von jeder Sünde rein halten.
Quelle: Geht alle zu Josef! Traditions Monastiques, Abtei Saint-Joseph de Clairval, Flavigny.