Arme Seele im Fegefeuer: Der Priester mit der Zigarette

Am 1. Oktober 2000, gegen 4.10 Uhr morgens, hustete jemand in meinem Zimmer, und ich wurde wach. Vor meinen Augen stand ein Priester in seiner Soutane. Darüber trug er einen kurzen, weißen Rock mit Spitze, so wie es in Andachten von den Geistlichen getragen wird.[1] Er zog an einer Zigarette, und ich sah, dass diese glühte. Ich sah ihn wie angestrahlt, als würde ein Licht auf ihn fallen.

Am Sonntag ging ich zum Hochamt. Kaum war ich in der Bank, da hörte ich im Innern:

„Ich wollte dir nur Dank sagen für dein Gebet und dein Opfer. Du hast mir geholfen, ich bin erlöst. Ich hatte eine große Sucht. Ich rauchte so viel, und deshalb musste ich so viel leiden.“

Jener Priester war von kräftiger Gestalt.

Einige Wochen später hatte ich eine ganz schlimme Nacht: Viele böse Geister, die aussahen wie Monster, waren im Zimmer.

Einer hatte nur ein Auge, es war so groß wie ein Gänseei. Ein anderer hatte eine Schlangenhaut und Schlitzaugen. Viele Schlangen hatte er in seinem Beutel, diese ließ er über seine Hand laufen. Tiere aller Art waren da, es war entsetzlich.

Einer hatte ein großes Maul, und es kamen viele Teufelsköpfe aus seinem Schlund. Als ich nicht mehr ein- noch aus wusste, machte ich Licht und segnete das Zimmer mit Weihwasser. Dann machte ich das Licht wieder aus. Oft geht dann das böse Spiel wieder von vorne los, aber nein! Es stand da der gleiche Priester, welcher sich vor kurzem bei mir bedankt hatte. Er trug einen goldenen Brokatumhang und segnete mich dreimal mit einer goldenen Monstranz. Dies sah ich ganz klar, ich saß aufrecht im Bett. Dann kam kein Teufel mehr, ich konnte wieder schlafen. Es war wirklich ganz wunderbar.

Die Armen Seelen sind meine besten Freunde! Täglich danke ich Gott, dass sie kommen dürfen. Wie dumm von den Menschen, die oft sagen: „Es ist noch keiner zurückgekommen!“

aus: gisela-maria.de