Vorsitzender des Vereins Deutsche Sprache: Gendern bei Audi erinnert an DDR-Unrechtssystem
Anwälte erheben Klage beim Landgericht Ingolstadt
Ingolstadt – Der Gender-Streit bei Audi geht in die nächste Runde!
Anfang April forderte ein VW-Mitarbeiter eine Unterlassungerklärung von Audi – gegen die im März vom Vorstand eingeführten Gender-Richtlinien (BILD berichtete).
Hintergrund: Der Mann ist zwar Angestellter der Volkswagen AG, arbeitet aber auf vielen Feldern mit Audi zusammen. Er sieht sich durch die „Gender-Gaps“ (Kolleg_in statt Kollege) in seinem Persönlichkeitsrecht verletzt.
Die Audi-Anwälte baten um Fristverlängerung, lehnten jetzt ab. Begründung: Die Unterlassungserklärung enthalte inhaltliche sowie formelle Fehler und könne nicht abgegeben werden.
Die gegnerischen Anwälte Burkhard Benecken (Marl) und Dirk Giesen (Düsseldorf) zu BILD: „Wir werden nun Klage gegen Audi beim Landgericht Ingolstadt erheben. Wir wollen ein Grundsatzurteil erstreiten, um diesem opportunistisch-heuchlerischen Gender-Wahn einen Riegel vorzuschieben."
„Verein Deutsche Sprache“ unterstützt Klage
Professor Walter Krämer (72), Vorsitzender des „Vereins Deutsche Sprache“ (VDS), schimpft: „Es ist unglaublich, mit welcher Arroganz Audi hier agiert und die Bedenken der Menschen, die wichtige Arbeit für sie leisten, nicht ernst nimmt. Das Aufzwingen einer Sprache, die keine rechtliche Grundlage hat, erinnert doch stark an Unrechtssysteme wie das der DDR oder an Dystopien wie ‚1984’ von Orwell.“