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Das konkrete Lehramt Roms gegen ein fiktives “Rom aller Zeiten”?

Von Pater B. Gerstle FSSP

Der Bruch begann mit einer Unwahrheit

"Mit einer Unwahrheit wurde der Bruch mit Rom 1988 vollzogen. Unmittelbar vor der Bischofsweihe sieht das Rituale nämlich die Frage vor: “Habt ihr den Auftrag des Papstes?” Daraufhin antwortete der damalige Generalobere, Pater Schmidberger, wahrheitswidrig mit “ja”, obwohl Papst Johannes Paul II. die Bischofsweihen unter Androhung der Exkommunikation verboten hatte. In ihrer Verlegenheit berief sich die damalige Führungsspitze der Piusbruderschaft auf das “ewige Rom”, das sie dazu angeblich ermächtigte. Eine Bischofsweihe ohne päpstliches Mandat hatte aber noch zuletzt Papst Pius XII. mit Blick auf die schismatischen Bischofsweihen in China als einen Akt verurteilt, der gegen göttliches Recht verstößt und sich folglich auch im Gegensatz zu rein kirchlichem Recht auf keinen Notstand berufen kann.

Rom aller Zeiten?
Das Gegeneinander-Ausspielen der konkreten Autorität in Rom in Gestalt des Papstes gegen ein fiktives “Rom aller Zeiten” erinnert sehr verdächtig an manche Irrlehrer, die ganz ähnlich argumentierten, um sich dem Gehorsam des jeweiligen Papstes zu entziehen. Die Leitung der Piusbruderschaft vertritt bis heute die Überzeugung, dass diese unerlaubten Bischofsweihen notwendig gewesen seien zur Rettung der Kirche.

Doch ist diese Überzeugung nicht eine stolze Anmaßung? Ist Gott wirklich auf einzelne Menschen oder einzelne Gemeinschaften angewiesen, um durch einen Akt des Ungehorsams seine Kirche zu retten? Hinzu kommt, dass ihnen schon damals Papst Johannes Paul II. außergewöhnlich weit entgegen gekommen ist, indem er bereit war, am 15. August 1988 einen Priester aus den Reihen der Piusbruderschaft zum Bischof weihen zu lassen. Doch Erzbischof Lefebrve bestand auf vier Bischofsweihen und der Weihe bereits am 30.Juni."

Hier weiterlesen: www.introibo.net/temp/gerstle.htm
Plagosus Orbilius
Wie weitsichtig die damalige Entscheidung EB Lefebvres war, zeigt sich doch spätestens bei diesem katastrophalen Pontifikat. Die ganzen Ecclesia Dei Gemeinschaften verdanken ihre Existenz nicht etwa ihrem duckmäuserischem Schweigen (zumindest offiziell) zu den Ungeheuerlichkeiten Bergoglios, sondern allein dem Kalkül, dass sie die Traditionalisten sedieren, die sonst zur Piusbruderschaft abwandern …Mehr
Wie weitsichtig die damalige Entscheidung EB Lefebvres war, zeigt sich doch spätestens bei diesem katastrophalen Pontifikat. Die ganzen Ecclesia Dei Gemeinschaften verdanken ihre Existenz nicht etwa ihrem duckmäuserischem Schweigen (zumindest offiziell) zu den Ungeheuerlichkeiten Bergoglios, sondern allein dem Kalkül, dass sie die Traditionalisten sedieren, die sonst zur Piusbruderschaft abwandern würden. Wie lange das noch so funktioniert, wie lange man sie noch als Auffangbecken für die Neopelagianer, Wohnzimmerchristen etc. bereitstellen will, hängt vermutlich davon ab, wie sicher sich der Zirkus Bergoglio im Rom im Sattel zu sitzen wähnt.