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Katholisch-orthodoxe Freundschaft - Ein Rundgang durch unser Informationsangebot.

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Yohanan
Sehr schön erklärt liebe Lingualpfeife!
Ich bemerke in der Westkirche schon selbst eine tiefverwurzelte Neigung zur Rationalisierung und, so kann man vielleicht sagen, auch einen Hand zur Säkularisierung. Anders kann ich mir die Beliebigkeit und die rudimentären Riten nicht erklären. Ja, man kann sogar Theologie betreiben ohne Gebet. Man kann auch die Liturgie umgestalten und das ganze als Mahl …Mehr
Sehr schön erklärt liebe Lingualpfeife!

Ich bemerke in der Westkirche schon selbst eine tiefverwurzelte Neigung zur Rationalisierung und, so kann man vielleicht sagen, auch einen Hand zur Säkularisierung. Anders kann ich mir die Beliebigkeit und die rudimentären Riten nicht erklären. Ja, man kann sogar Theologie betreiben ohne Gebet. Man kann auch die Liturgie umgestalten und das ganze als Mahl aufziehen. Die Verflüchtigung des Glaubens ist daher auch selbstgemacht. Fatal!
lingualpfeife
Ja, das ist typisch griechische Mentalität.
Die Erklärung ist hier allerdings einleuchtend.
Wie ich glaub ich schon beschrieben habe, stellt man sich immer die Fülle vor, im Gegensatz zur Westkirche, wo man lieber Ausnahmeparagraphen macht.
(Beispiel: Weihrauch ist schön, kann man aber auch weglassen etc...)
Nun: Die zweite Folge dieser Praxis ist die "Oikonomia", das heißt: die Fülle (auch die …Mehr
Ja, das ist typisch griechische Mentalität.

Die Erklärung ist hier allerdings einleuchtend.

Wie ich glaub ich schon beschrieben habe, stellt man sich immer die Fülle vor, im Gegensatz zur Westkirche, wo man lieber Ausnahmeparagraphen macht.

(Beispiel: Weihrauch ist schön, kann man aber auch weglassen etc...)

Nun: Die zweite Folge dieser Praxis ist die "Oikonomia", das heißt: die Fülle (auch die Fülle der Ideale) wird immer angepasst an das Individuum.

Beispiel: Ideal -> Nüchternheit zum Kommunionempfang. Oikonomia: Alte, Kranke, Kinder und z.B. Schwangere müssen nicht nüchtern sein aufgrund der besonderen Situation.

Zweiter Aspekt Liturgie:

Die Fülle besteht in der himmlischen Liturgie der Engel und Heiligen.

Die Kirche klinkt sich in diese Liturgie auf der Erde ein und verbindet sich so mit dem Himmel

Die Gläubigen wiederum klinken sich je nach Bedürfnis und Fähigkeit wiederum in diese Liturgie ein.

Gleichzeitig verrichtet aber die Kirche als Institution, als Erbe Christi die Gebete immer stellvertretend für alle - auch für die, die sich gerade nicht einklinken können...

Das heißt: Die Gesamte Liturgie dauert meinetwegen 3 Stunden und hier nehmen die Gläubigen nach ihren Möglichkeiten und Bedürfnissen teil...den Rest, wo man unaufmerksam ist, raus geht, kurz mit jemandem spricht etc. fängt die Kirche als Braut Christi auf und trägt dich als einzelnen mit...

Wenn du gedanklich abschweifst musst du daher nicht die Zwischenzeit, die du "versäumt" hast "nachbeten", denn das trägt das soziale Netz der Kirche...

Das ist eine ganz andere Mentalität als bei uns. Wir sind auf "Gongschlag" geeicht und Orgelkommando. Der Priester kommt - es geht los. Der Priester geht, es ist aus...

In der Orthodoxie ist der Priester längst mit der Proskomidie (Gabenbereitung) beschäftigt [vor der eigent. Liturgie] - da ist teilw. noch kein Mensch da

Bis er die Dankgebete gesprochen hat sind womöglich alle schon wieder weg...

