Josefa Menendez
1911

Jesus zum Priester: Wie kannst du es wagen, Meinen Hl Leib zu berühren, wenn deine Hände durch allerlei Lüste befleckt sind?/ Hl Birgitta von Schweden

HEILIGE BIRGITTA VON SCHWEDEN -
Teufel: "Er gab nicht auf seine Hände Acht, mit denen er Deinen reinsten Leib berührte, sondern sie durch allerlei Lüste befleckte.

Sein Mund war wie das unreinste Gefäß."

PRIESTER: "ich wollte
bis zum letzten Augenblick sündigen, und mit dieser Absicht bin ich vom Körper geschieden"

Maria sagte: „Bedenk die Pein meines Sohnes. Er kommt jetzt.“ Und siehe, der hl. Johannes der Täufer zeigte sich und sagte zur heiligen Jungfrau Maria: „In tausend Jahren ist Gottes Zorn auf die Welt nicht so groß wie jetzt gewesen.“

Als der Sohn kam, sagte Er zur Braut (Birgitta): „Für mich ist die Zeit vom Anbeginn, als ob es eine Stunde wäre, und wie lange Zeiten es für euch noch geben mag – sind sie für mich nur wie eine Stunde. Ich sagte dir vorher von den Priestern, dass ich sie unter allen Engel und Menschen ausgewählt habe, und dass sie mir mehr Schmerzen bereiten, als alle anderen.“

Und sieh, nun zeigten sich auch Teufel. Sie hatten eine Menschenseele in Händen und sagten zueinander: „Sieh den Kämpfer!“ Der Richter antwortete: „Da die Erdenwesen das, was geistlich ist, nicht hören können, und kein leibliches Auge geistliche Dinge sehen kann, sollt ihr um ihretwillen, die hier steht und der ich das Auge des Verstandes öffnen will, sagen, mit welchem Recht ihr diese Seele habt.“

Sie antworteten: „Für ihre neun Übertretungen sollen wir die Berechtigung haben, sie zu besitzen. In drei Dingen war sie nämlich unter uns, in drei Dingen so wie wir, in drei Dingen über uns. Das Erste, wodurch sie unter uns stand und wodurch wir das Recht auf sie haben, bestand darin, dass sie nach außen hin gut und ihnen schlecht war.

Das zweite bestand darin, dass sie manchmal voll von Lüsternheit und Schwelgerei war, und manchmal zugunsten ihres Leibes oder wegen einer Krankheit Enthaltsamkeit übte. Das dritte bestand darin, dass sie manchmal hart mit Worten und in Taten war, aber dass manchmal ihre Härte und Bosheit aus irgendeinem für sie selber nützlichen Anlass unterschlagen wurde.
Wir dagegen sind nicht so, sondern wir sind innerlich und äußerlich gleich, und wir sind immer hart in unserer Bosheit und immer lüstern auf alles Böse. In drei Dingen war er so wie wir, denn durch drei Dinge sind wir gefallen, nämlich durch Hochmut, Lüsternheit und Neid. Diese drei Dinge besaß er.

In drei Dingen stand er über uns und war an Schlechtigkeit größer als wir, nachdem er Priester war und deinen Leib in Händen hatte. Das erste bestand darin, dass er nicht auf seinen Mund acht gab, mit dem er deine Worte vortragen sollte, sondern so, wie ein Hund bellt, so trug er deine Worte vor, wie ein Hund. Als er deine Worte vortrug, zitterten wir wie der, der irgend einen schrecklichen Laut hört, und erschreckt gingen wir gleich von ihm fort. Er dagegen blieb ohne Scham und Furcht stehen.

Das zweite bestand darin, dass er nicht auf seine Hände Acht gab, mit denen er deinen reinsten Leib berührte, sondern sie durch allerlei Lüste befleckte. Als er deinen Leib berührte, der nach dem Aussprechen der Einsetzungsworte derselbe ist wie der, der im Schoß der Jungfrau war und gekreuzigt wurde, zitterten wir wie ein Mann, dessen ganzer Leib mit Furcht vor deiner Macht und vor der Größe deiner Kraft geschlagen war. Er dagegen blieb unerschrocken stehen und kümmerte sich nicht darum.
Als er sich dir mit seinem Munde näherte, der wie das unreinste Gefäß war, voll von aller Unreinheit, da waren wir wie die Menschen, die alle ihre Kraft verloren haben, und wie der, dessen ganze Kraft geschwunden ist. Ja, wir waren vor Furcht wie tot, obwohl wir unsterblich sind, aber er fürchtete sich nicht und bebte nicht, dich zu berühren.

