Der Sold der Sünde ist der Tod. Der Tod ist die gerechte und notwendige Strafe für das Sündigen, denn die Erbsünde hat die Natur des Menschen so sehr durchzogen und geschwächt, dass der gefalle- ne Leib letztlich abgestreift werden muss, um end- lich ganz frei von Sünde, sündhaften Neigungen und Einflüssen zu sein.
Die Taufe vergibt die Erbschuld und reduziert die bösen Neigungen bis auf ein Minimum, d.h. sie löscht sie nicht ganz aus, damit wir mit der Gnade mitwirken müssen, um uns zu überwinden. Somit wird in der Natur des Menschen des Gesetz der Sünde, von dem Paulus in seinen Gliedern spricht, und des Verfalles eingeschrieben bleiben, bis uns der Tod Christi in unserem Tod davon erlöst.
Und hier greift die Taufe auf Christi Tod, denn sind wir mit Christus gestorben, werden wir auch durch seine Auferstehung leben. „Wir wissen ja: Christus, von den Toten auferstanden, stirbt nicht mehr; der Tod hat fürder keine Macht über Ihn.“ (Aus der Epis- tel Röm 6,3-11 vom 6. So n. Pfingsten, Trid. Ritus n. Pius V.)
Was bewirkt demnach die Taufe?
Sterben in Christus, wodurch man mit den Verdiensten des Lebens und Leidens Christi begnadet und ge- schmückt wird und von seiner auferstehenden Kraft vom Tode erweckt wird! Die Taufe öffnet das ver- schlossene Himmelstor, sie ist ein großes Wunder, eines der größten überhaupt!
Mir scheint, das ist den Menschen irgendwie abhanden gekommen. Die Taufe ist ein Tau des Feuers des Hl. Geistes, das unsere Seelen sanft berührt, befreit, heilt und entbrennen lässt für Christus.
Wo sind aber heute die Zeugen Christi? Christus hat uns nicht getauft zum Schweigen, sondern zum Zeug- nisgeben, das viele Formen kennt, darunter natürlich auch das schweigende Zeugnis, aber es muss Zeugnis sein, nicht gleichgültiges, erloschenes Taufschein- christentum. Beredtes Schweigen also muss es sein!
Und wo wird dieses große Wunder der Taufe erneuert? In jeder hl. Beichte, die uns die Taufunschuld wieder verleiht.
Lasset uns reichlich beschenken, Christus will es!
Taufe + Beichte gehören zusammen, man kann sie nicht trennen. Beide befreien, heilen, stellen den Menschen wieder her und machen ihn wahrhaft frei! Es ist wahr, man spürt es ganz deutlich als Erfrischung in der Seele und wie wenn sie plötzlich leicht wie eine Feder wäre!
Allen einen gesegneten Sonntag des Neuanfangs im Herrn!
