Wieder aufstehen!

Wieder aufstehen!

Ein Journalist verbrachte nach einem ausführlichen Inter-
view die Nacht im Haus eines reichen Industriellen. Da
er nicht einschlafen konnte, ging er in den Garten. Dort
lag das wunderschöne Schwimmbecken. „Schwimmen
wird mir jetzt guttun!“, dachte er. Als er vor dem Becken
stand, fiel das Mondlicht auf die ruhige Wasseroberfläche
und bildete ein riesiges, helles Kreuz. Überrascht starrte
der Journalist darauf. Plötzlich fielen ihm die biblischen
Geschichten ein, die er in seiner Kindheit gehört hatte. Er
dachte an die Messen, die er besucht hatte, an seine erste
heilige Kommunion. Es war schon lange her. Wie weit
hatte er sich inzwischen vom Kreuz entfernt, von Jesus!

Da lag es leuchtend stumm vor ihm. Anklage und Angebot
zugleich. Plötzlich wusste er: Er wollte wieder zurück.
Zurück zu dieser Liebe, die er damals erfahren hatte. Der
Journalist dachte nicht mehr daran zu schwimmen. Er ging
auf sein Zimmer und gab dem sanften Drängen der Gnade
nach. Er kniete vor seinem Bett nieder und betete, zum ers-
ten Mal seit vielen Jahren: „Herr Jesus, erbarme Dich mei-
ner. Hilf mir bitte wieder aufstehen. Ich bereue meine
Gleichgültigkeit. Nimm mich wieder an!“ Da spürte er
auf einmal wieder jene Liebe, die er unbewusst schon so
lange vermisst hatte und die er aus Kindheitstagen kannte.
Beglückt schlief er ein mit dem Vorsatz, Jesus nicht länger
warten zu lassen. Morgen würde er einen Priester aufsuchen,
um sein Leben in Ordnung zu bringen.

Wie reagiere ich, wenn ich das sanfte unaufdringliche
Drängen der Gnade spüre? Das Gegenteil von Liebe
ist nicht unbedingt Hass, sondern Gleichgültigkeit.

Die Liebe überwindet sich

Tust du Buße,
so soll dein Beweggrund
dazu die Liebe sein.
Es geht nicht um ein
„Du musst!“ oder „Du sollst!“
Die Liebe führt dich zu dem
froh beglückenden: „Ich will
schenken!“

Quelle: Der Kreuzweg der Liebe; www.sarto.de
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