Heilwasser
4166

Wie verhält man sich, wenn dem Fleisch nach Rache gelüstet?

Bibelblüten (10)

Wie verhält man sich, wenn dem Fleisch nach Rache gelüstet?

Der Fleischlichere, Kain der Ackerbauer, hat den Spirituelleren,
Abel den Schafhirten, erschlagen. Ein Beispiel für das Fleisch
u. die Sünde wider den Geist. Der Brudermord ist die Vollendung
der Sünde nach außen hin, die im Inneren ihren Anfang nahm.

Zur Erinnerung: Weil der HERR auf das rechtschaffene Opfer
Abels mit Wohlwollen schaute, nicht aber auf das Opfer Kains,
wurde Kain neidisch auf seinen Bruder. In ihm regte sich die
sündhafte Neigung in seinem Fleisch, in dem nun seit der
Verbannung Adam u. Evas aus Eden die Erbsünde eingeschrie-
ben war. Die Einheitsübersetzung (EÜ) beschreibt dies so:

„Der Herr sprach zu Kain: Warum überläuft es dich heiß und
warum senkt sich dein Blick? Nicht wahr, wenn du recht tust,
darfst du aufblicken, wenn du nicht recht tust, lauert an der
Tür die Sünde als Dämon. Auf dich hat er es abgesehen, doch
du werde Herr über ihn
.“ (Gen 4,6.7 EÜ)

Das Heißlaufen zeigt die fleischliche Regung nach Rachegelüsten
an und der gesenkte Blick, dass Kain bereits Scham über seine
Neid- und Rachegedanken empfindet, die ihm der Dämon eingibt.
In die Tat umgesetzt hat er sie noch nicht, weswegen ihm der
Herr eine Hilfe anbietet und ihn zur inneren Einkehr u. Umkehr
ruft, siehe letzter Satz von Gen 4,7.

Augustinus hat hier eine etwas anderslautende Übersetzung für
den letzten Satz, die ich hier angebe, weil sie die Arznei Gottes
der notwendigen Umkehrhaltung detaillierter beschreibt: „Steh
ab! Denn zu dir ihre Hinkehr und du wirst darüber herrschen
.“

Kain solle die in ihm bereits gährende Sünde gegen ihn selber
kehren, wodurch er beginnen würde, darüber zu herrschen.
Ausgehend von dem Apostelwort „das Fleisch begehrt wider
den Geist“ (Gal 5,17) würde durch die heilsame Arznei der
Reue und Buße der Geist über das schwache Fleisch Herr
werden, der fleischliche Teil des Menschen, sich dem Geiste
hinwendend, gebändigt und besiegt, sodass die Vernunft über
ihn herrschen würde.

Augustinus schreibt sehr treffend über die Herrschaft des
Geistes, welche die Arznei Gottes bewirkt hätte, hätte sie Kain
angenommen: „Denn darin besteht die Herrschaft über die Sünde,
dass man sie nicht über sich stelle durch Rechtfertigung,
sondern sie unterkriege durch Buße; sonst stellt man sich
ja umgekehrt in ihren Dienst und lässt sie herrschen, wenn
man ihr sozusagen Rechtsbeistand leistet.“
(De civitate Dei,
15. Buch, 7.)

Bemerkenswert ist die Aussage der EÜ, dass die Sünde als
vor der Tür lauernder Dämon anklopfe. Das ist kein Bild,
sondern Tatsache. Literalsinn.

Wie reagiert nun Kain auf den Ratschlag Gottes ?

Er gibt seinen bösen Neigungen, verstärkt durch dämonische
Einflüsterung, nach, geht aufs Feld und erschlägt seinen Bruder.
Danach wurde er Gründer einer Stadt, die Augustinus den
Weltstaat (bzw. Weltstadt) nennt.

Die Moral von der wahren Geschichte:

Der Dämon lässt sich nicht mehr beherrschen, wenn man
nicht rechtzeitig auf die Stimme Gottes außerhalb des Men-
schen (wie bei Kain) oder im Menschen (Gewissen) hört
und innere Einkehr in Reue u. Buße hält, was allein zur
Umkehr von der bösen Gesinnung führt und den Dämon
vertreibt, der den Menschen vom Rachegedanken zur
Rachetat treiben möchte.

Lehre: Wer sich selbst gehorcht, scheitert wider sich selbst.
Wer Gott, dem Herrn gehorcht, herrscht über sich selbst.

Nicky41
Hilferuf zu Gott, dem Anwalt des Armen
1 Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.
2 Rette mich, HERR, vor dem bösen Menschen, vor dem Mann der Gewalttaten bewahre mich,
3 vor denen, die Böses im Herzen sinnen, jeden Tag schüren sie Kriege!
4 Sie schärfen ihre Zunge wie eine Schlange, Viperngift ist unter ihren Lippen. [Sela]
5 Behüte mich, HERR, vor den Händen der Frevler, vor dem Mann der Gewalttaten …Mehr
Hilferuf zu Gott, dem Anwalt des Armen
1 Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.
2 Rette mich, HERR, vor dem bösen Menschen, vor dem Mann der Gewalttaten bewahre mich,
3 vor denen, die Böses im Herzen sinnen, jeden Tag schüren sie Kriege!
4 Sie schärfen ihre Zunge wie eine Schlange, Viperngift ist unter ihren Lippen. [Sela]
5 Behüte mich, HERR, vor den Händen der Frevler, vor dem Mann der Gewalttaten bewahre mich, die darauf sinnen, meine Schritte zum Wanken zu bringen!
6 Hochmütige legten mir heimlich eine Falle und Schlingen, sie spannten ein Netz am Rande des Weges, Fanghölzer stellten sie auf für mich. [Sela]
7 Ich sagte zum HERRN: Mein Gott bist du. Vernimm, HERR, die Stimme meines Flehens!
8 GOTTund Herr, meine Kraft und meine Rettung, du hast mein Haupt beschirmt am Tag des Kampfes.
9 Lass nicht zu, HERR, die Gier der Frevler, lass ihren Plan nicht gelingen, wenn sie sich erheben! [Sela]
10 Das Haupt derer, die mich umzingeln, sei bedeckt vom Unheil ihrer Lippen.
11 Man häufe auf sie glühende Kohlen. Er stürze sie hinab in den Abgrund, sie sollen nie wieder aufstehn!
12 Der Verleumder soll nicht bestehn auf der Erde! Den Mann der Gewalttat: Böses treffe ihn Schlag auf Schlag!
13 Ich weiß, der HERR führt die Sache des Elenden, Recht schafft er den Armen.
14 Ja, die Gerechten werden deinen Namen preisen, die Redlichen werden vor deinem Angesicht wohnen.
Heilwasser
Lehre: Wer sich selbst gehorcht, scheitert wider sich selbst.
Wer Gott, dem Herrn gehorcht, herrscht über sich selbst.