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Die naive Kirchenschablone

Die naive Kirchenschablone

Die traditionelle Kirche ist die wahre Kirche, weil sie glaubt und tut, was die Eine, Heilige, Katholische und Apostolische Kirche glaubt und tut. Sie ist diese Kirche. Aber die Tradis versteifen sich oft auf eine Schablone, die nicht ganz der Realität entspricht. Alles und jedes von der Kirchenobrigkeit sei zu jeder Zeit unfehlbar gewesen, so oder ganz ähnlich glauben sie. Das mag zwar den frommen und löblichen Hintergrund haben, gut von seiner eigenen Kirche zu denken und zu glauben und es mag auch die Wahrhaftigkeit der von Christus eingesetzten Kirchenobrigkeit, der Dogmen und des Katechismus in den Vordergrund rücken und dennoch wäre es naiv, alles und jedes Jota der Kirchenentscheidungen für unfehlbar zu halten, denn bei Menschen kann es durchaus auch menscheln und zwar so, dass die Hingabe an den Geist Gottes, der die Kirche führt, nicht ganz vorhanden ist, was zu kleineren oder größeren Fehlentscheidungen oder irrigen Ansichten führen kann. Dies ist in manchen Bereichen geschehen, wie man aus den Anfängen so mancher Ordensgründungen leicht entnehmen kann. Mary Ward lässt z.B. grüßen. Nicht alles und jedes, was vom Hl. Offizium oder der späteren Glaubenskongregation erlassen wurde, z.B. im Rahmen des Index der verbotenen Bücher, ist unfehlbar. In der Bewertung der Mystik hat man sogar mehrere Urteile herausgegeben, sie sich später als falsch herausgestellt haben. Wie wurde doch der große heilige Pater Pio von Rom bekämpft. V.a. der für konservativ gehaltene Kardinal Ottaviani hat ihn bekämpft, obwohl schon zu Lebzeiten Pater Pios über seine Heiligkeit kein Zweifel im Volk war. In Rom haben sich schon seit langem die Kommunisten und Freimaurer breit gemacht, ohne dass die Tradis es merkten. Ja sogar schon viel früher als man heute denkt, fing die Unterwanderung an. Jesus sagte einmal an eine begnadete Person, dass es in allen Jahrhunderten Judasse um den Papst herum gab, die ihm das Leben schwer machten. Die Päpste waren also zu jeder Zeit von Feinden in der eigenen Kurie umgeben, sodass sie wie Eingesperrte im Vatikan leben mussten. In einem Buch über das Werk der sel. Anna Maria Tagi las ich mal, dass 7 Päpste in ihrer Zeit regierten und es in Rom unter den Kardinälen drunter und drüber ging. Darin war auch die Rede von einem Kardinal, der nur Kreuzwegandacht spielte, um dann sich wieder eher wie ein Freimaurer zu verhalten. Das war alles recht detailliert vom Autor der Buches beschrieben. Die Päpste nahmen sogar zu ihr Zuflucht und fragten sie nach Rat, denn die Zeiten waren turbulent in Rom und sie konnte in ihrer hellen Lichtkugel die Wahrheit sehen.

Die weltlichen Medien stellen das Papsttum und die Kirchengeschichte düster dar, die Tradis stellen alles gerne verklärt dar. Beides ist nicht der Realität entsprechend. Der Heilige Geist musste immer wieder seine Kirche vor dem Abgrund schützen, neu beleben und stärken, z.B. durch den großen hl. Franziskus. Immer wieder war die Kirche durch das Wüten der Feinde bis an die oberste Kirchenführung verwundet. Im 14. Jahrhundert flohen die Päpste sogar nach Avignon und blieben dort von 1309-77, wo es sogar teilweise bis zu zwei oder drei Päpste gleichzeitig gab und keiner wusste, wer der echte war. Der Heiland hat die Schieflage immer wieder durch große Heilige, damals durch die hl. Birgitta v. Schweden und die hl. Katharina v. Siena, repariert, doch manches in der Geschichte liegt halt brach in den Geschichtsbüchern herum und die Gläubigen wissen nicht, wie sie es zu deuten haben. Nicht alles ist ideal. Ja, das, was die Kirchenlehrer aller Zeiten und das Papsttum übereinstimmend lehrten, ist die Wahrheit, die Dogmen sind die Wahrheit und die guten Katechismen enthalten die volle Wahrheit. Und dennoch gab es in der Kirchengeschichte dunkle Punkte bis zum Stuhl Petri hinauf, die real sind.

Um diese Sicht noch ein wenig zu untermauern, damit einige Tradis ihre naive Sicht besser einzuschätzen wissen, möchte ich noch das Beispiel anführen, dass Jesus einmal sagte, dass manche Päpste aus dem Weg geräumt wurden und um keinen Verdacht zu erregen, hat man sie hinterher heilig gesprochen. Ja, das halte ich für sehr realistisch. Wie man aber sieht, hat es der Heilige Geist immer wieder geschafft, seine Kirche neu zu beleben und das ist ein Wunder, denn welche Gemeinschaft hat sooooo lange, ganze 2000 Jahre, durchgehalten, wie es die Katholische Kirche geschafft hat? Und sie hat ja nicht nur durchgehalten, sondern die Geschichte des christlichen Abendlandes bestimmt und dominiert.

Nun sind wir in der Endzeit der Apokalypse angelangt und es sitzt der Zerstörer bereits auf dem Stuhl Petri, wir brauchen auf keinen anderen warten. Er predigt ein falsches Evangelium und die NWO und viele wissen es auch, obwohl sie aus falscher Rücksicht immer noch meinen, man müsste ihn als wahren Papst anerkennen. Nein, man darf ihn nicht einmal im Hochgebet nennen, weil man mit einem Erzhäretiker nicht in Glaubensgemeinschaft sein kann und darf! Dann wird die Hl. Opfermesse sogar ungültig!

Ja, ich meine, so manchen Tradis ist so manches davon noch nicht ganz bewusst. Möge sie der Heilige Geist in die ganze Wahrheit einführen. Das setzt aber offene Herzen voraus! So löblich eine durchgehend positive Meinung über Papsttum und Katholische Kirche auch sein mögen, wenn es um das Heilige und heilige Entscheidungen geht, dort, wo es menschelte in der Geschichte, trifft diese Schablone nicht zu und das darf und sollte man durchaus unterscheiden. Das Göttliche in der Kirche, die Sakramente, sind heilig, Menschen aber können sich irren, wenn sie nicht ganz in der Hingabe an den Willen des Himmlischen Vaters ihr Amt ausführen und das gilt auch für die Päpste. Und es gibt sogar welche in der Hölle (mystische Info). Das wird den Tradis wohl am meisten zu denken geben.

Fazit: Schablonen sind beliebt, weil sie es einfach machen, aber sie sind nicht überall und immer anwendbar.
Unterscheidung ist gefragt und die schenkt der Heilige Geist!
Veronika u teilt das
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Es ist nur einer unfehlbar der
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