Sind etwa die Christen von heute besser als die Heiden vor zwanzig Jahrhunderten?

Prophetische Eingebungen an Monsignore Ottavio Michelini

Meine Menschwerdung, der ich Sohn Gottes bin, war ein Akt unendlicher Demut, damit alle Menschen wissen, daß die Demut die Grundtugend, das sichere, wesentliche Fundament aller Tugenden ist.

Es würde genügen, wenn viele falsche Theologen ein wenig über diese göttliche Wirklichkeit nachdenken wollten. Ich wurde in einer als Stall dienenden, kalten, feuchten Grotte geboren und begann meinen Weg auf dieser Welt in tiefster Armut.

Wie denken meine Christen aus der heutigen Konsumgesellschaft über diese Tatsache? Und wie denken meine Priester darüber?

Wie denken über all dies die eingebildeten Theologen, die mit Vorliebe Bücher voller giftiger Spitzfindigkeiten und verwickelter Beweisführungen schreiben und dabei die göttliche Einfachheit meines Evangeliums vergessen! Ich bin der unendlich einfache Gott und liebe die Einfachheit. Diese Theologen, die bequeme Wohnungen lieben, denken nicht daran, daß ihr Erlöser unter Verzicht auf das, was allen Menschen zusteht, in einem Stall geboren wurde. Sie sehen nicht den schreienden Gegensatz zwischen meinem und ihrem Leben sowie dem Leben der Christen von heute, die nach Reichtum und Wohlergehen streben...

Sie sind gleichgültige Egoisten, die Gott mißachten und für alle Anrufe meines Stellvertreters auf Erden taub sind, aber sofort gegen seine Worte aufbegehren, weil sie keine Unannehmlichkeit dulden, die sich aus der Wahrheit ergibt.

Sehen diese meine Priester und viele Christen den Schmutz nicht, mit dem meine Kirche unaufhörlich beworfen wird?

Sie haben die Worte meines Apostels Paulus vergessen: «Wahrhaftig, Gottes Zorn offenbart sich vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, weil sie in ihrer Ungerechtigkeit die Wahrheit unterdrücken, denn was von Gott erkennbar ist, ist ihnen wohlbekannt» (Röm 1,18).

Ich, das menschgewordene Wort Gottes, habe dies mit meinem Weg, den ich auf Erden in Demut, Gehorsam, unter schrecklichstem Leiden, voller Liebe zu meinem Vater und zu meinen Brüdern ging, klar geoffenbart.

Alle Christen, Priester und Bischöfe, müssen meine durch den Apostel Paulus an die Römer geschriebenen Worte bedenken: «Wiewohl die Menschen Gott erkannten, verherrlichten sie ihn nicht!» (Röm 1,21).

Hochmut und Anmaßung

Sind etwa die Christen von heute besser als die Heiden vor zwanzig Jahrhunderten? Werden sie sich dem göttlichen Zorn entziehen können, nachdem sie den Weg verlassen haben und sich auf dunklen und krummen Pfaden der schändlichsten Leidenschaften verlieren? Sie wollen meine Wahrheit zunichte machen und im Abgrund ihres Hochmuts und ihrer Anmaßung begraben...

Sie haben andere Wege gewählt, die nicht die meinen sind.

Sie rufen oft meine Barmherzigkeit an. Bisher war die Zeit der Barmherzigkeit, aber es kommt die Stunde der Gerechtigkeit, in der mein und euer Vater schreckenerregend sein wird.

In ihrer ungeheuren Blindheit begehren sie, daß ich mein Leben, ja selbst mein Wesen als wahrer Gott und wahrer Mensch verleugne.

Mein Sohn, noch einmal bitte ich dich, meine wiederholte Einladung zu einer echten Bekehrung laut kundzutun. Habe keine Angst vor den Auswirkungen, die du hervorrufst.

Ich will, daß alle gerettet werden. Wenn sich aber ihre Hartnäckigkeit im Hochmut nicht bessert, werden sie verweht wie Staub im Wind.

Wenn sie ihre Augen dem «Licht der Welt», das ich bin und gebracht habe, nicht öffnen wollen, wird ihre Frucht die Finsternis sein für Zeit und Ewigkeit.

Ich segne dich, und zusammen mit mir segnet dich meine und deine Mutter.

12. Oktober 1975

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