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Irapuato
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"Als Jesus die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben." (Mt 9,36) Die geistige Größe des hl. Vinzenz von Paul hat mich …Mehr
"Als Jesus die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben." (Mt 9,36)
Die geistige Größe des hl. Vinzenz von Paul hat mich zutiefst berührt. Er hat das Wort Jesu voll verinnerlicht: "Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll der Sklave aller sein." (Mk 10,43 44) – Und das war er wirklich: Der Sklave aller. Dabei begann es zuerst einmal gar nicht so heilig in seinem Leben. Aus ärmlichen Verhältnissen heraus suchte er zuerst die Priesterlaufbahn, um Karriere zu machen. Doch das Schicksal spielte ihm übel mit: Als er gerade seinen Schuldner unbarmherzig ins Gefängnis geworfen hatte, und mit dem errungenen Erbe auf dem Schiff fröhlich nach Hause fuhr, wurde er von Seeräubern überfallen und in die Sklaverei verschleppt. Drei Jahre dauerte dieses Martyrium, doch hier reifte seine tiefe Umkehr. Später sagte er: „Gott schickte uns Schmerzen und Kümmernisse, um unsere Geduld zu üben und uns zu lehren, mit den Bedrängnissen anderer Mitleid zu haben.“ Es gelang ihm schließlich - nach drei qualvollen Jahren - der Sklaverei zu entkommen, doch er war ein anderer geworden. Mit Hilfe eines heiligmäßigen Beichtvaters durchlebte er noch einmal eine schreckliche Zeit, die ihn aus seiner bequemen Beamtenstellung herausriss: Es folgten vier Jahre schwerster innerer Kämpfe, Ängste und Glaubenszweifel, die ihn reif machten, alle selbstsüchtigen Gedanken über Bord zu werfen und Gott allein anzuhangen, mit der ganzen Inbrunst und Opferbereitschaft seiner Natur Was nun in seinem Leben folgte, lässt einem fast den Atem stocken: Zuerst verteilte er den letzten Sou an die Armen; dann bemerkte er die religiöse Unwissenheit der Landbevölkerung und die mangelhafte Bildung vieler Priester, und begann mit Volksmissionen in einfacher Sprache, die jeder verstehen konnte, und mit Dienstagskonferenzen für die Priester. Doch dabei blieb es nicht. Er bemerkte den grauenhaften und verwahrlosten Zustand der Krankenhäuser, auch der geistig Kranken und Galeerensträflinge, die in ihrem großen Elend dahinsiechten! Zu diesem Liebeswerk gelang es ihm auch Adelige zu begeistern, die nun zu den Kranken gingen und sie liebevoll pflegten. Es gründete dazu eine Laiengemeinschaft „der Helferinnen und Helfer der Armen“. Die Lebensregel, die er ihnen gab, ist ebenso faszinierend: „Ihr habt als Kloster die Häuser der Kranken, als Zelle eine Mietkammer, als Kapelle die Pfarrkirche, als Kreuzgang die Straßen der Stadt, als Klausur den Gehorsam, als Gitter die Gottesfurcht und als Schleier die heilige Bescheidenheit“ Aus dieser Laiengemeinschaft entstand schließlich der größte Orden der Welt der Vinzentinerinnen mit heute rund 24000 Mitgliedern. Sogar die hl. Mutter Theresa von Kalkutta ließ sich von ihm inspirieren und nannte sich später selbst eine Vinzentinnerin. Noch vieles Großartiges könnte ich über ihn erzählen. Br. Alois wird heute einen Vortrag in Radio Maria über ihn halten. Doch muss ich schon beenden und das will ich mit ein paar Zitaten von ihm tun: - „LIEBE im Herzen zu haben und auf der Zunge - das genügt nicht. Sie muss in Taten übergehen.“ „Unser Platz ist an der Seite derer, die keinen Menschen haben.“ „Habe ein Herz für die Armen - ohne Maß wird dann dein Herzensfrieden sein.“
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Buch Ijob 3,1-3.11-17.20-23.
Ijob tat seinen Mund auf und verfluchte seinen Tag.
Ijob ergriff das Wort und sprach:
Ausgelöscht sei der Tag, an dem ich geboren bin, die Nacht, die sprach: Ein Mann ist empfangen.
Warum starb ich nicht vom Mutterschoß weg, kam ich aus dem Mutterleib und verschied nicht gleich?
Weshalb nur kamen Knie mir entgegen, wozu Brüste, dass ich daran trank?
Still läge ich …Mehr
Buch Ijob 3,1-3.11-17.20-23.
Ijob tat seinen Mund auf und verfluchte seinen Tag.
Ijob ergriff das Wort und sprach:
Ausgelöscht sei der Tag, an dem ich geboren bin, die Nacht, die sprach: Ein Mann ist empfangen.
Warum starb ich nicht vom Mutterschoß weg, kam ich aus dem Mutterleib und verschied nicht gleich?
Weshalb nur kamen Knie mir entgegen, wozu Brüste, dass ich daran trank?
Still läge ich jetzt und könnte rasten, entschlafen wäre ich und hätte Ruhe
bei Königen, bei Ratsherren im Land, die Grabkammern für sich erbauten,
oder bei Fürsten, reich an Gold, die ihre Häuser mit Silber gefüllt.
Wie die verscharrte Fehlgeburt wäre ich nicht mehr, Kindern gleich, die das Licht nie geschaut.
Dort hören Frevler auf zu toben, dort ruhen aus, deren Kraft erschöpft ist.
Warum schenkt er dem Elenden Licht und Leben denen, die verbittert sind?
Sie warten auf den Tod, der nicht kommt, sie suchen ihn mehr als verborgene Schätze.
Sie würden sich freuen über einen Hügel; fänden sie ein Grab, sie würden frohlocken.
Wozu Licht für den Mann auf verborgenem Weg, den Gott von allen Seiten einschließt?

