Jodokus
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Apokalypse - Vortrag 03/14 Offb 2,18-3,22 Thyatira, Sardes, Philadelphia, Laodizea

Apokalypse - Vortrag 03/14 Offb 2,18-3,22 Thyatira, Sardes, Philadelphia, Laodizea

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Einleitung 3. Vortrag
Ganz herzlich möchte ich Euch zu dieser Vortragsreihe über die Offenbarung des Johannes und speziell zu diesem 3. Vortrag begrüssen. Es freut mich sehr, dass Sie sich dafür die Zeit nahmen. Daher wollen wir mit Gebet beginnen:
Gebet der Ritter von Schlatt
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Herr, ich erinnere dich an all die Liebe, die du allen Menschen jemals gezeigt hast und die alle Menschen jemals zu dir hatten. Ich bitte dich, mir alle tödlichen Sünden zu vergeben, die ich von der Kindheit bis zu dieser Stunde je begangen.
Herr, ich erinnere dich an all die Treue, die du allen Menschen je erwiesen hast, und bitte dich um Vergebung aller meiner täglichen lässlichen Sünden.
Herr, ich erinnere dich an all deine Güte und an deine grundlose Barmherzigkeit. Ich bitte dich um Vergebung all meiner verlorenen Zeit.
Herr, ich erinnere dich an all das Leiden, welches du je gelitten hast, von Anfang an, als dein Leiden begann. Ich erinnere dich besonders an deine Sterbestunde und bitte dich um Vergebung all meiner versäumten Bussen. – Amen.
Wir wollen rekapitulieren, was wir bislang hörten. Die Offenbarung ist ein Prophetischer Hirtenbrief. Die Offenbarung orientiert sich an den 7 Schöpfungstagen: 1. Tag – Sonntag: Himmel und Erde, Tag und Nacht. 2. Tag – Montag: Das Himmelsgewölbe (die Atmosphäre). 3. Tag – Dienstag: Land und Meer, Pflanzen und Bäume. 4. Tag – Mittwoch: Ampeln Gottes (Firmament). 5. Tag – Donnerstag: Fische und Vögel. 6. Tag – Freitag: Landtiere & Menschen. 7. Tag – Samstag: Vollendung der Schöpfung und "Rückzug" Gottes zur Ruhe. 8. Tag wie der 1. Tag - Sonntag: Neuschöpfung. Die Offenbarung ist die "Offenbarung Jesu Christi", also über Jesus Christus und nicht eine Offenbarung von Jesus Christus. Sie besteht aus 2 Visionen, 22 Kapiteln 8 grosse Punkte. Sie bauen Schritt für Schritt auf: 1. (So.) Die sieben Sendschreiben (8 Gemeinden), 2. (Mo.) die sieben Siegel, 3. (Di.) die sieben Posaunen mit den drei Zeichen, 4. (Mi.) die sieben Engel, 5. (Do.) die sieben Zornschalen, 6. (Fr.) die sieben Babylon Berichte, 7. (Sa.) die sieben Lobliedteile, 8. (So.) die 7 Millenniumteile mit der Neuschöpfung.

4. (5.) An Thyatira (Opfer)
2:18 "Dem Engel der Gemeinde in Thyatira ('das Opfer') schreibe: So spricht der Sohn Gottes, der Augen hat wie eine Feuerflamme und dessen Füsse glänzendem Erze gleichen: 19 Ich weiss um deine Werke und deine Liebe, deinen Glauben, deinen Dienst, dein Ausharren und deine letzten Werke, die grösser sind als die ersten. 20 Doch ich habe gegen dich, dass du das Weib Jezabel gewähren lässt, die sich als Prophetin ausgibt; sie lehrt und verführt meine Diener, Unzucht zu treiben und Götzenopfer zu essen. 21 Ich habe ihr eine Frist gegeben zur Umkehr, doch sie will sich nicht bekehren von ihrer Unzucht. 22 Siehe, ich werfe sie auf das Siechbett und, die mit ihr buhlen, in grosse Drangsal, wenn sie sich nicht abkehren von ihrem Treiben. 23 Ihre Kinder werde ich des Todes sterben lassen, und alle Gemeinden sollen erkennen, dass ich es bin, der Nieren und Herzen erforscht, und jedem von euch werde ich vergelten nach euren Werken. 24 Euch aber, den übrigen in Thyatira, die solche Lehre nicht teilen und "die Tiefen Satans", wie sie es nennen, nicht kennenlernten, euch sage ich: auf euch lege ich nicht weitere Last. 25 Doch was ihr habt, an dem haltet fest, bis ich komme! 26 Dem Sieger aber und dem, der ausharrt bis ans Ende in meinen Werken, ihm werde ich Macht geben über die Heidenvölker. 27 Und er wird über sie herrschen mit eisernem Stab, wie man irdenes Geschirr zerschlägt, 28 wie auch ich Macht erhalten habe von meinem Vater, und ich werde ihm den Morgenstern geben. 29 Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt."

