Freigegebener CIA-Bericht ...
Wurde der Konflikt in der Ukraine nach einem ehemals geheimen Plan der CIA geschürt?
In den USA wurde ein CIA-Plan von 1957 freigegeben, der sich wie ein exaktes Drehbuch für den heutigen Ukraine-Konflikt liest. Wie lange haben die USA den Ukraine-Krieg schon geplant?
von ANTI-SPIEGEL Thomas Röper
Wurde der Konflikt in der Ukraine nach einem …
22. August 2025 12:00 Uhr
Je mehr ich von dem Journalisten Kit Klarenberg lese, desto mehr steigt meine Achtung vor seinem Wissen über Geheimdienstoperationen, die sein Fachgebiet sind. Nun hat Klarenberg einen Artikel veröffentlicht, in dem er über einen geheimen Plan der CIA aus dem Jahre 1957 berichtet, der inzwischen freigegeben ist und in dem die CIA eine Invasion in der Ukraine plant und dabei auf die Instrumentalisierung ukrainischer Nationalisten setzt, um die Sowjetunion zu schwächen und im besten Falle zu zerschlagen.
Wer die Vorgeschichte des heutigen Ukraine-Krieges kennt, kommt aus dem Staunen nicht heraus, denn man bekommt das Gefühl, dass er die Umsetzung des CIA-Planes von 1957 ist, so sehr gleichen die Ereignisse der letzten zwölf Jahre in der Ukraine dem, was die CIA schon 1957 als Plan zu Papier gebracht hat.
Hinzu kommt, dass ein US-Thinktank im Sommer 2014, also unmittelbar nach dem Maidan-Putsch, eine Denkschrift veröffentlichte, die de facto auf dem aufbaute, was die CIA 1957 zu Papier gebracht hat. Mit anderen Worten, es gab 2014 (und auch schon davor) in den USA Pläne, wie man in der Ukraine einen Krieg mit dem Ziel anzetteln kann, Russland entscheidend zu schwächen. Dass sich die Dinge in den Jahren nach 2014 exakt so entwickelt haben, dürfte kaum ein Zufall sein.
Ich übersetze hier den Artikel von Kit Klarenberg, damit Sie sich selbst ein Bild machen können. Ich habe die Links und die Bilder aus dem Original übernommen und ich empfehle auch, sich die Links anzuschauen, denn die sind sehr interessant.
Beginn der Übersetzung:
Deklassifiziert: Geheimer CIA-Plan zur Invasion der Ukraine
von Kit Klarenberg
Am 7. August veröffentlichte das US-Meinungsforschungsinstitut Gallup die bemerkenswerten Ergebnisse einer Umfrage unter Ukrainern. Die öffentliche Unterstützung für Kiew, „bis zum Sieg zu kämpfen“, ist in der Bevölkerung auf ein Rekordtief gefallen, „in allen Teilen, unabhängig von Region oder der demografischen Gruppen“. In einer „nahezu vollständigen Umkehr der öffentlichen Meinung von 2022“ befürworten 69 Prozent der Bürger „ein ausgehandeltes Ende des Krieges so bald wie möglich“. Nur 24 Prozent wollen weiterkämpfen. Dennoch glauben verschwindend wenige, dass der Stellvertreterkrieg bald enden wird.
Die Gründe für den ukrainischen Pessimismus werden nicht genannt, doch eine offensichtliche Erklärung ist die Kompromisslosigkeit von Präsident Wladimir Selensky, ermutigt durch seine ausländischen Unterstützer, insbesondere durch Großbritannien.
Der Traum von London, Russland in Stücke zu schlagen, um es leichter ausbeuten zu können, reicht Jahrhunderte zurück und erfuhr nach dem Maidan-Putsch im Februar 2014 einen enormen Aufschwung. Im Juli desselben Jahres veröffentlichte das Institute for Statecraft – ein von NATO/MI6 vorgeschobenes Konstrukt, gegründet von Chris Donnelly, einem Veteranen der britischen Militäraufklärung – einen präzisen Bauplan für den heute tobenden Stellvertreterkrieg.
Als Reaktion auf den Bürgerkrieg im Donbass empfahl Statecraft, Moskau mit einer Vielzahl „anti-subversiver Maßnahmen“ ins Visier zu nehmen. Dazu gehörten „wirtschaftlicher Boykott, Abbruch diplomatischer Beziehungen“ sowie „Propaganda und Gegenpropaganda, Druck auf neutrale Staaten und Organisationen“. Ziel war es, einen „bewaffneten Konflikt herkömmlicher Art“ mit Russland herbeizuführen, den „Großbritannien und der Westen gewinnen können“. Während wir heute in Echtzeit die brutale Durchführung des monströsen Plan von Donnelly erleben, reichen die angloamerikanischen Pläne, die Ukraine als Brückenkopf für einen totalen Krieg gegen Russland zu nutzen, wesentlich weiter zurück.
