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Pastor et episcopus animarum

Pastor et episcopus animarum

Am heutigen Sonntag wird der Herr als „guter Hirt“ verehrt. „Der gute Hirte gibt sein Leben für seine Schafe“ (Joh 10,11) im Gegensatz zum Mietling, der flieht und die Schafe dem reißenden Wolf überlässt. Der gute Hirt bemüht sich auch, alle Schafe zur Einheit eines Schafstalls unter einem Hirten zusammenzuführen. Und der gute Hirte ist ein „Bischof der Seelen“ (vgl. 1 Petr 2,25), d.h. er legt den Fokus auf das Innere, das vom Heiligen Geist geleitet wird.

Der Geist Gottes ist viel umsichtiger und weitherziger als Verstand und Menschenherz es je sein könnten und vor allem ist Er demütig und sanft bei all Seiner Weisheit im Gegensatz zu den Pharisäern und Schriftgelehrten, für die Jesu Predigten zu hoch waren und darum unerträglich für sie. Sie hätten das Wort Gottes – und Jesus hat es ihnen sehr wohl mitgeteilt, dass Er das Wort Gottes ist – erst demütig im Herzen, d.h. in Liebe, betrachten müssen, aber sie wollten weder ihren Geist beugen und zugeben, dass ihr Verstand fehlbar ist, noch die Liebe für ein wohlwollendes Anhören der Worte Jesu aufbringen. Hochmut im Geist und Hass im Herzen, dazu noch verschiedenste Laster, blockieren den Geist des Menschen, damit er nicht zum Glauben und damit zum Leben kommt.

Die Worte des Sohnes des Vaters, des Sohnes des Gedankens Gottes, waren höchste Weisheit und Liebe, aber Hochmut und Lieblosigkeit können und wollen sie nicht fassen. Darum nennt der Herr die Seinen „Schafe“, weil sie schlichten, arglosen Herzens sind und ihrem Hirten gefügig folgen. Sie bilden sich nichts auf sich selbst ein, sondern wissen um ihre Begrenztheit und daher um die Notwendigkeit eines guten Hirten ihrer Seelen, der über ihren Fortschritt als geistlicher Begleiter wacht und ständig aufpasst, dass nichts Böses eindringt.

Wo aber sind noch solche Hirten zu finden?

Heute gibt es fast nur noch Hirten, die das Leben zu erleichtern versuchen, indem sie immer weiter vom Anspruch der Heiligung abrücken, um den weltlichen Genüssen Ausreden zu verschaffen. Das sind keine Hirten mehr, das sind Wölfe im Schafspelz, die längst selber dem Abgrund zusteuern, ohne sich dafür Rechenschaft zu geben. Der gute Hirte ist der, der solches bemerkt und die Herde warnt und auch diesen Verirrten eine Chance gibt. Er sucht sie extra auf und will sie heimholen, auch wenn der Weg dahin steinig ist.

Der gute Hirt ist der, der Ahnung vom geistlichen Leben hat, nicht der, der sich selbst und andere täuscht!

Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. Er lässt mich lagern auf grünen Auen und führt mich zum Ruheplatz am Wasser. Er stillt mein Verlangen. Er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen. Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein Unheil, denn Du bist bei mir, dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht. Du deckst mir den Tisch vor den Augen meiner Feinde. Du salbst mein Haupt mit Öl, Du füllst mir reichlich den Becher. Lauter Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang und im Haus des Herrn darf ich wohnen für lange Zeit.

Psalm 23


Allen einen gesegneten Guten-Hirten-Sonntag!
Maria Magdalena
Der gute Hirte sagt: "Ich kenne die Meinen [Auserwählten] und die Meinen kennen mich [an der sanften, unnachahmlichen Stimme]!"
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Schafe sind bescheiden, arglos und folgsam.
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Weit und breit ist der Weg der zum Verderben führt, und eng ist die Pforte die zum Leben führt. Darum wäget ab welchem Hirten ihr folgt.