Thyatira war vor allem durch seinen Handel mit Purpurfabrikaten und Weihrauch berühmt (vgl. Apg 16,14). Thyatira ist die Gemeinde, bei der nach dem Empfang der heiligen Eucharistie das Leben in der Trinität folgt. Dies zielt nicht hier auf die Erde ab, sondern auf den Himmel. Es ist nicht mehr eine weltfromme Gemeinde, sondern eine, die langsam aber sicher Gottesfromm wird. Sie erkennt, dass sie weniger den Menschen helfen muss, als dass vielmehr Gott den Menschen helfen muss. Dies schliesst die Werke der Barmherzigkeit keinesfalls aus, doch nicht um derer selbst willen, sondern um Gottes willen.
2:18 "Dem Engel der Gemeinde in Thyatira ('das Opfer') schreibe: So spricht der Sohn Gottes, der Augen hat wie eine Feuerflamme und dessen Füsse glänzendem Erze gleichen:
Zuerst ist festzuhalten, dass Thyatira 'das Opfer' bedeutet. Damit wird bereits vorweggenommen, dass es sich um eine Gemeinde handelt, die Opfer bringt. Darum erscheint hier Jesus wieder als der absolut Geläuterte und Reine und der, welcher mit seinem Blick alles durchdringt, als Sohn Gottes. Es ist die Sichtbarwerdung der Trinität. Augen wie Feuerflammen ist der Vater, Füsse wie Glanzerz ist der Heilige Geist, dies im Sohn vereint.
2:19 Ich weiss um deine Werke und deine Liebe, deinen Glauben, deinen Dienst, dein Ausharren und deine letzten Werke, die grösser sind als die ersten.
Diese Gemeinde hat sich offenbar in ihrem Glauben und in ihrer Liebe gesteigert und im Ausharren, in der Hoffnung, und am Ende mehr Barmherzigkeitswerke vorzuweisen, als früher. Es ist eine fleissige Gemeinde. Hier werden die drei theologischen Tugenden Glaube, Hoffnung und Liebe angesprochen.
2:20 Doch ich habe gegen dich, dass du das Weib Jezabel gewähren lässt, die sich als Prophetin ausgibt; sie lehrt und verführt meine Diener, Unzucht zu treiben und Götzenopfer zu essen.
Die an unserer Stelle genannte Sektenführerin ist wohl nur symbolisch mit dem Namen Jezabel (Isebel) bezeichnet, um ihr Treiben zu charakterisieren (vgl 1Kön 16,31ff; 1Kön 18,4; 1Kön 21). Jezabel verführte den König und dadurch das ganze Volk zur Abgötterei. Bezeichnend ist, dass sie mit aller Kraft gegen die echten Propheten und Diener (=Priester) Gottes vorging, dafür eine eigene Priesterschaft etablierte und dies so konsequent vorantrieb, bis nur noch ein Prophet Gottes übrig war: Elija. Jezabel gewähren lassen bedeutet somit, die wirklichen Priester Gottes durch unberufene Prediger und Predigerinnen zu ersetzen, denn sie lehrt und verführt die wahren Diener Gottes und das in einer sehr verführerischen Weise. Es ist der alte Trick Satans: Hat Gott wirklich gesagt?... Heute klingt das etwas anders: Heute würde Christus ganz bestimmt… Doch Christus ist derselbe, gestern heute und in Ewigkeit. Diese "Dame" bringt also eine neue Theologie und das Opfer Gemeinde antwortet mit: Man muss doch mit der Zeit gehen. Gott antwortet darauf: diese Gemeinde muss mit der Zeit tatsächlich gehen.
2:21 Ich habe ihr eine Frist gegeben zur Umkehr, doch sie will sich nicht bekehren von ihrer Unzucht.
Gott gab dieser "Theologie" eine Frist und deren Anhänger die Möglichkeit zur Umkehr, doch diese verlockende "neue" Theologie ist schwerer zu verlassen, als gedacht. Dadurch bleibt die Unzucht bestehen und die von Gott eingesetzten heiligen Zeichen, die Sakramente, beginnen verwässert zu werden. Wir kennen dies bereits aus der Reformation. Von den sieben Sakramenten hat gerade mal noch die Taufe knapp überlebt, weil alles andere dem Lebensstil der Jezabel im Weg ist. In der Katholischen Kirche versucht Jezabel ebenfalls mit aller Kraft diese Zeichen Gottes und seiner Gegenwart in seiner Kirche zu untergraben.
2:22 Siehe, ich werfe sie auf das Siechbett und, die mit ihr buhlen, in grosse Drangsal, wenn sie sich nicht abkehren von ihrem Treiben.
