Galahad
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Wider den Kadavergehorsam - Sowas kann es also auch geben: Ein Papst verfällt der Häresie!

Ein Papst verfällt der Häresie

Johannes XXII. und die seligmachende Schau der Gerechten

von Roberto de Mattei*

Zu den schönsten und geheimnisvollsten Wahrheiten unseres Glaubens gehört die seligmachende Schau der Seelen im Himmel. Diese seligmachende Schau besteht in der sofortigen und direkten Anschauung Gottes, die den Seelen vorbehalten ist, die in das andere Leben im Stand der Gnade übertreten und vollkommen gereinigt von jeder Unvollkommenheit sind. Diese Glaubenswahrheit, die in der Heiligen Schrift dargelegt und durch die Jahrhunderte von der Überlieferung bekräftigt wurde, ist ein unveränderliches Dogma der katholischen Kirche. Der neue Katechismus wiederholt es im Artikel 1023: „Die in der Gnade und Freundschaft Gottes sterben und völlig geläutert sind, leben für immer mit Christus. Sie sind für immer Gott ähnlich, denn sie sehen ihn, ‚wie er ist‘ (1 Joh 3,2), von Angesicht zu Angesicht [Vgl. 1 Kor 13,12; Offb 22,4].“
„Der Papst hat schwere Verantwortung auf sich geladen“
Am Beginn des 14. Jahrhunderts beanstandete ein Papst, Johannes XXII., diese Wahrheit in seinem ordentlichen Lehramt und fiel in die Heterodoxie. Die glaubensstärksten Christen seiner Zeit tadelten ihn dafür öffentlich, auch um den Preis persönlicher Nachteile. Johannes XXII., schrieb später Ildefons Kardinal Schuster (1880-1954), „hat eine schwere Verantwortung vor der Geschichte auf sich geladen“, weil „er der gesamten Kirche das demütigende Spektakel von Fürsten, des Klerus und der Universität bot, die den Papst auf den rechten Weg der theologischen, katholischen Tradition zurückführten, indem sie ihn der harten Notwendigkeit aussetzten, sich selbst widersprechen zu müssen“.1

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