Führe uns nicht in Versuchung - Betrachtung des Hl. Thomas von Aquin
Sechste Bitte: UND FÜHRE UNS NICHT IN VERSUCHUNG
Gabe des Hl. Geistes: Verstand
Es ist ein Widerspruch, wenn wir einerseits unsere Sünde beweinen und bereuen (und sie beichten), auf der anderen Seite aber durch fortgesetztes Sündigen Grund zu neuer Reue geben. Wir erflehen in dieser Bitte, daß wir die Sünde meiden können, daß wir also nicht in Versuchung geführt werden. Versuchung bedeutet nichts anderes als die Tugend des Menschen zu prüfen bzw. zu erproben. Geprüft werden die beiden Richtungen der Tugend: das Gute tun und das Böse meiden.
Das Wesen der Versuchung:
- Die Versuchung in der Ausübung des Guten. Hier zeigt sich, ob wir bereit sind zur Ausübung der guten Handlung (z.B. Fasten). Die Tugend wird zur erprobten Tugend und so zum Vorbild für den Mitmenschen (z.B. Abraham, Ijob), auch schreiten wir dadurch in der Tugend voran.
- Die Versuchung durch Anreizung zum Bösen. Widerstehen wir dabei tapfer und willigen nicht ein, dann hat sich unsere Tugend bewährt. Derartige Versuchungen stammen niemals von Gott, sondern vom eigenen Fleisch, dem Teufel und der Welt.
Art und Weise der Versuchung: Wir werden versucht ...
- vom Fleisch:
> Es reizt uns zum Bösen an, indem es immerzu nach sinnlichen Genüssen sucht. Die sinnlichen Vergnügungen und Begierden aber lassen uns das Geistige vernachlässigen.
> Es will uns vom Guten abziehen. Der Geist für sich fände immer Freude an geistigen Gütern, aber das Fleisch hindert uns und zieht uns nach unten. Sehr beschwerlich ist es, mit diesem Feind unentwegt verbunden und ihm stets ausgesetzt zu sein. Immer müssen wir gegen das Fleisch auf der Hut sein. ("Wachet und betet ...")
- vom Teufel:
Haben wir das Fleisch niedergerungen, erhebt sich dieser mächtige Feind gegen uns; wir haben sehr hart zu kämpfen. Er ist sehr schlau und versucht uns da, wo wir am schwächsten sind, zumeist in den Sünden des Geistes (z.B. Zorn, Stolz). In seiner Schläue führt er uns nicht ein Übel, sondern ein scheinbares Gut vor Augen, um uns vom guten Vorsatz abzubringen, zeigt sich also als Engel des Lichts. Weichen wir ab, ist es für ihn ein leichtes, uns zu Fall zu bringen. Hat er uns zu Fall gebracht, setzt er alles daran, uns in der Sünde wie in einer Falle festzuhalten, damit wir uns nicht mehr erheben.
- von der Welt:
> durch unmäßiges Verlangen nach zeitlichen Gütern: "Die Wurzel aller Übel ist die Habsucht." (1 Tim 6,10)
> durch Schreckmittel von Verfolgern: Wir sollen aber nichts und niemand fürchten, was dem Leib schaden kann, aber der Seele nichts anhaben kann.
Jesus lehrt uns zwar beten, daß wir nicht in Versuchung geführt werden oder gar in sie einwilligen, was jedoch keineswegs bedeutet, daß wir überhaupt nicht versucht werden sollen. Wer die Versuchung siegreich besteht, verdient sich eine Krone. Versucht werden ist menschlich, in die Versuchung einwilligen ist teuflisch. Gott führt nie selbst in Versuchung, er entzieht uns höchstens durch unsere eigene Sünde Seine Gnade.
Gott hilft uns gegen die Versuchung / in der Versuchung:
- durch das Feuer der Liebe: Jeder Funke der Liebe vermag der Sünde Widerstand zu leisten.
- durch Erleuchtung des Verstandes: Gott erleuchtet uns, was wir tun sollen (jede Sünde geht auf Verblendung zurück). Dies wird verliehen in der Gabe des Verstandes, sodaß wir der Versuchung widerstehen und ein reines Herz bewahren, um einst Gott schauen zu dürfen. Frucht dieser Bitte: die selige Anschauung Gottes.
