augustinus 4
3291

"Guten Tag" - Ein Gedanke von P. Pio für jeden Tag - 26. Februar

26. Februar

In Bezug auf das, was ihr mir über eure
Gefühle bei der Meditation erzählt, müsst
ihr wissen, dass dies ein Kunstgriff des
Teufels ist. Seid deshalb wachsam und
vorsichtig. Unterlasst niemals aus diesem
Grund die Meditation, sonst könnt ihr ge-
wiss sein, dass ihr in Zukunft auf der gan-
zen Linie unterliegen werdet.

(Epist. III., S. 405)

--------------------------------------------

Als Beispiel von Missinterpretation von Gefühlen
sei hier genannt: Die von einigen Gruppen prakti-
zierte sog. "Zungensprache".


Ich durfte einmal 1 Monat in einer Ordensgemein-
schaft mitleben, welche die sog. "Zungensprache"
praktizierte. Das war so: Einer fing an, unverständ-
liche Laute zu machen und die andern stimmten
mit irgendeinem Plappern oder Lallen mitein. Jeder
machte es anders. Ich fand es immer dem Verstand
widersprechend, wollte den Dingen aber offen nach-
gehen. Der Verantwortliche konnte es nicht erklären,
warum es die Gabe der Zungensprache sei. Er sagte
nur, man habe das von einer anderen Gruppe über-
nommen und es sei friedensfördernd. Das konnte
mich nicht überzeugen, denn schließlich lallte jeder
was anderes und niemand verstand es und niemand
war fähig, etwas davon zu übersetzen, wie auch, es
war ja nur Lallen. Das Lallen von Kindern kann auch
niemand übersetzen, weil es noch nicht viel Sinn ergibt.

Ich überlegte, was das für ein Phänomen war, dass man
sich irgendwie wohlig fühlte, wenn alle zusammen etwas
Lallten. Dabei geschieht Folgendes: Die Stimmen überlagern
sich und man hat den Eindruck eines vielstimmigen Chores,
was gewisse sinnliche Reize hervorruft. Im Grunde
ist es eine Art Reizüberflutung, Aufheizung der Athmosphäre
mit Lauten, Ansprechung der Sinne, aber im Unverstand.
Man versteht davon nichts. Manche beschreiben es so, dass
man dabei das Phänomen spüren könne, wie wenn kaltes
klares Wasser über einen strömen würde. Nun, es ist so,
dass es einem die Sinne reizt. Es scheint, wie wenn die Sinne
dieses Phänomen irgendwie überrascht aufnähmen. Es sind
zu viele Eindrücke auf einmal, sodass der Körper es zunächst
erstaunt wahrnimmt und es ist, wie wenn es einem kalt über
den Rücken läuft oder es ist, wie wenn man in eine emotio-
nale Hochphase käme, aber es ist letztlich nichts anderes
als eine Reizüberflutung und hat nichts mit der Gabe des
Heiligen Geistes zu tun. Sinne und Emotionen nehmen es
wahr, aber ohne die Bedeutung zu vermitteln. Der Böse
benutzt es gerne, um das Phänomen im Menschen noch
zu verstärken, sodass der Eindruck sehr täuschend sein kann
(vgl. z.B. Scaramelli zur Unterscheidung der Geister)

Fazit: Man kann sowas sinnlich empfinden, aber das kann man
doch immer, wenn man Laute hört. Es kommt immer noch
draufan, um welche Laute es sich handelt, von wem diese
Laute kommen, wie sie zusammengesetzt sind und welchen
Sinn sie ergeben. Schließlich fragt man sich bei jedem Laut,
welche Bedeutung er hat, nur das Lallen bei der sog. Zungen-
sprache wird nicht hinterfragt. Paulus hat das anders erklärt.
Thomas v. Aquin auch. Hier die eindeutige Bestätigung, womit
wir also sehen können, wie leicht sich Menschen von Emotionen
täuschen lassen können:
"Zungensprache" vom Himmel oder nicht ? Klärende Worte aus dem Himmel
Herr, bitte sage uns, was es mit der Pfingstbewegung auf sich hat

Dies soll nun keine Abwertung der Emotionen sein, obwohl man damit
aufpassen muss. Herz und Verstand müssen bekanntlich zusammen-
gehen. Das Herz ist sehr sehr wichtig in der Betrachtung, weil es heißt,
die Gottesmutter bewahrte die Worte in ihrem Herzen, oder sie erwog
die Worte in ihrem Herzen. Betrachtung geschieht also im Herzen, aber
nicht im Unverstand. Liebe ist eine Emotion, von daher sehr wichtig.
Der Verstand kann genauso manipuliert werden. Das grüblerische Denken
ist sogar das Paradefeld des Durcheinanderbringers. Herz und Verstand
müssen zusammenwirken, daher haben wir Gebet + Lesung von Jesus
aufgetragen bekommen: Das Gebet ist Kommunikation von Herz zu Herz,
die Lesung ist Erleuchtung des Verstandes, der aber abgekoppelt vom
Herzen sich negativ verselbständigt, siehe die großen Wissenschaftler, die
ohne Kommunikation mit dem Schöpfer forschten.

Überdies gibt es einen Unterschied zwischen den Gefühlen, von denen
die Kirche warnt, und dem friedlichen Herzensgefühl in der Ruhe der
Betrachtung und des Gebetes. Die negativen Gefühle sind die künstlich
hochgepuschten, die launischen, die über die Sinne kurzzeitig aktiviert
werden, aber genauso schnell wieder vergehen.
Die positiven Gefühle sind jene in der Tiefe des Herzens, die in der Stille
ihren Quellgrund haben. Das ist die Emotion der Liebe im Herzen, die
Frieden bringt. Ich glaube, mit zunehmender Akzeptanz der Mariologie
wird dieser Bereich der Herzensgefühle noch viel besser verstanden
werden.

Gebet vor der Betrachtung:

“Atme in mir, o Heiliger Geist,
dass ich Heiliges denke.
Treibe mich, o Heiliger Geist,
dass ich Heiliges tue.
Locke mich, o Heiliger Geist,
dass ich Heiliges liebe.
Stärke mich, o Heiliger Geist,
dass ich Heiliges behüte.
Hüte mich, o Heiliger Geist,
dass ich es nimmermehr verliere.”
Amen.

(hl. Augustinus)

🥴 Die "Hand Gottes" am Himmel über Italien
augustinus 4
Überdies gibt es einen Unterschied zwischen den Gefühlen, von denen
die Kirche warnt, und dem friedlichen Herzensgefühl in der Ruhe der
Betrachtung und des Gebetes. Die negativen Gefühle sind die künstlich
hochgepuschten, die launischen, die über die Sinne kurzzeitig aktiviert
werden, aber genauso schnell wieder vergehen.
Die positiven Gefühle sind jene in der Tiefe des Herzens, die in der Stille …Mehr
Überdies gibt es einen Unterschied zwischen den Gefühlen, von denen
die Kirche warnt, und dem friedlichen Herzensgefühl in der Ruhe der
Betrachtung und des Gebetes. Die negativen Gefühle sind die künstlich
hochgepuschten, die launischen, die über die Sinne kurzzeitig aktiviert
werden, aber genauso schnell wieder vergehen.
Die positiven Gefühle sind jene in der Tiefe des Herzens, die in der Stille
ihren Quellgrund haben. Das ist die Emotion der Liebe im Herzen, die
Frieden bringt. Ich glaube, mit zunehmender Akzeptanz der Mariologie
wird dieser Bereich der Herzensgefühle noch viel besser verstanden
werden.
🤗
Ein weiterer Kommentar von augustinus 4
augustinus 4