Heilwasser
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Heilige Familie wandelt über Bayern im Jahre 2007 (51-52)

Heilige Familie wandelt über Bayern im Jahre 2007
(51-52). Eine wahre Begebenheit!

24.7. 2007, Camael, 16:10 Uhr, 51

Da, wo wir gehen, ist ein schöner Weg. Rechts und links
sind Bäume. Kein Wunder, dass da so viele Leute gehen.
Am Ende des Weges steht ein riesiges Haus, wo wir hi-
neingehen. Ein freundlicher Mann zeigt uns die Zimmer.
Komisch ist nur, dass niemand drin wohnt. Das ist nur
zum Anschauen. Als wir den Mann sehen, der dafür
Geld verlangt, verstecken wir uns, bis er weg ist. Dann
gehen wir wieder mit den anderen. Es wäre schön, wenn
wir hier in so einem Bett übernachten könnten. Alles ist
ganz weich und es glänzt. Wir warten, bis alle weg sind.
Dann legen wir uns hinein. Der Kleine ist so dreckig an
den Füßen, aber das ist uns jetzt auch egal – so müde wie
wir sind. Wir werden durch einen lauten Lärm geweckt.
Neue Leute möchten unser Bett anschauen. Wir müssen
schnell verschwinden, was uns nicht ganz gelingt. Ein
Mann rast wütend hinter uns her, aber wir sind schneller.
Nicht mal länger schlafen kann man. Außerdem haben
wir Hunger und es fängt zu regnen an. Beim nächsten
Haus stellen wir uns unter. Hinter dem Haus sind so
kleine Tiere, die gackern. Der Kleine findet sowas
Weißes im Gras. Da kommt auch schon eine Frau und
nimmt ihm das weg, aber als sie hört, dass wir Hunger
haben, macht sie uns was zum Essen. Sie sagt, das sind
Eier. Es hat sehr gut geschmeckt. Sie hat auch einen
Keller. Da macht sie uns was zurecht, wo wir heute
schlafen können. Aber zuerst müssen wir uns waschen,
sagt sie, weil sonst alles dreckig wird. Sie gibt uns etwas
Weißes in die Hand. Sie sagt, das ist Seife. Der Kleine
beißt hinein und spuckt es aus. Die Frau zeigt uns eine
Badewanne und alte Sachen zum Anziehen kriegen wir
auch.

25.7. 2007, Camael, 7:40 Uhr, 52

Wir kommen an einem Zaun vorbei, wo so große Viecher
eingesperrt sind, die muh sagen. Eine Frau kommt und die
Viecher laufen ihr nach bis zum Stall, wo sie hineingehen.
Die Frau fragt uns, wo wir hinwollen, aber das können wir
nicht sagen. Wir fragen sie um was zu essen. Wir kriegen
Brot und viele andere Sachen. Wir dürfen uns auch in
der Stube ausruhen. Plötzlich war der Kleine weg, aber
weit kann er ja nicht sein. Wir machen uns auf die Suche.
Es dauert nicht lang und da kommt er auch schon um die
Ecke. Er stinkt entsetzlich. Alles war ganz braun. Er hat
im Misthaufen hinter dem Haus gespielt. Die Frau lässt
ihn unter die Dusche und schenkt ihm einen Schlafanzug
von ihrem Enkel. Sie erlaubt uns, dass wir im Heuboden
bleiben können. Wir müssen heute nicht mehr weiter.

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Plötzlich war der Kleine weg, aber
weit kann er ja nicht sein.