Das Herz Jesu, des göttlichen Hohenpriesters, war alle Tage seines Lebens von einer dreifachen Gesinnung beherrscht: von einem brennenden Durst nach der Ehre seines Vaters, von einem heißen Verlangen nach dem Seelenheil seiner Brüder, von einem unwiderstehlichen und beharrlichen Drang nach gänzlicher Hinopferung.
Hat diese dreifache Gesinnung heute auch in meinem Herzen geherrscht? - Was tat ich heute zur Verherrlichung meines Himmlischen Vaters? - Was unternahm ich zum Besten meiner Brüder? - Welche Opfer brachte ich, in Vereinigung mit Jesus, der ganz Opfer ist?
1. Jesus, der göttliche Priester, nahm Schmach und De- mütigungen auf sich, um die Ehre seines Vaters wieder- herzustellen.
Habe ich mich heute vor Gott verdemütigt, mein Nichts und mein Elend anerkannt und ihm die Ehre gegeben für das Gute, das ich durch seine Gnade tun konnte?
2. Jesus, der göttliche Priester, vergaß sich selbst, verließ alles und entsagte allem, um sich ganz dem Heile seiner Brüder hinzugeben.
Was gab ich heute meinen Brüdern, von meiner Zeit, von meinem Herzen, von meinen Gütern, wenigstens von den geistigen und geistlichen, wenn nicht von den materiellen?
3. Jesus, der göttliche Priester, opferte sich nach einem Leben im Geiste ständigen Opfers endlich am Kreuz. Aus Liebe opferte er sein Leben hin.
Habe ich in mein heutiges Tagewerk den Geist des Opfers hineingelegt? - Was habe ich geopfert an Befriedigungen des Herzens, des Geistes, meiner Kräfte, meiner Ruhe, meines Lebens, aus Liebe zu Jesus und zu den Seelen?
- Tiefes und schmerzliches Bedauern und Bereuen des Versagens an diesem Tage. - Darbringung des vollbrachten Guten an das Herz des Erlösers.
Quelle: Claret de la Touche, Herz Jesu und Priestertum.