Im August 1957 erarbeitete die CIA heimlich ausgefeilte Pläne für eine Invasion der Ukraine durch US-Spezialkräfte. Es war beabsichtigt, lokale antikommunistische Agitatoren als Fußsoldaten für diese Unternehmung zu mobilisieren. Ein detaillierter 200-seitiger Bericht mit dem Titel Resistance Factors and Special Forces Areas (Faktoren des Wiederstandes und Bereiche der Spezialkräfte) legte demografische, wirtschaftliche, geografische, historische und politische Faktoren in der damaligen Sowjetrepublik dar, die Washingtons Bestreben, einen lokalen Aufstand zu entfachen und in der Folge den endgültigen Zusammenbruch der UdSSR herbeizuführen, erleichtern oder behindern könnten.
Die Mission wurde als ein heikler und schwieriger Balanceakt prognostiziert, da ein großer Teil der ukrainischen Bevölkerung „kaum Argwohn“ gegen die Russen oder die kommunistische Herrschaft hatte, die man hätte ausnutzen können, um einen bewaffneten Aufstand zu entfachen. Ebenso problematisch war „die lange Geschichte der Union zwischen Russland und der Ukraine, die sich in einer fast ununterbrochenen Linie von 1654 bis in die Gegenwart erstreckt“ und dazu geführt hatte, dass sich „viele Ukrainer“ den „russischen Lebensstil“ angeeignet hatten. Problematisch war daher das ausgeprägte Fehlen von „Widerstand gegen die sowjetische Herrschaft“ in der Bevölkerung.
Der „große Einfluss“ der russischen Kultur auf die Ukrainer, die Tatsache, dass „viele einflussreiche Positionen“ in der lokalen Regierung „von Russen oder Ukrainern, die der [kommunistischen] Herrschaft gegenüber wohlgesinnt waren“, besetzt wurden, sowie die „relative Ähnlichkeit“ ihrer „Sprachen, Gebräuche und Hintergründe“ bedeuteten, dass es „weniger Konfliktpunkte zwischen Ukrainern und Russen“ gab als in den Warschauer-Pakt-Staaten. In diesen Satellitenstaaten hatte die CIA mit unterschiedlichem Erfolg bereits im Geheimen Netzwerke von „Freiheitskämpfern“ als antikommunistische Fünfte Kolonnen rekrutiert. Dennoch blieb die Behörde eifrig bemüht, mögliche „Widerstandsakteure“ in der Ukraine zu identifizieren:
„Einige Ukrainer sind offenbar nur geringfügig über die Unterschiede informiert, die sie von den Russen trennen, und empfinden geringe Feindschaft auf nationaler Ebene. Dennoch bestehen wichtige Missstände und unter gewissen Ukrainern gibt es Opposition gegen die sowjetische Autorität, die oft eine nationalistische Form angenommen hat. Unter günstigen Bedingungen könnte von diesen Menschen erwartet werden, dass sie amerikanische Spezialeinheiten im Kampf gegen das Regime unterstützen.“
„Nationalistische Aktivität“
Eine CIA-Karte teilte die Ukraine in zwölf separate Zonen auf, die nach ihrem „Widerstandspotential“ und danach bewertet wurden, wie „günstig die Einstellung der Bevölkerung gegenüber dem sowjetischen Regime“ sei.
Die südlichen und östlichen Regionen, insbesondere die Krim und der Donbass, schnitten schlecht ab. Ihre Bevölkerungen galten Moskau gegenüber als „stark loyal“, da sie niemals „nationalistische Gefühle gezeigt oder irgendeine Feindseligkeit gegenüber dem Regime bekundet“ hatten und sich vielmehr als „eine russische Insel im ukrainischen Meer“ betrachteten. Tatsächlich widersetzten sich die Bewohner des Donbass, wie die Studie festhielt, während und nach dem Ersten Weltkrieg, als Deutschland in der Ukraine einen faschistischen Marionettenstaat errichtete:
„Die Bewohner des Donbass widersetzten sich den ukrainischen Nationalisten entschieden und gründeten zeitweise eine separate Republik, unabhängig vom Rest der Ukraine. In den folgenden Jahren verteidigten sie die sowjetische Herrschaft und die russischen Interessen und griffen die ukrainischen Nationalisten oft mit größerem Eifer an als die russischen Führer selbst. Während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg gab es keinen einzigen dokumentierten Fall von Unterstützung für die ukrainischen Nationalisten oder die Deutschen.“
Dennoch galt die Invasion und Besetzung der Krim als von höchster Bedeutung. Neben ihrer strategischen Bedeutung wurde die Halbinsel landschaftlich als ideal für Guerillakrieg prognostiziert. Das Gelände bot „ausgezeichnete Möglichkeiten zur Tarnung und zum Ausweichen“, stellte der Bericht der CIA fest. Während „Truppen, die in diesen Sektoren operieren, speziell ausgebildet und ausgerüstet sein müssen“, wurde prognostiziert, dass die lokale tatarische Bevölkerung, „die im Zweiten Weltkrieg so heftig“ gegen die Sowjets gekämpft hatte, „wahrscheinlich bereit wäre, den“ einfallenden US-Truppen zu helfen.
