Das heutige Evangelium Mk 8,1-9 ist ein inhaltsreiches Evangelium voller Geheimnisse für das Volk:
In jenen Tagen waren wieder einmal viele Menschen um Jesus versammelt. Da sie nichts zu essen hatten, rief er die Jünger zu sich und sagte: 2 Ich habe Mitleid mit diesen Menschen; sie sind schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen. 3 Wenn ich sie hungrig nach Hause schicke, werden sie auf dem Weg zusammenbrechen; denn einige von ihnen sind von weit her gekommen. 4 Seine Jünger antworteten ihm: Woher könnte jemand diese hier in der Wüste mit Broten sättigen? 5 Er fragte sie: Wie viele Brote habt ihr? Sie antworteten: Sieben. 6 Da forderte er die Leute auf, sich auf den Boden zu setzen. Dann nahm er die sieben Brote, sprach das Dankgebet, brach die Brote und gab sie seinen Jüngern zum Verteilen; und die Jünger teilten sie an die Leute aus. 7 Sie hatten auch noch ein paar Fische bei sich. Jesus segnete sie und ließ auch sie austeilen. 8 Die Leute aßen und wurden satt. Und sie hoben die Überreste der Brotstücke auf, sieben Körbe voll. 9 Es waren etwa viertausend Menschen beisammen. Danach schickte er sie nach Hause.
Beim Herrn ist alles nach Zahl und Maß geordnet, sagt die Schrift. So ordnet das heiligste Haupt Christi auch sein heutiges Evangelium und bringt das Geheimnis der Sieben- zahl ans Licht. Die 7 ist die Zahl der Sakramente und der Gaben des Heiligen Geistes. Die Sakramente sind 7 nahr- hafte Zeichen für die Seele in jeder Lebenssituation, die bewirken, was sie bezeichnen: Taufe, Eucharistie, Firmung, Priesterweihe, Ehe, Beichte, Krankensalbung/Letzte Ölung.
Das heutige Evangelium vom 6. Sonntag nach Pfingsten lehrt uns gleichnishaft auf leiblicher Ebene, was die Sakra- mente auf geistiger Ebene bewirken, nämlich Ernährung der Seele wie das Brot den Leib. Ohne diese Nahrung würden die Menschen zusammenbrechen. Da sie sich in der Wüste befinden, spüren sie umso mehr die leibliche Gebrechlichkeit und sehnen sich alsbald nach Nahrung. Weil die Leute schon drei Tage dort sind, sind ihre Sinne schon ordentlich abgetötet und geschärft, aufnahmebe- reit für das Wort Gottes. In dieser Situation der Schwäche aber auch Aufnahmebereitschaft, ergreift Jesus die Initiative und bereitet mit mitfühlenden und gezielten Worten sein Wunder vor. Dann betet Jesus über die 7 Brote und lässt sie von den Jüngern austeilen. Am Ende bleiben noch 7 volle Körbe übrig und alle sind gesättigt und gestärkt. Mit genährten Kräften aus diesem Brotwunder schickt Jesus sie heim.
Mit den 7 Sakramenten ist es genauso: Wenn man sie als geistige Nahrung annimmt, nimmt ihr geistiger Nähr- wert nicht ab, sondern eher zu. Mit jedem Male des Empfanges wird die Seele offen für neue und größere Gnaden, derer sie vorher noch nicht würdig war. Mit der Hl. Eucharistie würde zwar alles geschenkt, doch die unentwickelte Seele kann noch nicht alles fassen, ja weit nicht fassen.
So bleiben am Ende, was der Mensch nur mit Staunen fassen kann, 7 volle Körbe übrig, was ein Geheimnis ist und das Geheimnis der Wirkung der Sakramente berührt. 7 wundersam vermehrte Brote für das Volk wirken ähnlich den 7 Sakramenten, die Jesus unaufhörlich dem Volk spendet: Jesus will im NT die geistige Nahrung so überreich ausspenden wie er die 7 Brote vermehrt hat.
Die 7 bezeichnet das unaufhörliche Wunder der ständigen Sakramentenspendung bis zur Vollzahl der Weltzeit, die übrigens auf 7000 Jahre hinzielen wird: ~4000 Jahre AT, ~2000 Jahre NT, wonach ~1000 Jahre bis zum Ende laut Offb. fehlen.
Zudem schenkt der Heilige Geist in den 7 Sakramenten seine 7 Gaben: Weisheit und Einsicht, Rat und Stärke, Erkenntnis und Gottesfurcht und Frömmigkeit.