Die Welt hat eine trügerische Waage

Die Welt hat eine trügerische Waage

Statera dolosa in manu eius“ (Hos 12,7). Der Händler der Welt, der für die Welt steht, hat eine trügerische Waage in der Hand. Was gelten Schönheit, Reichtum, Macht u. Ehren in der Welt? Alles. Was gelten sie im Grabe? Nichts. Was daraus folgt, entnehmen wir Jak 4,15: „Was ist euer Leben? Ein Dunst ist es, der eine kurze Zeit erscheint und dann verschwindet“. Die Welt hat eine trügerische Waage, die den vergänglichen Dingen Gewicht beimisst, das sie in der ganzheitlichen Realität, d.h. in den Augen Gottes, welcher Vergangenheit, Gegenwart u. Zukunft, Raum u. Zeit sowie Makro- u. Mikrokosmos mit einem Augenaufschlag überblickt, gar nicht haben. Auf dieser weltlichen Waage werden die Dinge überbewertet, die im Tode nichts mehr gelten. Da zählt dann nur noch eines: der unsichtbare Gnadenschmuck und der Verdienstschatz, den man sich zu Lebzeit erworben. Nur das wird auf der Waage Gottes ein lohnenswertes Gewicht ergeben. Darum sagte die hl. Theresia v. Avila: „Auf Dinge, die mit dem Tode enden, darf man keinen Wert legen.“

In der Welt zählt der Leib, beim Gericht Gottes zählt die Seele.

In der Welt wiegt der leibliche Reichtum, bei Gott wiegt nur der seelische Reichtum.

Jetzt können wir uns entscheiden: für die trügerische Waage, die Vergängliches wiegt – „praeterit figura huius mundi“, die Gestalt dieser Welt vergeht (1 Kor 7,31) – ODER für die wahre Waage Gottes, die Ewiges wiegt.
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Leib oder Seele? Der Schein trügt.