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Unser Verhalten beim großen Prozess gegen Jesus - Teil 1 Neutralität unmöglich! Unser Verhalten beim großen Prozess gegen Jesus von Sr. Joela Krüger Wenn ein Prozess gegen Gott geführt werden könnte …Mehr
Unser Verhalten beim großen Prozess gegen Jesus - Teil 1

Neutralität unmöglich!

Unser Verhalten beim großen Prozess gegen Jesus

von Sr. Joela Krüger

Wenn ein Prozess gegen Gott geführt werden könnte, wäre vermutlich die Beteiligung groß. Die Medien würden immer neu darüber berichten – jedes Unglück, jede Katastrophe würde die Anklageliste verlängern und die Tonart heftiger werden lassen.

Doch dieser Prozess ist längst im Gange. Was vor fast 2000 Jahren in Jerusalem geschehen ist, setzt sich weltweit fort. Bei dieser großen Gerichtsverhandlung gibt es keinen Platz auf der Zuschauertribüne, denn die gesamte Christenheit wird auf kurz oder lang mit hineingezogen. In den Prozessbeteiligten von damals können wir uns heute wieder erkennen. Sie helfen uns, rechtzeitig die Art unserer Mitbeteiligung zu durchschauen und uns auf den Ernstfall vorzubereiten.

Die „größere Schuld“
Das Todesurteil über Jesus wurde von der römischen Besatzungsmacht gefällt und vollstreckt. Doch die „größere Schuld“ (Joh. 19,22) lag bei denen, die Ihn überantwortet haben. Das waren die theologischen Führer, Kenner der Heiligen Schrift, anerkannte, ehrbare Leute, die im Volk eine Führungsposition und Vorbildfunktion innehatten.

Gleich bei der ersten Frage nach dem neugeborenen König der Juden hatten sie sich als sachkundig erwiesen und die Schriftstelle nennen können, nach der dieser König in Bethlehem geboren werden sollte.. Ihre Bibelkenntnisse führten zur Ermordung der Kinder von Bethlehem. Mehr als dreißig Jahre später geht es erneut um die Ermordung dieses Königs der Juden, denn: „Er hat sich selbst zu Gottes Sohn gemacht.“ (Joh 19,7) Auf Gotteslästerung folgt Todesstrafe.

Das Geschehen von damals wirft ein Licht auf unsere Verantwortung, die wir heute vor Gott haben. Es sind gut 70 Jahre her. Hätte Jesus 1941 inkognito in unserem Land gelebt, wäre Er dazu gezwungen worden, den Judenstern zu tragen und das Schicksal Seines Volkes zu teilen. Die geistliche Vorbereitung dazu begann schon in den ersten Jahrhunderten der Christenheit, als Juden ihre jüdische Identität ablegen und verleugnen mussten, wenn sie als Christen aufgenommen werden wollten. Auch hier lag die „größere Schuld“ bei der geistlichen Führung. In jeder Führungsposition verbirgt sich die Gefahr einer Ver- Führungsposition.

So dankbar wir sind für alle Gedenk- und Aufarbeitungskultur in unserem Land, bleiben wir dennoch in derselben Gefahr. Denn wir sind gefährdet, solange wir von unserem eigenen Sehvermögen überzeugt sind. Ohne Korrekturbereitschaft können wir unmerklich zu „blinden Blindenleitern“ werden, die – statt zu wachsen und zu warnen – die ihnen anvertraute Herde mit sich in den Abgrund reißen.

Pilatus, der Verteidiger
Im Prozess gegen Jesus gab es damals nur einen amtlichen Vertreter der „bösen Welt“. Es war der Bevollmächtigte der römischen Besatzungsmacht: Pontius Pilatus. Beschämenderweise wurde ausgerechnet er zum einzigen Verteidiger der Unschuld Jesu. Pilatus beteuert sie mehrfach und versucht, mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln, Jesus freizulassen. Die Ethik des Angeklagten beeindruckt ihn sehr – die der Ankläger verachtet er.

„Gelitten unter Pontius Pilatus“ – so bekennen wir in unserem christlichen Glaubensbekenntnis. Gelitten hat Jesus unter dessen widersprüchlichem Verhalten: unter seinem doppelten Ja zu Unschuld und Bestrafung – unschuldig verurteilt, gegeißelt, verspottet und gekreuzigt. Pilatus stand nicht auf Seiten der Ankläger, nicht auf Seiten der rechten Lehre – aber auf Seiten seiner Ehre. Als es schließlich um die eigene Existenz ging und darum die Freundschaft des Kaisers zu verlieren, war der Preis zu hoch.

Triebfeder Neid
Doch alle anderen waren sich im Urteil einig. Viele heftige Beratungen waren dem vorausgegangen. Nach den Erfolgen des „Volksverführers“ kam es zu immer neuen Debatten, wie man Jesus unauffällig, ohne öffentlichen Aufruhr, auf die Seite schaffen könnte. Die Triebfeder war Pilatus bekannt – nichts anderes als Neid. Neid ist heute eine allgemein tolerierte, weitverbreitete, alles unterminierende Sünde. Man weiß nichts von ihr, man ignoriert sie, geht aber stattdessen unterschwellig vor. Man versteht sich auf „Mobbing“ und weiß die Macht der Medien geschickt einzusetzen.

Auf rastloser Suche nach einem geeigneten Moment der geräuschlosen Festnahme wurde den Verklägern gerade noch rechtzeitig vor dem Passahfest eine hilfreiche Hand gereicht. Sie kam aus Jesu eigenen Reihen – leichter hätten sie es nicht haben können.
Teil 2 folgt...

FOTO: CULTURE-IMAGES/FAI: Der Prozess gegen Jesus in der Kunst: aus der Moskauer Christi-Erlöser-Kathedrale
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Was vor fast 2000 Jahren in Jerusalem geschehen ist, setzt sich weltweit fort. Bei dieser großen Gerichtsverhandlung gibt es keinen Platz auf der Zuschauertribüne, denn die gesamte Christenheit wird auf kurz oder lang mit hineingezogen. In den Prozessbeteiligten von damals können wir uns heute wieder erkennen. Sie helfen uns, rechtzeitig die Art unserer Mitbeteiligung zu durchschauen und uns auf …Mehr
Was vor fast 2000 Jahren in Jerusalem geschehen ist, setzt sich weltweit fort. Bei dieser großen Gerichtsverhandlung gibt es keinen Platz auf der Zuschauertribüne, denn die gesamte Christenheit wird auf kurz oder lang mit hineingezogen. In den Prozessbeteiligten von damals können wir uns heute wieder erkennen. Sie helfen uns, rechtzeitig die Art unserer Mitbeteiligung zu durchschauen und uns auf den Ernstfall vorzubereiten.