„Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin.“ (Mt 5,39)
Was schlägt Jesus vor? Die Backe hinhalten!
Die Logen sinnen auf Rache, die Christen auf Verzeihung. Und nur so kann Friede in der Welt werden. Glaubt all jenen, die euch lehren, man müsse sich in einen Krieg mit Waffenlieferungen einmischen, nicht! Die einzige Waffe, die wir Katholiken, benutzen sollten, ist der hl. Rosenkranz der Allerheiligsten Jungfrau, welche von der Katholischen Kirche als Siegerin in allen Schlachten an- gerufen wird. Sie ist jene, die der Schlange den Kopf zertreten wird. Am Ende wird das Unbefleckte Herz Mariens triumphieren, aber wir müssen uns ihr weihen.
Jesus hat obige Worte sicher nicht nur im wörtlichen Literalsinn gemeint, sondern auch im übertragenen Sinn. Er wollte uns sicher auch damit lehren, wie wir uns in Situationen zu verhalten haben, wo der andere uns etwas angetan hat, was nach einer Entschuldigung schreit. Wir sollten dann, auch wenn uns Unrecht an- getan wurde, nicht darauf sinnen, diese Entschuldigung zu verlangen, sondern ihm verzeihend entgegen gehen. Wir sollten nicht nachtragend sein, sonst könnte unser Nachtragen beim andern noch mehr Schaden anrichten als seine Unrechtstat gegen uns. Das hab ich neulich selber erlebt. Ja, es ist nicht leicht, im Moment der Enttäuschung dem andern verzeihend entgegen zu kommen, weil man von seinem leidenschaftlichen Temperament davon abgehalten wird. In solchen Situati- onen sollte man eine Pause einlegen, die Sache nochmal betrachten und dann erst reagieren. Dann fällt unsere Re- aktion sicher milder und viel besser aus. Ich halte es für eine große Gnadenwirkung, in solcher Liebe spontan zu reagieren, aber wenn wir beispielsweise die Heilige Kommunion empfangen haben, ist so eine Reaktion leicht, weil wir den liebenden Heiland in uns haben, der unsere Liebe zum Guten anregt. Wir müssen einfach zum Heiligen Geist um die nötige Liebe bitten und Er wird uns die Glut einer verzeihenden, erbarmenden Liebe eingeben.
Wenn wir uns darin alle üben würden: im Hinhalten der Backe, d.h. in meinem geschilderten Fall, im verzeihenden Entgegenkommen, dann könnte viel Hader und Streit aus der Welt geschafft werden.
Nur so können wir glühende Kohlen auf das Haupt der Feinde sammeln, die beschwichtigend wirken.