Gebiete der Westukraine, darunter ehemaligen polnischen Regionen wie Lwow, Riwne, Transkarpatien und Wolhynien, die während des Zweiten Weltkriegs stark von „ukrainischen Aufständischen“ – Anhängern des von MI6 unterstützten Stepan Bandera – kontrolliert wurden, wurden als die fruchtbarsten Ausgangspunkte für „Widerstand“ eingeschätzt. Dort war die „nationalistische Aktivität während des Zweiten Weltkriegs umfangreich“, mit bewaffneten Milizen, die „pro-sowjetischen Partisanen mit einigem Erfolg“ widerstanden. Passenderweise bedeutete auch die massenhafte Vernichtung von Juden, Polen und Russen durch die Banderisten in diesen Regionen, dass dort praktisch keine nicht-ethnisch-ukrainische Bevölkerung mehr übrig war.
Darüber hinaus war in der Nachkriegszeit der „Widerstand gegen die sowjetische Herrschaft“ in der Westukraine „in großem Maßstab zum Ausdruck gekommen“. Trotz „umfangreicher Deportationen“ lebten in Lwow und anderen Städten „viele Nationalisten“ und „nationale Zellen“, die von Banderas „Einsatzgruppen“ geschaffen wurden, waren über die Republik verteilt. So hatten sich beispielsweise antikommunistische „Partisanenbanden“ in den Karpaten niedergelassen. Die Analyse kam zu dem Schluss:
„In dieser Region könnten [US-]Spezialeinheiten beträchtliche Unterstützung von der lokalen ukrainischen Bevölkerung erwarten, einschließlich aktiver Beteiligung an Maßnahmen gegen das sowjetische Regime.“
Die CIA stellte außerdem fest, dass in Kiew ein „ukrainischer nationalistischer, antisowjetischer Geist“ „anscheinend mäßig stark“ sei und Teile der Bevölkerung „voraussichtlich aktive Hilfe für Spezialeinheiten leisten könnten“. Die „große ukrainische Bevölkerung“ der Hauptstadt sei Berichten zufolge „kaum von russischem Einfluss betroffen“ gewesen und habe während der Russischen Revolution „größere Unterstützung als jede andere Region für ukrainische, nationalistische, antisowjetische Kräfte“ geleistet. Infolgedessen veranlasste „die Unsicherheit über die Haltung der lokalen Bevölkerung“ Moskau dazu, Charkow zur Hauptstadt der Ukrainischen SSR zu ernennen, die es bis 1934 blieb.
Das Dokument bot zudem äußerst detaillierte Bewertungen des ukrainischen Territoriums in Bezug auf seine Eignung für den Krieg. So wurde das „im Allgemeinen abweisende“ Polesien nahe Weißrussland als im Frühling „fast unmöglich“ zu durchqueren eingestuft. Im Winter hingegen sei es „am günstigsten für Bewegungen, abhängig von der Tiefe, in der der Boden gefriert“. Insgesamt habe sich das Gebiet „als hervorragendes Rückzugs- und Ausweichgebiet bewährt, indem es in der Vergangenheit groß angelegte Guerillaaktivitäten unterstützte“. Unterdessen waren die „sumpfigen Täler der Flüsse Dnjepr und Desna“ von besonderem Interesse:
„Das Gebiet ist in seinem nordwestlichen Teil dicht bewaldet, wo es ausgezeichnete Möglichkeiten zur Tarnung und zum Manövrieren gibt. Es gibt ausgedehnte Sümpfe, durchsetzt mit Waldstücken, die ebenfalls gute Verstecke für die Spezialeinheiten bieten. Die Bedingungen im Hochland von Wolhynien und Podolien sind weniger geeignet, obwohl kleine Gruppen in den spärlichen Wäldern vorübergehend Unterschlupf finden können.“
„Stark antinationalistisch“
Der Invasionsplan der CIA wurde niemals offiziell umgesetzt. Dennoch waren jene Gebiete der Ukraine, die von der CIA als am aufgeschlossensten gegenüber US-Spezialeinheiten eingeschätzt worden waren, genau die, in denen die Unterstützung für den Putsch auf dem Maidan am größten war. Zudem wurden, in einem weitgehend unbekannten Kapitel der Maidan-Saga, faschistische Milizionäre des Rechten Sektors massenhaft per Bus auf die Krim gebracht, noch bevor Moskau die Halbinsel einnahm. Wäre es ihnen gelungen, das Gebiet zu überrennen, hätte der Rechte Sektor das Ziel der CIA erfüllt, wie es im Bericht Resistance Factors and Special Forces Areas umrissen worden war.
