Vatikanbotschafterin Annette Schavan: "Islam ist Teil der Lösung"
Die deutsche Vatikanbotschafterin Annette Schavan im DW-Gespräch (Auszug):
Kann Religion zurzeit noch als Friedensstifter wirken oder ist sie bereits zu einer Art Kriegstreiberin geworden?
Es gibt Kriegstreiber, die Religion in Anspruch nehmen. Aber Religion ist deswegen nicht der Kriegstreiber. Sie hat eine große Kraft, Frieden zu stiften. Die Öffentlichkeit ist nach den zahlreichen Anschlägen verunsichert und fragt sich: Müssen wir alle diese Gewaltbilder in Beziehung zum Islam setzen? Es entsteht der Eindruck, der Islam sei Teil des Problems. Doch das stimmt nicht. Es muss deutlich werden, er ist Teil der Lösung.
Der Papst hat alle Christen aufgerufen, Flüchtlinge aufzunehmen. Klingt das in der aktuellen Lage nach utopischer Nächstenliebe?
Deutschland hat ein wunderbares Beispiel mit seiner Willkommenskultur gegeben, und die ist jetzt auch nicht passé. Natürlich sind viele Menschen verunsichert. Genau das wollen ja die Terroristen. Sie wollen, dass es keine Willkommenskultur für Flüchtlinge gibt. Diese Flüchtlinge flüchten ja unter anderem vor Terroristen. Wenn wir Integration und Willkommenskultur als Utopie einstufen, dann haben die Terroristen viel erreicht.
Vollständiges Interview: www.dw.com/…/a-18982229
Kann Religion zurzeit noch als Friedensstifter wirken oder ist sie bereits zu einer Art Kriegstreiberin geworden?
Es gibt Kriegstreiber, die Religion in Anspruch nehmen. Aber Religion ist deswegen nicht der Kriegstreiber. Sie hat eine große Kraft, Frieden zu stiften. Die Öffentlichkeit ist nach den zahlreichen Anschlägen verunsichert und fragt sich: Müssen wir alle diese Gewaltbilder in Beziehung zum Islam setzen? Es entsteht der Eindruck, der Islam sei Teil des Problems. Doch das stimmt nicht. Es muss deutlich werden, er ist Teil der Lösung.
Der Papst hat alle Christen aufgerufen, Flüchtlinge aufzunehmen. Klingt das in der aktuellen Lage nach utopischer Nächstenliebe?
Deutschland hat ein wunderbares Beispiel mit seiner Willkommenskultur gegeben, und die ist jetzt auch nicht passé. Natürlich sind viele Menschen verunsichert. Genau das wollen ja die Terroristen. Sie wollen, dass es keine Willkommenskultur für Flüchtlinge gibt. Diese Flüchtlinge flüchten ja unter anderem vor Terroristen. Wenn wir Integration und Willkommenskultur als Utopie einstufen, dann haben die Terroristen viel erreicht.
Vollständiges Interview: www.dw.com/…/a-18982229