Gelobt Sei Jesus Christus,
Freitag der Zweiten FastenwocheDas Gleichnis von den bösen WinzernMt 21,33-43.45-46: Das ist der Erbe; auf, wir wollen ihn tötenDas Gleichnis von den bösen Winzern ist Teil der Auseinandersetzung mit den Gegnern Jesu in Jerusalem. Angesprochen werden die Führer des Volkes zur Zeit der jungen Kirche. Die Geschichte beginnt mit einem verkürzten Zitat des Propheten Jesaja (Jes 5,1f):
Mein Freund hatte einen Weinberg auf einer fruchtbaren Höhe. Er grub ihn um und entfernte die Steine und bepflanzte ihn mit den edelsten Reben. Er baute mitten darin einen Turm und hieb eine Kelter darin aus. Der damalige Hörer wusste sogleich, dass mit dem Weinberg Israel gemeint war, und mit dem Gutsbesitzer Gott. So auch im Evangelium, das die wirtschaftlichen Verhältnisse Palästinas im 1. Jahrhundert n. Chr. wiederspiegelt. Die Pächter mussten einen Teil des Ertrages, der kontrolliert wurde, an den Herrn abgeführt. Das Verhältnis der Bauern zu den fremden Herren war oft gespannt.
Der Evangelist benutzt das Gleichnis zur Kurzdarstellung der Geschichte Gottes mit dem Volk Israel. Das Einschreiten gegen die
Knechte, die den
Anteil an den Früchten holen sollen, verweist auf die wiederholte Ablehnung und das Schicksal der Propheten (Prügel, Tod, Steinigung). Das nachdrücklichste gütliche Mittel des Herrn besteht
zuletzt in der Sendung seines Sohnes, mit dem Jesus Christus angesprochen wird. Aber auch gegenüber dem Sohn bleibt der Respekt aus. Christus, der als Sohn alle überragende, erleidet das Prophetenschicksal.
Der Tod des Erben soll den Winzern den Besitz des Weinbergs garantieren und verhindern, dass der den Besitzer wechselt. Mit anderen Worten: andere sollen von Gottes Weinberg ausgeschlossen bleiben. Die Antwort auf die Frage
Wenn nun der Besitzer des Weinbergs kommt: Was wird er mit solchen Winzern tun? ergibt sich von selbst:
Er wird diesen bösen Menschen ein böses Ende bereiten und den Weinberg an andere Winzer verpachten, die ihm die Früchte abliefern, wenn es Zeit dafür ist. Das entscheidende Stichwort ist das vom
Früchte abliefern. Wahrscheinlich hat der Evangelist bei diesem Gericht an die Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 durch die Römer gedacht, die den Tempelkult beendete.
Nun setzt die Belehrung durch Jesus ein, das autoritative Wort für die Christen:
habt ihr nicht gelesen? Diese Frage erscheint bei Matthäus mehr aus einem Dankpsalm (Ps 118,22f) in der Gemeindeverkündung eine wichtige Rolle spielte. Es ist der Dank eines Menschen, der der äußersten
Bedrängnis entkommen ist (V 18):
Der Herr hat mich hart gezüchtigt, doch er hat mich nicht dem Tod übergeben. Er ist wieder zu Ansehen gekommen, wie ein verworfener Stein, der zum Eckstein geworden ist. Dieses Zitat ist Ganz durchsichtig auf den Tod und Erhöhung Jesu hin.
Schließlich die Konsequenz aus der Weinberggeschichte, die Matthäus hinzugefügt, wiederum mit der Autorität Jesu:
Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird euch weggenommen und einem Volk gegeben werden, das die erwarteten Früchte bringt. Das ist das Selbstverständnis der jungen Kirche: den einstigen Winzern ist der Weinberg genommen worden. Den neuen Weinberg Gottes stellt nun die Gemeinschaft um Jesus Christus dar. Aber diese Gemeinschaft steht ebenfalls unter dem Anspruch,
die erwarteten Früchte zu bringen.FürbittenGuter Gott, wie einen wertvollen Weinberg umsorgst du dein Volk.
*Wir bitten dich für alle Menschen, dass sie den guten Glauben an dich achten und schützen.
Herr höre uns - Herr, erhöre uns bzw. Wir bitten dich, erhöre uns.
*Wir bitten dich: Lass uns auf das Wort deines Sohnes hören, der uns deinen Willen verkündigt.
*Wir bitten dich: Gib, dass alle arbeitenden Menschen einen gerechten Lohn empfangen.
*Wir bitten dich: Verleihe uns die Kraft, dir die Früchte zu bringen, die du von uns erwarten kannst.
*Wir bitten dich: Bewahre uns vor Habgier und Selbstherrlichkeit.
Herr, unser Gott, was dein ist, ist unser, und was unser ist, ist dein. Lass uns nie vergessen, dass du der Gute Herr der Welt bist, in dessen Dienst wir zum wahren Leben gelangen. Durch Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir lebt in Ewigkeit. Amen.
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