Heiliger Konrad und Heiliger Gebhard von Konstanz. Gedenktag 26. November.
Die Heiligen Konrad und Gebhard waren miteinander verwandt. Beide waren Bischof von Konstanz. Das Bistum Konstanz bestand von 585 bis zu seiner Auflösung im Jahr 1821. Konrad I. von Altdorf wurde um 900 geboren. In Konstanz wurde er Priester und Kanonikus. Im Jahr 934 ernannte man ihn zum Bischof. Als solcher unterhielt er gute Beziehungen zu Otto I. (936-973), an dessen Kaiserkrönung in Rom er 961 teilteilnahm. Konrad war offenbar sehr reiselustig und scheute die Anstrengungen weiter Fußmärsche nicht. Er pilgerte alleine dreimal nach Jerusalem. In Konstanz selbst entwickelte er als Bischof eine rege Bautätigkeit, gründete Pfarreien, organisierte die Fürsorge der Armen und bemühte sich um die Vertiefung des Glaubens. Konrad starb am 26. November 975. Unmittelbar nach seinem Tod hatte eine lokale Verehrung einsetzt. 1123 fand die Heiligsprechung statt. Gebhard II. von Bregenz wurde 949 als Sohn alemannischer Adeliger geboren. Der hl. Konrad war sein Onkel gewesen. Er hatte die Verantwortung für Gebhards Erziehung übernommen. Schließlich hatte er seinen Neffen auch zum Priester geweiht. Vier Jahre nach Konrads Tod, 979, wurde der 30-jährige Gebhard Bischof von Konstanz. Treu setzte er die Arbeit seines Onkels fort. Er starb am 27. August 995 in Konstanz. 1134 wurden auch seine Gebeine feierlichen erhoben. Heiligkeit ist ansteckend Tradition bezeichnet die Weitergabe von Überzeugungen, von Handlungsweisen und Glaubensinhalten. Sie vollzieht sich mündlich oder schriftlich, durch Erziehung oder Nachahmen. Tradition ist daher die Grundlage für jede Kultur. Nicht selten wird deshalb nicht nur die Weitergabe des Kulturgutes als Tradition bezeichnet, sondern auch das Kulturgut selbst wird Tradition genannt. Der hl. Gebhard stand als Adeliger und als Bischof in der Tradition seines Onkels. Was der hl. Konrad als Mensch, als Christ und schließlich als Bischof vorlebt hatte, war für Gebhard zum Maßstab geworden. Dabei imitierte er nicht das Tun des Onkels. Er orientierte sich vielmehr an dessen Haltung. Heute wissen wir, dass in dieser so viel Heiligkeit steckte, dass auch Gebhard ein Heiliger werden konnte. – In wessen Tradition stehe ich? _______________________________ P. Dr. Thomas Klosterkamp OMI