Maalula in Syrien. Christlicher Ort, von Islamisten zerstört, von syrischen Regierungstruppen und Hizbollah zurückerobert.
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In der Ortschaft liegt das griechisch-orthodoxe Kloster Mar Thekla das um die Grotte und das Grab (Maġarat Mār Taqlā) der Heiligen Thekla gebaut ist.
Auf der Anhöhe oberhalb der Ortschaft befindet sich das wahrscheinlich im 4. Jahrhundert erbaute Kloster der Heiligen Sergius und Bacchus der melkitischen griechisch-katholischen Kirche, das den Märtyrern Markis und Bacchus geweiht ist. Ihr Gedenktag ist der 7. Oktober. Eine Besonderheit der Klosterkirche, von der die Überlieferung sagt, sie sei die älteste der Welt, ist die Altarplatte in Form eines heidnischen Opferaltars, das heißt, die Altarplatte ist so geformt, dass bei einem Tieropfer das Blut aufgefangen wird und an einer Stelle der Altarplatte austritt. Dieser Teil des Gebäudes soll von einem heidnischen Tempel, also aus vorchristlicher Zeit stammen.
IM KRIEG
Im September 2013 wurde Maalula von Einheiten der islamistischen al-Nusra Front angegriffen und eingenommen, woraufhin mehrere christliche Bewohner des Ortes exekutiert wurden. Sechs junge Christen wurden entführt und fünf von ihnen von den türkisch unterstützten Terroristen hingerichtet, während es vom sechsten nie wieder ein Lebenszeichen gab. Drei der hingerichteten Melkiten aus dem Kloster wurden am 13. September 2013 auf dem Friedhof der al-Zeitoun Kirche von Damaskus beerdigt.Der syrischen Armee gelang es schließlich zusammen mit der libanesischen Hizbollah die Mörderbanden zurückzuwerfen.
Am 3. Dezember 2013 nahmen die al-Nusra-Rebellen den Ort abermals ein und nahmen 12 orthodoxe Nonnen als Geiseln. Diese konnten später von der syrischen Regierung bei einem Gefangenenaustausch befreit werden.
Am 14. April 2014 gelang es den Regierungstruppen mit Unterstützung der Hizbollah, Maalula wieder einzunehmen und die Islamisten zu vertreiben. Dabei fielen 17 Soldaten der syrischen Armee.
Bewohner von Maalula beteiligten sich auf der Seite der Regierungsarmee an der Verteidigung und Rückeroberung des Ortes, der durch die Kämpfe und Brandschatzungen der Rebellen schwere Verwüstungen erlitt. Mehrere Dorfbewohner fielen bei den Kämpfen. Der historische Ort mit vielen alten Holzhäusern wurde von den islamistischen Kämpfern niedergebrannt und ist für immer verloren.
Die Islamisten zerstörten darüber hinaus gezielt Kirchen und christliche Symbole. Teile der zerstörten Einrichtungen an den Sakralgebäuden konnten seitdem repariert werden, so auch der zerbrochene Altar der Klosterkirche St. Sergius und Bacchus. Zerstörte Ikonen sind teilweise durch Kopien ersetzt worden oder sollen ersetzt werden, wobei unter anderem eine Dokumentation des BR von 2001 als Hilfsmittel dienen soll.
An Stelle der zerstörten Ikonen im orthodoxen Kloster der Heiligen Thekla gibt es dort jetzt Ikonen aus Russland, die von russischen Offizieren und Soldaten gespendet wurden.
Im Herbst 2014 wurde bekannt, dass der IS Ikonographie-Objekte aus Maalula in den internationalen Kunsthandel brachte, um ihre Waffen zu finanzieren.Maalula – Wikipedia Die Objekte stammten aus dem melkitischen Kloster St. Sergius und Bacchus. Fünf gestohlene Ikonen konnten im Januar 2018 an der syrisch-libanesischen Grenze beschlagnahmt werden. Sie wurden zunächst nach Damaskus und dann zurück nach Maalula gebracht.
Joseph I Patriarch von Antiochien und dem Ganzen Orient und Oberhaupt der mit Rom unierten melkitisch griechisch-katholischen Kirche, äußerte 2018 gegenüber Matthias Mattussek angesichts der Verfolgung der Christen in Maalula und anderen Teilen Syriens durch die Rebellen seine Verärgerung über die „Christen im ahnungslosen Westen“, die „über die Zustände hier belogen“ würden. Im Westen werden die syrischen Truppen und die libanesische Hizbollah als die Bösen dargestellt, obwohl sie die Christen und alle Syrer guten Willens verteidigen.
Zerstörtes Bacha´a in Syrien Zerstörtes Bacha'a in Syrien
Karin Leukefeld auf katholisch.de über Maalula
"Sie wollen uns Christen auslöschen"