Aber da es sich für den Herrn der Majestät nicht zierte, in ein so unreines Gefäß einzugehen, bist du mit deiner Göttlichkeit und Menschengestalt von ihm gewichen, und er blieb allein übrig. Und wir, die gerade eben davongelaufen sind, wir sind jetzt mit großer Hast zurückgekommen. – In all dem übertraf er uns an Bosheit, und deshalb besitzen wir ihn mit Recht. Tu uns nun den Gefallen und fälle ein gerechtes Urteil über ihn, da du ein gerechter Richter bist.“
Der Richter antwortete: „Ich höre, was ihr begehrt. Aber jetzt, du elende Seele, sag im Beisein dieser Braut, welchen Wunsch du am Ende deines Lebens hattest, als du noch deinen Verstand und deine Körperkräfte hattest?“ Die Seele erwiderte: „Es war mein Wille, ohne Ende weiter zu sündigen und niemals damit aufzuhören, aber da ich wusste, dass ich ja nicht ewig leben würde, habe ich beschlossen, bis zum letzten Augenblick zu sündigen, und mit dieser Absicht bin ich vom Körper geschieden.“

Da sagte der Richter: „Dein Gewissen ist dein Richter. Sag also in deinem Gewissen, welches Urteil du verdienst.“ Die Seele erwiderte: „Mein Urteil ist die bitterste und schwerste Pein, die in Ewigkeit ohne alles Erbarmen dauern wird.“ Nachdem die Teufel das Urteil vernommen hatten, gingen sie mit der Seele weg.

Der Herr sagte nun zur Braut: „Siehe, meine Braut, was die Priester mir antun. Ich habe sie vor allen anderen geehrt. Aber jetzt zeigen sie mich schlimmer, als alle Juden und Heiden, und mehr als alle Teufel.“

135. Kapitel

Christus Spricht): „Ich bin wie ein Bräutigam, der seine Braut mit aller Liebe in sein Haus führte. So habe ich die Priester mit meiner leiblichen Gestalt vereinigt, dass sie in mir und ich in ihnen sein sollte. Aber nun antworten sie mir, wie eine Ehebrecherin ihrem Gatten antwortet: „Deine Worte gefallen mir nicht, deine Reichtümer sind unnütz, deine Lust wie Gift. Ich habe drei, die ich lieber lieben und ihnen folgen will.“

Der sanftmütige Mann antwortete ihr: „Meine Braut, höre auf mich und warte lieber, denn deine Worte müssen auch die meinen sein, mein Wille dein Wille, meine Reichtümer deine Reichtümer, deine Lust meine Lust.“ Aber sie will durchaus nicht hören, sondern geht fort zu den drei anderen.

Als sie so weit fort gegangen war, dass der Bräutigam nicht mehr zu sehen war, sagte der erste der drei, nämlich die Welt: „Hier ist eine Waagschale. Nun kann ich ihr nicht länger folgen. Deshalb will ich alle ihre Reichtümer haben.“ Der andere, nämlich der Leib, sagte: „Ich bin sterblich und werde zum Fraß der Würmer werden, aber sie ist unsterblich, deshalb will ich sie hier lassen.“ Der dritte, nämlich der Teufel, sagte: „Ich bin unsterblich und werde ewig bleiben. Da sie nicht mit ihrem Mann zusammen sein will, soll sie mir auf ewig folgen.“

So gehen diese verdammten Priester mit mir um. Sie müssten meine Glieder sein und vor allem anderen so hervorragen, wie die Finger an der Hand, aber nun sind sie schlimmer als der Teufel. Daher sollen sie sich nicht bessern. Ich rufe sie ja, wie ein Bräutigam ruft. Alles, was ich kann, tue ich für sie, aber je mehr ich rufe, umso weiter gehen sie fort.

Meine Worte gefallen ihnen nicht, meine Reichtümer sind ihnen zu schwer, und meine liebenswürdigen Worte verabscheuen sie wie Gift. Ich laufe ihnen nach und ermahne sie wie ein milder Vater; Ich habe einen Vertrag mit ihnen wie ein guter Bräutigam, aber sie wenden sich immer weiter ab, je mehr ich sie rufe. Sie lieben drei Freunde mehr als mich. Zwei davon sind die Welt und der Körper. Deshalb soll der dritte, nämlich der Teufel, sie nehmen und nie mehr loslassen. Wehe ihnen deshalb, dass sie jemals Priester und meine Glieder geworden sind!

Der Priester, der jetzt gestorben ist, hatte drei Eigenschaften: Erstens Hochmut, denn er kleidete sich wie ein Bischof. Zweitens war er berühmt für seine Weisheit. Drittens richtete er seinen Willen auf das, was er begehrte, und was seinem Körper behagte. Er übte Enthaltsamkeit, als seine leibliche Gesundheit es erforderte, und tat, was ihm gefiel, aber nicht meinen Willen. Aber was nützt ihm das jetzt? Wegen seines Hochmuts ist er für mich wie ein halbverwester Mensch, stinkend voller Wunden und verdorbenem Fleisch. Wegen seines Ruhmes ist er nun für mich vergessen und vergessen von den Menschen. Wegen seines Eigenwillens haben die Würmer seinen Leib und die Teufel seine Seele genommen, um sie in Ewigkeit zu peinigen.

Sieh, die Elenden, was sie lieben und tun! Wo sind nun seine Freunde, seine Güter, seine Ehre und sein Ansehen? Für all das hat er jetzt eine ewige Scham. Sie erwerben eine geringe Sache, nämlich zeitliche Ehre, und verlieren eine große Sache, nämlich ewige Freude. Wehe solchen Menschen, dass sie jemals geboren sind! Sie werden nämlich tiefer hinab in die Hölle fallen, als irgendein anderer.“

Quelle: kath-zdw.ch
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