Heilwasser
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Verschwiegene Sünden in der Beichte

Verschwiegene Sünden in der Beichte

Ich stand an der Reihe, um zu beichten, etwas entfernt vom
Beichtstuhl. Unser Herr sagt nämlich, dass wir von einem
anderen keine Sünde hören dürfen. Jeder Einzelne soll seine
Vergehen bekennen und für sie sühnen.

Während eine mir unbekannte Frau beichtete, erblickte ich
über ihrem Kopf eine weiße Tafel. Auf ihr waren mit
großen Buchstaben alle ihre Sünden niedergeschrieben
bis in die kleinsten Einzelheiten. Eine weiße Wolke löschte
alles, was sie beichtete, aus. Als sie sich bekreuzigt und
von dem Beichtstuhl entfernt hatte, blieb auf der schnee-
weißen Tafel noch ein Drittel ihrer Sünden unausgelöscht.

Nach diesem Vorfall war ich so erschrocken und verwirrt,
dass ich selbst nicht richtig beichten konnte. Als der
Priester mich nach dem Grunde fragte, sagte ich ihm,
was ich erlebt habe. „Ja, das ist wahrhaft schrecklich!“
bestätigte er.

Was kann man also verheimlichen, wenn alles über dem
Kopfe aufgeschrieben ist! Den Herrgott kann niemand
betrügen. Einige Seelen sehen aus, als ob sie nie im
Leben gebeichtet hätten.

Bericht der Seherin Julka (Julia), in: Jesus ruft uns.