Achter Tag - Komm, Heiliger Geist, du Geist der Gottesfurcht!
Gottesfurcht und Weisheit sind beides Wirkungen des Heiligen Geistes. Der Heilige Geist wird auch die Weisheit Gottes genannt. Er führt die Menschen in die Erkenntnis ein. Um dieses Wirken des Geistes zu erfahren, bedarf es der Gottesfurcht.
Gottesfurcht hat nichts zu tun mit der Angst vor einem strengen Gott. Ein solches Missverständnis gilt es abzulegen, denn es verstellt uns den Blick auf das, was Gottesfurcht bedeutet.
Ein ähnlicher Begriff ist die Ehrfurcht. Sie bedeutet das Wissen darum, dass es etwas Höheres zu achten gilt und zugleich die Bereitschaft dazu, dieses Höhere zu achten. Ehrfurcht haben wir unseren Eltern gegenüber, Ehrfurcht haben wir auch vor der Würde anderer Menschen oder vor den Wundern der Schöpfung.
Die Gottesfurcht bedeutet das Wissen um die Größe Gottes und die Anerkennung seiner Macht und Größe. Wir glauben, dass sich diese Größe Gottes gerade auch in seiner unendlichen Liebe zeigt. Ich glaube daran, dass Gott da ist, dass er Herr ist. Mein Leben ist ganz in Gottes Hand - in der Hand eines liebenden und gnädigen Gottes!
Ich erkenne vor Gott mein Nichtwissen, um mich von ihm mit der Fülle seiner Weisheit beschenken zu lassen. Darum sind für mich grade die offenen Hände ein schönes Bild für die Gottesfurcht. Demütig halte ich Gott meine leeren Hände hin, weil ich weiß, dass er mich mit seiner Fülle beschenken möchte.
Dies setzt eine innere Haltung voraus, die bereit ist, sich von Gott beschenken zu lassen. Dazu gehört auch, dass ich mein Inneres rein mache, damit Gott darin wohnen kann. Die Gottesfurcht hat somit auch immer praktische Konsequenzen. Sie bedeutet die Einübung in eine Lebensweise, die erkennen lässt, dass ich Gott fürchte. Das zeigt sich in einem heiligen Leben bis hinein in die kleinen Dingen des Alltags.
Über den Altvater Antonius sagte man: "Seine Gottesfurcht bewirkte, dass der Geist Gottes in ihm wohnte."
Herr, hilf mir ein Leben in Gottesfurcht zu führen, dass dein Geist immer mehr in mir Wohnung nehmen kann und mich immer mehr verwandelt in dein Bild!
Heiliger Geist, du Geist der Gottesfurcht, komm in mein Herz und entfache in mir das Feuer göttlicher Liebe! Ziehe mich hin zu Dir, treibe mich an, mein Leben so zu ändern, dass es Gott wohlgefällig ist. Treibe mich an zu heiligem Eifer und Gebet. Durchdringe mein ganzes Wesen mit heiliger Furcht, damit ich Gott allzeit vor Augen habe und sorgfältig alles meide was ihm mißfallen könnte und allezeit bereit bin, das zu tun, was ihm gefällt.
Komm, Heiliger Geist!
Komm und erneuere
das Angesicht der Erde!
Komm mit den sieben Gaben!
Komm, Geist des Lebens,
Geist der Wahrheit,
Geist der Gemeinschaft
und der Liebe!
Die Kirche und die Welt
brauchen dich.
Komm, Heiliger Geist,
und lass die von dir
gespendeten Charismen
immer reichere Frucht bringen.
Schenke uns neue Kraft
und missionarischen Elan.
Weite unser Herz und belebe
unser christliches Engagement
in der Welt.
Mach uns zu mutigen Boten
des Evangeliums und zu Zeugen
des auferstandenen Christus,
des Erlösers und
Heilands der Menschen.
Stärke unsere Liebe
und Treue zur Kirche. Amen.
(Papst Johannes Paul II.)
www.praedica.de/Osterzeit/Novene_Sieben_G…