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Sokrates
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Josemaría Escrivá während des spanischen Bürgerkriegs (1936 -1939) 1928 war Josemaría Escrivá ein junger Priester in Madrid. Während geistlicher Besinnungstage sah er, dass Gott ihn darum bat, das …Mehr
Josemaría Escrivá während des spanischen Bürgerkriegs (1936 -1939)

1928 war Josemaría Escrivá ein junger Priester in Madrid. Während geistlicher Besinnungstage sah er, dass Gott ihn darum bat, das Opus Dei zu gründen, eine neue Einrichtung in der katholischen Kirche, die wieder ins Bewusstsein rufen sollte, dass jeder Mensch in seinem Alltag Gott begegnen kann.
Er begann zu arbeiten, aber die damalige gesellschaftliche und politische Situation Spaniens war ausgesprochen ungünstig für sein Unternehmen.
Das Opus Dei wuchs nur langsam und mühevoll. 1936 gab es weniger als 20 Mitglieder und nur ein kleines Studentenheim in Madrid.
Während Escrivá die Ausbreitung nach Valencia und nach Paris plante, verschärfte sich die politische Lage in Spanien.
Im Juli 1936 erhoben sich konservative Teile des Heeres gegen die spanische Regierung. Dieser Aufstand löste drei Jahre Bürgerkrieg und eine gesellschaftliche und religiöse Revolte aus, die mehr als 300.000 Tote zur Folge hatte.
Der Militärschlag wurde in Madrid und den meisten anderen großen Städten niedergeschlagen, führte aber im ganzen Land zum Ausbruch unkontrollierter Gewalt.
In Madrid wurden Kirchen geplündert und in Brand gesteckt, eine erbarmungslose Jagd auf Priester und andere bekannte Katholiken begann. Mehr als 7.000 Priester und Ordensleute fanden einen gewaltsamen Tod.
Josemaría schloss sofort das Studentenheim und trug keine Priesterkleidung mehr. Von nun an musste er ständig unterwegs sein und sich nachts in Häusern von Freunden verstecken. Er befand sich überall in akuter Gefahr, und in der Tat sind einige seiner besten Freunde ermordet worden.
Vor dem Haus seiner Mutter erhängte der Pöbel einen Mann, den man mit ihm verwechselt hatte.
Josemaría litt unsäglich darunter, nicht die hl. Messe feiern und die Sakramente spenden zu können.
Im Oktober fand Josemaría Zuflucht in einer psychiatrischen Klinik, wo er vortäuschte, geisteskrank zu sein.
Oft feierte er in seinem Zimmer die Messe, trotz der Gefahr, entdeckt und vom Personal der Anstalt verraten zu werden.
Den größten Teil des Tages verbrachte er im Gebet für die Kirche, für die Mitglieder des Opus Dei und für alle Spanier auf beiden Seiten des Konfliktes.
Als die Klinik nicht mehr sicher war, fand Josemaría Schutz im Konsulat von Honduras. Sechs Monate verbrachten er, sein Bruder und vier Mitglieder des Opus Dei in einem kleinen Zimmer. Er verlor so viel Gewicht, dass ihn seine Mutter bei einem Besuch nicht wiedererkannte.
Häufig feierte er die hl. Messe und hielt eine Predigt oder Betrachtung. Er half den anderen, diese erzwungene Untätigkeit in eine Gelegenheit zu verwandeln, mehr zu beten und opferbereiter zu werden. Obwohl in seiner Umgebung eine radikale Parteinahme vorherrschte, kritisierte er niemals die republikanische Regierung und war auch nicht dabei, wenn die Siege der Nationalisten gefeiert wurden.
Der Krieg zog sich in die Länge und es war kein Ende abzusehen. Josemaría konnte weiterhin keine öffentliche Messe feiern oder predigen, geschweige denn die Entwicklung des Opus Dei vorantreiben. Da fasste er den heiklen Entschluss, aus der republikanischen Zone zu fliehen, d.h. zu versuchen die Pyrenäen zu überqueren und von Südfrankreich aus wieder nach Spanien in die nationalistische Zone zu kommen, wo er offen seine priesterlichen Funktionen ausüben konnte.
Mit falschen Papieren fuhr er von Madrid nach Barcelona, wo er er und sieben Begleiter sich einer Gruppe von Flüchtlingen anschlossen, die von Schmugglern über die Grenze gebracht wurde.
Das ganze Unterfangen war mehr als gefährlich. In Barcelona kontrollierten Milizen ohne Unterlass die Ausweise, und im Grenzgebiet der Pyrenäen hatten die wachhabenden Soldaten Befehl, jeden zu erschießen, der versuchte, die Grenze zu überschreiten.
Als Josemaría das Gebirge erreicht hatte, wurde er innerlich von Zweifeln gequält, ob er weitermachen oder nach Madrid zurückkehren sollte, um das Schicksal seiner Blutsfamilie und der anderen Mitglieder des Opus Dei zu teilen, die er dort zurückgelassen hatte.
Mitten in diesen Zweifeln bat er die Muttergottes um ein Zeichen, was er tun solle, und dieses Zeichen wurde ihm in Form einer goldfarbenen Rose aus Holz gegeben, die er in den Trümmern einer Kirche fand. Das bestärkte in ihm den Entschluss, nicht aufzugeben.
Halbtot vor Hunger und geschwächt von der monatelangen Untätigkeit überlebte er in der Kälte des Winters mit Mühe die nächtlichen Märsche durch das Gebirge.
Josemaría verbrachte die restlichen Kriegsmonate in Burgos. Vor dort aus stellte er den Kontakt zu Leuten wieder her, die er in Madrid gekannt hatte. Er hielt häufig Predigten, half vielen Menschen, die ihn besuchten, mit seinen geistlichen Ratschlägen, und machte weite Reisen, um die zu treffen, die keine Möglichkeit hatten, zu ihm zu kommen.
Während dieser Zeit schrieb er auch den "Weg", eine Sammlung von geistlichen Aphorismen, die mit der Zeit zu einem internationalen Bestseller werden sollte.
Pellegrino
Lieben Dank für den bewegenden Clip!Hab ihn gleich zu meinem Blog herüber getragen.
Gesegnete Adventzeit noch,
Pellegrino