Heilwasser
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Tugendschule für Deutschland (2) Zuverlässigkeit

Tugendschule für Deutschland (2) Zuverlässigkeit

Zuverlässigkeit

... ist das Maß, in dem unser Mitmensch sich auf uns verlassen kann.

Das geht natürlich mit Vertrauen einher. Verlässlich vertrauen
kann ich nur jemandem, dessen "Ja" ein Ja und dessen "Nein" ein
Nein ist und dabei bleibt und nicht ständig seine Meinung ändert
und dies noch aus unterschiedlichen Gründen. Schließlich muss man
wissen, ob man sich nun dem andern anvertrauen kann oder nicht,
denn ein unzuverlässiger Mensch mit einem sprunghaften Gemüt
ist letztlich unberechenbar und wieviel Sinn macht es schon, sich
solchen "Freunden" anzuvertrauen ? Am Tag der Not wird man sich
nicht auf ihn verlassen können, weil er wie immer oder meist un-
pässlich, unzuverlässig, wortbrüchig, schlampig, konfus, unpünkt-
lich, ja einfach nicht verlässlich ist.

Der unzuverlässige Mensch
... ist nicht unbedingt ein böswilliger Mensch, sondern meist einer,
der die Tugend der Verlässlichkeit nicht hat. Man kennt das sicher:
Man macht einen Termin aus und dann kommen einem kurz vorher
noch viele Angelegenheiten des Alltags in den Sinn, die man noch
schnell dazwischenpacken könnte. Schnell wird man erkennen, dass
man wieder mal zu spät dran ist und falsch kalkuliert hat. Da ist der
Böse im Spiel, denn er liebt es, Regeln zu brechen. Daher ist es sinn-
voll, sich nicht allzu viele Regeln zuzulegen, sondern nur die Wich-
tigsten. Alles andere erledige man aus tugendhafter, liebender Spon-
tanität, die man, je mehr Übung man darin hat, auch termingetreu
anwenden kann. Der Unzuverlässige jedoch ist in seiner Spontani-
tät wie gesagt eher sprunghaft. Er umschifft gerne Regeln zur Zeit
des Gehorsams bzw. des Termins und hält sie dann später ein,
wenn es eher seinem Willen entspricht oder lässt sie einfach unter
den Tisch fallen. Er vergisst Abmachungen, er kommt nicht pünkt-
lich, oder will sie gar nicht einhalten, macht aber zuvor eine Zusage.
Vielleicht hat er sich zur Angewohnheit gemacht, nur "ja" zu sagen,
um den andern in dem Moment ruhig zu stellen oder um den andern
hinzuhalten und irgendwie an sich zu binden. Das ist offensichtlich
ein unaufrichtiger Ansatz, denn da wird mit dem Vertrauen des
andern gespielt.

Zuverlässigkeit in der Berufung
Wie soll nun Jesus jemandem eine besondere Aufgabe anvertrauen,
der schon in kleinen Dingen des Alltags und gegenüber seinen
Mitmenschen nicht zuverlässig ist ? Im Heilsplane des Dreieinigen
Gottes spielt es durchaus eine große Rolle, ob sich der Herr auf
uns verlassen kann oder nicht, ob wir dauerhaft willig sind oder
nach einer gewissen Zeit die Neigung entwickeln, den eigenen
Willen walten zu lassen und das Kreuz lieber abwerfen, weil es
irgendwie unangenehm ist. Wir dürfen uns sicher sein, dass der
Herr für seine Ziele keine Wankelmütigen brauchen kann. Umso
mehr wird Er seinen Auserwählten die entsprechenden Prüfungen
vorausschicken, die die Ausdauer des Gerufenen erproben. In den
Psalmen ist sogar von Prüfung auf Herz und Nieren die Rede. Ja,
auch das kann ganz direkt zur Wahrheit werden, z.B. bei Sühne-
seelen. Theoretisch könnte jemand sehr tugendhaft sein, aber
doch eher nach seinem eigenen Willen und nicht so sehr in Zuver-
lässigkeit dem Willen Gottes gegenüber. So jemand ist wie ein
Haus, dessen Steine zwar von solider Qualität sind, aber mit min-
derwertigem Zement gebaut ist, der bald abbröckelt und sogar
das ganze Haus in Einsturz bringen könnte, sobald der Wind der
Prüfungen einmal kräftiger weht. Man sollte sich wirklich bewusst
machen, dass unzuverlässige Freunde sein eigenes Haus schnell
in Einsturz bringen könnten, falls man sich zu oft in deren Nähe
aufhält, denn sie sind ja wankelmütig und falls wir selber nicht
genug fest sind, würden wir davon negativ beeinflusst.

Eden ist das beste Beispiel
Wie kam Eva ins Wanken ? Indem sie das Gebot nicht mehr ein-
zuhalten pflegte. Sie ließ sich hinziehen zum Verführer und damit
weg vom Gebot Gottes, von dem bezeichneten Baum der Erkennt-
nis von Gut und Böse nicht essen zu dürfen. Sie stimmte in die
Verführung ein und brachte auch noch Adam zu Fall. Somit hatten
beide die Erkenntnis von Gut und Böse und man fragt sich, ob es
ihnen nun besser ging ? Hatten sie nun mehr Freude am Leben,
nachdem sie in der Einhaltung eines einziges Gebotes unzu-
verlässig waren ? Ganz bestimmt nicht, denn sie hatten all die
andern herrlichen Bäume, von denen sie hätten essen dürfen,
verloren und zudem waren sie nicht mehr würdig, das Paradies
zu bewohnen.

Lehre
Da Eva wohl nicht in vollem Bewusstsein und mit voller Absicht
das Gebot Gottes übertreten wollte, sondern durch eine anfäng-
liche Unachtsamkeit in die Verführung hineingezogen wurde,
können wir daraus den Schluss ziehen, dass man nur wirklich
verlässlich in der Einhaltung von Geboten, Regeln und Wünschen
Jesu und Mariä sein kann, wenn man von den Geboten Gottes
überzeugt ist, an IHN glaubt, IHM vertraut und daher gerne
seinen Wünschen mit Verlass nachkommt und sich ebenso gerne
von den Verführungen des Bösen mit Abscheu abwendet. Wer auf
den Himmlischen Vater fest vertraut, dem kann Er seinerseits viele
Gnaden anvertrauen, vorzugsweise durch die Gnadenmittlerin, die
viele Gnaden auszuteilen hat, die man noch gar nicht erbeten hat.

(Aus einem Tugendbuch zusammengefasst)

Link: Die Coredemptrix ist im Ave Maria und im Credo grundgelegt
Link: Sehr schönes BITTGEBET ZU JESUS UM DAS EWIGE LEBEN