augustinus 4
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Engelsturz (6) : Gebot, die Gebieterin anzuerkennen

6.
Hier muss ich noch ein anderes Geheimnis erwähnen


Als allen Engeln geboten wurde, dem menschgewordenen Wort zu gehorchen, empfingen sie als drittes Gebot jene Frau als Gebieterin anzuerkennen in dessen Schoß der Eingeborene des Vaters das menschliche Fleisch annehmen sollte. Diese Frau werde ihre Königin und die Herrin aller Geschöpfe sein und an Gnaden und Glorie alle Engel und Menschen überragen. Die guten Engel zeichneten sich durch Annahme dieses Befehls aus. Sie glaubten und priesen in tiefster Demut die Macht und Geheimnisse des Allerhöchsten. Luzifer und seine Anhänger aber erhoben sich infolge dieses Befehles bei der Offenbarung dieses Geheimnisses mit wachsendem Hochmut. In tobsüchtiger Wut begehrte Luzifer für sich die Auszeichnung, Haupt aller Engel und des ganzen Menschengeschlechts zu werden. Wenn dies nur durch die Verbindung der höheren mit der niederen Natur möglich sei, so solle sie an ihm geschehen. Im Hinblick auf die niedere Natur der Mutter des menschgewordenen Wortes (Maria) widersetzte sich Luzifer unter schauerlichen Lästerungen. In unbändigem Zorn empörte er sich gegen den Urheber solch großer Gnadenwunder. Er reizte seine Genossen auf und rief: „Diese Befehle sind unbillig! Meine Hoheit wird dadurch beleidigt! Darum will ich diese Natur die Du mit so großer Liebe anblickst und ferner noch so reichlich begnadigen willst, verfolgen und ausrotten. Dazu will ich meine ganze Macht und List aufbieten. Dieses Weib, die Mutter des Wortes, will ich von der Höhe, auf der Du sie zu erheben gedenkst, herabstürzen. Ich will Deine Pläne zuschanden machen!“

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Quelle:
Maria v. Agreda, Die Mystische Stadt Gottes
(aus dem 4bändigen gekürzten Werk)


Link:
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Diese Frau werde ihre Königin und die Herrin aller Geschöpfe sein und an Gnaden und Glorie alle Engel und Menschen überragen.
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