Psalmen 88(87),2-3.4-5.6.7-8.
Herr, du Gott meines Heils,
zu dir schreie ich am Tag und bei Nacht.
Lass mein Gebet zu dir dringen,
wende dein Ohr meinem Flehen zu!

Denn meine Seele ist gesättigt mit Leid,
mein Leben ist dem Totenreich nahe.
Schon zähle ich zu denen, die hinabsinken ins Grab,
bin wie ein Mann, dem alle Kraft genommen ist.

Ich bin zu den Toten hinweggerafft,
wie Erschlagene, die im Grabe ruhen;
an sie denkst du nicht mehr,
denn sie sind deiner Hand entzogen.

Du hast mich ins tiefste Grab gebracht,
tief hinab in finstere Nacht.
Schwer lastet dein Grimm auf mir,
all deine Wogen stürzen über mir zusammen.

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 9,51-56.
Als die Zeit herankam, in der Jesus in den Himmel aufgenommen werden sollte, entschloss er sich, nach Jerusalem zu gehen.
Und er schickte Boten vor sich her. Diese kamen in ein samaritisches Dorf und wollten eine Unterkunft für ihn besorgen.
Aber man nahm ihn nicht auf, weil er auf dem Weg nach Jerusalem war.
Als die Jünger Jakobus und Johannes das sahen, sagten sie: Herr, sollen wir befehlen, dass Feuer vom Himmel fällt und sie vernichtet?
Da wandte er sich um und wies sie zurecht.
Und sie gingen zusammen in ein anderes Dorf.

Lektionar. Rechte: staeko.net

Hl. Bernhard von Clairvaux (1091-1153)

Zisterziensermönch und Kirchenlehrer
Verschiedene Predigten, 1 (Sermons divers, Tome 1. Sermons 1–22, É. du Cerf 2006, rev.; ins Dt. übers. © Evangelizo)

Jesus entschloss sich, nach Jerusalem zu gehen
Brüder, gewiss habt ihr euch bereits auf den Weg gemacht, um der Stadt entgegenzugehen, in der ihr wohnen werdet; nicht im Dickicht, sondern auf der Straße schreitet ihr voran. Ich fürchte aber, dass dieses Leben euch die Illusion vermittelt, lange zu dauern, und euch so nicht Trost, sondern vielmehr Traurigkeit bringt. Ja, ich fürchte, dass manche bei dem Gedanken, dass sie noch einen langen Weg vor sich haben, von geistlichen Mutlosigkeit befallen werden und die Hoffnung aufgeben, so viel Mühsal so lange ertragen können. Als wenn Gottes Tröstungen die Seelen der Auserwählten nicht mit viel größerer Freude ausfüllen, als es die Mühsale in ihren Herzen können! Gegenwärtig erhalten sie diese Tröstungen zwar nur in dem Maß, wie sie Mühsal ertragen; wenn sie jedoch erst einmal die Glückseligkeit erreicht haben, werden sie nicht mehr Tröstungen, sondern unendliche Wonnen zur Rechten Gottes finden (vgl. Ps 16(15),11). Lasst uns diese Rechte [= rechte Hand Gottes] ersehnen, Brüder, die uns in unserem ganzen Sein umfasst. Wünschen wir uns sehnlichst dieses Glück, damit uns die gegenwärtige Zeit im Vergleich zur Größe der Liebe Gottes kurz erscheint (was sie ja in Wirklichkeit auch ist). „Die Leiden der gegenwärtigen Zeit bedeuten nichts im Vergleich zu der Herrlichkeit, die an uns offenbar werden soll“ (vgl. Röm 8,18). Welch wunderbare Verheißung, die wir mit unserem ganzen Wollen und Wünschen umfangen sollten.