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Die Nato-Ostflanke: Vorbereitungen auf einen russischen Angriff? | Markus Lanz vom 24. März 2022 Nato-, Europa- und G7-Gipfel in kürzester Zeit. Joe Bidens diplomatische Reise in Europa wird geprägt …Mehr
Die Nato-Ostflanke: Vorbereitungen auf einen russischen Angriff? | Markus Lanz vom 24. März 2022

Nato-, Europa- und G7-Gipfel in kürzester Zeit. Joe Bidens diplomatische Reise in Europa wird geprägt von dem anhaltenden Bemühen Putins, die Ukraine restlos einzunehmen. Ein Monat zieht sich der Krieg in die Länge, was zu vielen Toten und Heimatlosen geführt hat. Deshalb bereitet sich jetzt vor allem auch die Nato darauf vor, ihre Mitglieder im Baltikum im Falle eines Einmarschs Putins verteidigen zu können.

„Die Nato ist ein Verteidigungsbündnis. Das heißt, sie hat ihren 30 Alliierten versprochen, dass sie in einem Fall von einem Angriff sie schützen wird“, erklärt die Sicherheitsexpertin Claudia Major. Bis heute hätte die Nato immer wieder ganz klein dosiert Sicherheitspolitik im Osten Europas betrieben, um den russischen Präsidenten nicht zu verärgern.

Auffällig sei in diesem Kontext jetzt vor allem immer wieder die Behauptung, dass Putin diesen Krieg begonnen habe, um die Nato-Osterweiterung zu verhindern. Die Ukraine hätte schon oft mit dem Gedanken gespielt, ein Teil der Nato zu werden. Doch differenziert sie hier einen klaren Punkt: Nicht die Nato sei das Problem für Putin gewesen, sondern das Verlangen der Ukrainerinnen und Ukrainer, ein Teil des Westens zu werden. Dies bedeute, ein freier und souveräner Staat zu sein, der alleine Entscheidungen treffen kann. Für Putin ein Dorn im Auge, weshalb die Nato als Angriffsgrund ein russisches Narrativ sei.

Der 93-jährige SPD-Politiker Klaus von Dohnanyi beobachtet diese Debatte mit besorgtem Blick. Gerade dieser große Unterschied zwischen dem westlichen Freiheitsgedanken der Nato/EU und dem Machtbedürfnis Putins seien eine schwierige Situation, die momentan in der Ukraine militä-risch ausgefochten wird. Man sei nun in der Situation, wo das westliche, freie Gedankengut unter hohen Todeszahlen verteidigt wird, doch sollte man die Diplomatie nicht vergessen. Nach diesem Krieg wird es immer noch eine Weltordnung geben, in der Russland eine große Rolle spielen wird. Deshalb dürfe man laut von Dohnanyi niemals das Gespräch aufgeben, um den Frieden auf der Welt zu bewahren.

Den gesamten Talk findet ihr hier: Markus Lanz vom 24. März 2022

Weitere Gäste in der Sendung:

Julius van de Laar, Strategieberater
Der USA- und Kommunikations-Experte schildert, wie die Amerikaner auf den Krieg ihn Europa blicken und analysiert den Besuch von Präsident Biden auf dem Ukraine-Gipfel in Brüssel.

Karen Pittel, Ökonomin
Die Wissenschaftlerin vom Münchner ifo Institut äußert sich zur Energiesicherheit in Deutschland und Putins Ankündigung, dass Gaslieferungen künftig nur noch in Rubel bezahlt werden können.

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#Lanz #NATO #Putin
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Die gesamte Gesprächsrunde findet ihr hier: Markus Lanz vom 24. März 2022
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