Gabe des Hl. Geistes: Verstand
Es ist ein Widerspruch, wenn wir einerseits unsere Sünde beweinen und bereuen (und sie beichten), auf der anderen Seite aber durch fortgesetztes Sündigen Grund zu neuer Reue geben. Wir erflehen in dieser Bitte, daß wir die Sünde meiden können, daß wir also nicht in Versuchung geführt werden. Versuchung bedeutet nichts anderes als die Tugend des Menschen zu prüfen bzw. zu erproben. Geprüft werden die beiden Richtungen der Tugend: das Gute tun und das Böse meiden.
Das Wesen der Versuchung:
- Die Versuchung in der Ausübung des Guten. Hier zeigt sich, ob wir bereit sind zur Ausübung der guten Handlung (z.B. Fasten). Die Tugend wird zur erprobten Tugend und so zum Vorbild für den Mitmenschen (z.B. Abraham, Ijob), auch schreiten wir dadurch in der Tugend voran.
- Die Versuchung durch Anreizung zum Bösen. Widerstehen wir dabei tapfer und willigen nicht ein, dann hat sich unsere Tugend bewährt. Derartige Versuchungen stammen niemals von Gott, sondern vom eigenen Fleisch, dem Teufel und der Welt.
Art und Weise der Versuchung: Wir werden versucht ...
- vom Fleisch:
> Es reizt uns zum Bösen an, indem es immerzu nach sinnlichen Genüssen sucht. Die sinnlichen Vergnügungen und Begierden aber lassen uns das Geistige vernachlässigen.
> Es will uns vom Guten abziehen. Der Geist für sich fände immer Freude an geistigen Gütern, aber das Fleisch hindert uns und zieht uns nach unten. Sehr beschwerlich ist es, mit diesem Feind unentwegt verbunden und ihm stets ausgesetzt zu sein. Immer müssen wir gegen das Fleisch auf der Hut sein. ("Wachet und betet ...")
- vom Teufel:
Haben wir das Fleisch niedergerungen, erhebt sich dieser mächtige Feind gegen uns; wir haben sehr hart zu kämpfen. Er ist sehr schlau und versucht uns da, wo wir am schwächsten sind, zumeist in den Sünden des Geistes (z.B. Zorn, Stolz). In seiner Schläue führt er uns nicht ein Übel, sondern ein scheinbares Gut vor Augen, um uns vom guten Vorsatz abzubringen, zeigt sich also als Engel des Lichts. Weichen wir ab, ist es für ihn ein leichtes, uns zu Fall zu bringen. Hat er uns zu Fall gebracht, setzt er alles daran, uns in der Sünde wie in einer Falle festzuhalten, damit wir uns nicht mehr erheben.
- von der Welt:
> durch unmäßiges Verlangen nach zeitlichen Gütern: "Die Wurzel aller Übel ist die Habsucht." (1 Tim 6,10)
> durch Schreckmittel von Verfolgern: Wir sollen aber nichts und niemand fürchten, was dem Leib schaden kann, aber der Seele nichts anhaben kann.
Jesus lehrt uns zwar beten, daß wir nicht in Versuchung geführt werden oder gar in sie einwilligen, was jedoch keineswegs bedeutet, daß wir überhaupt nicht versucht werden sollen. Wer die Versuchung siegreich besteht, verdient sich eine Krone. Versucht werden ist menschlich, in die Versuchung einwilligen ist teuflisch. Gott führt nie selbst in Versuchung, er entzieht uns höchstens durch unsere eigene Sünde Seine Gnade.
Gott hilft uns gegen die Versuchung / in der Versuchung:
- durch das Feuer der Liebe: Jeder Funke der Liebe vermag der Sünde Widerstand zu leisten.
- durch Erleuchtung des Verstandes: Gott erleuchtet uns, was wir tun sollen (jede Sünde geht auf Verblendung zurück). Dies wird verliehen in der Gabe des Verstandes, sodaß wir der Versuchung widerstehen und ein reines Herz bewahren, um einst Gott schauen zu dürfen. Frucht dieser Bitte: die selige Anschauung Gottes.