Man muss erstmal alles Gelernte hier im Westen beiseite legen, um diese Form der Tradition zu verstehen - aber dann dauert es gar nicht lange, wird man sie lieben!!!
FrancescoBorromini
Nun ja, man kann es vielleicht so sehen, dass der römische Westen - und damit auch die römische Liturgie - nicht ganz so irrational waren - ich beziehe das jetzt auf den gregorianischen Ritus, nicht auf den Novus Ordo, der sich mit der ostkirchlichen Liturgie wirkich nicht messen kann. Aber ich bin kein Liturgie-Experte. Ich finde nur, man müsse darauf achten, dass der Ritus sich nicht verselbständigt …Mehr
Nun ja, man kann es vielleicht so sehen, dass der römische Westen - und damit auch die römische Liturgie - nicht ganz so irrational waren - ich beziehe das jetzt auf den gregorianischen Ritus, nicht auf den Novus Ordo, der sich mit der ostkirchlichen Liturgie wirkich nicht messen kann. Aber ich bin kein Liturgie-Experte. Ich finde nur, man müsse darauf achten, dass der Ritus sich nicht verselbständigt, dass er nicht zu einem mechanisch vollzogenen Ablauf, zu einer Art magischer Handlung wird. Das ist er sicherlich nicht auf der Ebene, auf der er in der Ostkirche zelebriert wird. Aber gerade im griechischen Ritus (habe einmal in Konstantinopel eine Liturgie mit Bartholomaios' Vorgänger miterlebt) war die Art, wie die Gemeinde daran teilgenommen hat, doch etwas befremdlich. Man kam und ging, redete daneben. Es war, als habe sich der Ritus verselbständigt - das wäre dann das andere Extrem zum Neuen Ritus, in dem sich die Gemeinde selbst bespiegelt.
Aber ich lerne genre dazu...
lingualpfeife
Nun, was Ihre Frage angeht, so müssen wir zunächst eine glasklare Billanz erstellen, die völlig unverblümt die Tatsachen auf den Tisch legt, ohne sich zu scheuen, auch unangenehmen Wahrheiten ins Gesicht zu schauen.
Ein Beispiel: Bei der Taufe wird dem Täufling ein Kreuz mit Katechumeneöl auf die Stirn gemacht, in Erinnerung daran, dass in der Urkirche der ganze Körper mit Öl gesalbt wurde.
...in …Mehr
Nun, was Ihre Frage angeht, so müssen wir zunächst eine glasklare Billanz erstellen, die völlig unverblümt die Tatsachen auf den Tisch legt, ohne sich zu scheuen, auch unangenehmen Wahrheiten ins Gesicht zu schauen.

Ein Beispiel: Bei der Taufe wird dem Täufling ein Kreuz mit Katechumeneöl auf die Stirn gemacht, in Erinnerung daran, dass in der Urkirche der ganze Körper mit Öl gesalbt wurde.

...in der Orthodoxen Kirche wird der Täufling heute noch am ganzen Körper gesalbt

Bei der katholischen Taufe wird dem Täufling Wasser über den Kopf gegossen, in Erinnerung daran, dass taufen „tauchen“ heißt und früher in der Urkirche die Täuflinge ganz untergetaucht wurden.

...in der Orthodoxen Kirche wird der Täufling heute noch ganz untergetaucht

Bei der katholischen Taufe wird ein Taufkleid angelegt, in Erinnerung an die erworbene Taufgnade und daran, dass in der Urkirche der Täufling eine Woche lang in weiß herumgelaufen ist.

...in der Orthodoxen Kirche behält der Täufling heute noch eine Woche das Taufkleid an...

In all dem sind sicherlich keine Widersprüche, aber wir müssen nüchtern zur Kenntnis nehmen, dass unsere Praxis nur noch ein Abglanz der urkirchlichen, heute orthodoxen Praxis ist.

Man kann das auf viele Punkte ausweiten: Eucharistie, Dauer der Gottesdienste, Kirchenmusik, allg. die Sakramente...

Der Regelfall ist eigentlich, dass wir irgendwas verkürzt, beschnitten oder geschmälert haben.

An dem Punkt muss man dann sehr nachdenklich fragen, ob die Orthodoxie wirklich von uns das „schmälern“ lernen sollte?!?

Es gibt eine kleine Anzahl an Neuentwicklungen – die eucharistische Anbetung oder die stärkere Betonung des Passionsgeschehens, aber soll die Orthodoxie wirklich von uns „lernen“, wie eine Kirchen-Band NGL's spielt, dass man zur Not auch nur in Albe-Stola-Kombo zelebriert, oder dass die Altäre mitten im Raum stehen?

Ich bin sicher, dass gute Sachen der katholischen Tradition in die Orthodoxie Aufnahme finden könnten, nur WAS ist denn bei uns offensichtlich heute „besser“?!?

Ich gestehe...ich komme ins Rätseln und Grübeln...Vielleicht können wir ja hier einige Vorschläge sammeln...
FrancescoBorromini
Ihrem Projekt (habe die Ihre Homepage besucht) kann man nur viel Erfolg wünschen. Gerade angesichts des vielen Mumpitz, den einige unserer Pfrarrer sich ausdenken, tut die Berührung mit ostkirchlicher Spiritualität gut. Aber sind denn auch die Orthodoxen bereit, von uns zu 'lernen'? (Das ist keine rhetorische, sondern eine ernstgemeinte Frage).