Angesichts dessen, was sich nach Februar 2014 anderswo in der Ukraine ereignete, nehmen andere Abschnitte des CIA-Berichts einen ausgesprochen unheimlichen Charakter an. So warnte sie beispielsweise trotz der strategischen Lage gegenüber dem Schwarzen Meer davor, in Odessa einen antisowjetischen Aufstand anzustacheln. Die CIA stellte fest, die Stadt sei „das kosmopolitischste Gebiet in der Ukraine, mit einer heterogenen Bevölkerung, die eine beträchtliche Zahl von Griechen, Moldawiern und Bulgaren sowie Russen und Juden einschließt“. Daher:
„Odessa hat einen weniger nationalistischen Charakter entwickelt. Historisch wurde es eher als russisches denn als ukrainisches Gebiet betrachtet. Während des Zweiten Weltkriegs gab es hier nur wenig Anzeichen von nationalistischer oder antirussischer Stimmung und die Stadt wurde während dieser Zeit tatsächlich von einer stark antinationalistischen lokalen Verwaltung kontrolliert.“
Odessa wurde von dem Moment an, als im November 2013 die Proteste ausbrachen, zu einem zentralen Schauplatz der Auseinandersetzungen zwischen Kräften, die für oder gegen die Maidan-Bewegung waren. Im März 2014 hatten russischsprachige Ukrainer den historischen und zentralen Platz der Stadt, den Kulikowo Polje, besetzt und forderten ein Referendum über die Gründung einer „Autonomen Republik Odessa“. Die Spannungen eskalierten am 2. Mai, als faschistische Fußball-Ultras, die später das Asow-Bataillon bildeten, Odessa stürmten und Dutzende Anti-Maidan-Aktivisten in das Gewerkschaftshaus trieben, bevor sie es in Brand setzten.
Insgesamt wurden 42 Menschen getötet und Hunderte verletzt und die Anti-Maidan-Bewegung in Odessa wurde vollständig zerschlagen. Im März dieses Jahres fällte der Europäische Gerichtshof wegen des Massakers für Menschenrechte (EGMR) ein vernichtendes Urteil gegen Kiew. Er kam zu dem Schluss, dass die örtliche Polizei und Feuerwehr „bewusst“ nicht angemessen auf das Inferno reagierten und die Behörden schuldige Beamte und Täter trotz eindeutiger Beweise vor strafrechtlicher Verfolgung schützten. Tödliche „Nachlässigkeit“ der Beamten an diesem Tag und danach wurde als weit „über einen bloßen Fehler im Urteilsvermögen oder Unachtsamkeit hinausgehend“ eingestuft.
Der EGMR war offenbar nicht bereit zu erwägen, dass die Verbrennung der Anti-Maidan-Aktivisten ein absichtlicher und vorsätzlicher Massenmord war, erdacht und gesteuert von der von den USA installierten faschistischen Regierung in Kiew. Doch die Ergebnisse einer ukrainischen Parlamentskommission deuten unausweichlich auf diese Schlussfolgerung hin.
Ob wiederum das Massaker von Odessa dazu bestimmt war, eine russische Intervention in der Ukraine auszulösen und damit einen „bewaffneten Konflikt herkömmlicher Art“ mit Moskau herbeizuführen, den „Großbritannien und der Westen gewinnen könnten“, bleibt Spekulation – obwohl das Institute for Statecraft zu jener Zeit in dem Land anwesend war.
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Kit Klarenberg ist ein investigativer Journalist, der die Rolle der Geheimdienste bei der Gestaltung von Politik und Wahrnehmung untersucht. Man kann ihm auf X unter @KitKlarenberg folgen.
Ende der Übersetzung
cia.gov/.../CIA-RDP81-01043R002300220007-1.pdf
Danke für diesen Augen öffnenden Beitrag. Die Inhalte sind Beweise dafür, dass Russland von Anbeginn der Zeit nach dem 2 Weltkrieg das Vertrauen an den "Freien Westen" verloren hat.