Frankreich gibt das Laizitätsprinzip zugunsten des Islam auf

Was den Katholiken in Frankreich seit der französischen Revolution nicht gelang, nämlich die Rücknahme des Laizitätsprinzip in der Verfassung, scheint jetzt der Islam zu schaffen. Frankreich will dieses Prinzip bei der Integration der Mohammedaner aufgeben. Die Einwanderer aus islamischen Ländern sollen künftig nur noch französische Sprachkenntnisse nachweisen müssen. Der sozialistische Premierminister hält das bisherige Integrationsmodell für gescheitert und gibt folglich jede Integrationsbemühung auf.
Einem Bericht der FAZ (Montag) zufolge gilt das französische Integrationsmodell als gescheitert. Deshalb will sich das sozialistisch regierte Frankreich jetzt von der Laizität abwenden, die bislang an oberster Stelle aller staatlichen Tätigkeit stand. Die katholische Kirche hatte bis zum Konzil mit aller Kraft und Entschiedenheit gegen dieses Prinzip gekämpft, das Christus der staatlichen Gewalt unterordnet.
Was der Kirche nicht gelang, nämlich das Laizitätsprinzip rückgängig zu machen und dann nach dem Konzil zur Anpassung an dieses Prinzip führte, scheint jetzt den Mohammedanern in Frankreich gelungen zu sein. Durch ihre beharrliche Weigerung, sich den staatlichen Gesetzen zu unterwerfen, sich zu integrieren, hat der Staat jetzt kapituliert und verlangt von den Moslems in Frankreich nicht mehr, dass sie z.B. keine Schleier im Unterricht tragen.
Stattdessen müsse Frankreich mehr Toleranz gegen Moslems üben und entschlossener gegen andere Diskriminierungen kämpfen, denen islamische Einwanderer ausgesetzt sind. Der Bericht spricht von einer Anerkennung „verschiedener Identitäten und verschiedener Kulturen" (ob dabei auch die Katholische eingeschlossen ist, wird nicht gesagt).
Man will das Erlernen der arabischen Sprache fördern und ein nationaler Gedenktag für die Würdigung des Beitrags der Einwanderer zur französischen Kultur einführen. Im Geschichtsunterricht soll die Migrations- und Kolonialgeschichte stärker berücksichtigt werden und so sollen bei der einheimischen Bevölkerung Schuldgefühle geweckt werden über all das, was man den arabischen Völkern angetan hat. Auch müsse die „arabisch-orientalische Dimension" der französischen Identität herausgestellt werden und man müsse die „postkoloniale Haltung" aufgeben. Kurz zusammengefasst: Die Franzosen sollen sich den Einwanderern anpassen, nicht umgekehrt.
Angesichts dieser Vorhaben gehen Beobachter davon aus, dass die derzeitige Regierung, deren Zustimmungsrate in der Bevölkerung nur knapp über 20 Prozent liegt, auf eine Zustimmungsrate von unter 15 Prozent fallen könnte. Die rechtsgerichtete Opposition, die am Laizitätsprinzip festhält, hat bereits mit einer Kampagne gegen das Vorhaben begonnen und könnte bei den nächsten Wahlen zur stärksten Partei werden.

Quelle und weiterlesen;
pius.info/…/8517-frankreich…