Hier wird es ernst. Wer Götzenopfer duldet, beginnt aufzulösen, zu spalten und zu verwässern, der wird am Ende keinen geistlichen Halt mehr haben und in der Zeit der Drangsal an geistlicher Entkräftung leiden.
2:23 Ihre Kinder werde ich des Todes sterben lassen, und alle Gemeinden sollen erkennen, dass ich es bin, der Nieren und Herzen erforscht, und jedem von euch werde ich vergelten nach euren Werken.
Mit den Kindern sind nicht die leiblichen Nachkommen gemeint, sondern die geistigen Kinder. Diese haben nicht mehr die nahrhafte "Milch" der ungekürzten Lehre Christi durch die Kirche erhalten und gehen daher in der Bedrängnis ein. Das bedeutet, sie beginnen nicht mehr bei Christus Antwort und Halt zu suchen, sondern in dem, was ja so modern und zeitgemäss ist, wie Kartenlegen, Horoskopen und Handlesen etc. Vom Verlust der nahrhaften "Milch" ist es nur noch ein kleiner Schritt bis zum: aus lauter Durst, von "trüben Wassern" Trinken. Darum wird hier auch auf Jer 17,10 verwiesen: "Ich, der Herr, durchforsche das Herz und prüfe die Nieren, um jedem zu vergelten nach seinem Wandel, wie sein Tun es verdient." Dies soll nicht nur diese Gemeinde erkennen, sondern alle Gemeinden sollen dies erkennen.
2:24 Euch aber, den übrigen in Thyatira, die solche Lehre nicht teilen und "die Tiefen Satans", wie sie es nennen, nicht kennenlernten, euch sage ich: auf euch lege ich nicht weitere Last.
Mit "Tiefen des Satans" ist ironisch auf den Mystizismus der Sekten hingewiesen, auch all der Praktiken von New Age, Zen-Buddhismus etc., die sich in solche Gemeinden einschleichen. Jesus weiss, wie viel Energie es kostet, sich tagtäglich gegen all diese Einflüsse zu erwehren. Darum legt er denen, die in einer solchen Gemeinde leben nicht mehr auf, denn es ist hart genug, festzuhalten an dem, was die Kirche in der Bibel und in der heiligen Eucharistie bekommen hat; dann halten wir aus im trinitarischen Leben in den Sakramenten.
2:25 Doch was ihr habt, an dem haltet fest, bis ich komme!
Wer somit standhaft an der vollen, unverfälschten, reinen und ungekürzten Lehre der Kirche festhält, auch in der Umgebung dieser Gemeinde, bis zum Kommen Jesu, der erfüllt hiermit den Willen Gottes.
2:26 Dem Sieger aber und dem, der ausharrt bis ans Ende in meinen Werken, ihm werde ich Macht geben über die Heidenvölker.
In einer Umgebung wie dieser zu leben und im Glauben standhaft zu bleiben erfordert viel Standhaftigkeit. Darum ist der Lohn auch entsprechend, wenn man ausharrt und siegt. Dies will jedoch in den Werken Jesu, derjenigen der Barmherzigkeit, bestätigt sein. Diese werden nach der Wiederkunft Jesu über die Heidenvölker Herrschen, da sie genau wissen, welche Kraft es braucht, sich von all dem geistlichen Wirrwarr zu distanzieren, dem auch die Heidenvölker gefrönt hatten. Hier geht es jedoch vielmehr um ein Ausharren in den Werken Gottes. Wenn wir nach unseren eigenen Werken gerichtet werden, dann sind wir alle verloren. Wir können nur gerettet werden, wenn wir in den Werken Gottes Jesu ausharren. Gerichtet zu werden nach den Werken ist Verdammnis! Der Christ beruft sich daher auf das Werk Christi und die Gnade!
2:27 Und er wird über sie herrschen mit eisernem Stab, wie man irdenes Geschirr zerschlägt,
Dies bedeutet nichts anderes, als all die Dämonenstatuen zu zertrümmern und strickt an den Weisungen Jesu festhalten.
2:28 wie auch ich Macht erhalten habe von meinem Vater, und ich werde ihm den Morgenstern geben.
Der "Morgenstern", als Gabe für den Sieger, will wohl den Sieg des Lichtes über das Dunkel des Unglaubens versinnbildlichen.
2:29 Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt."
Dies ist wieder der bekannte Aufruf, in die Botschaft hineinzuhören und sie ernst zu nehmen, denn der Geist spricht zu den Gemeinden zu unserem Heil.

Offenbarung Kapitel 3

5. (6.) An Sardes (Überrest)
3:1 "Dem Engel der Gemeinde in Sardes ('das Entronnene, der Überrest') schreibe: So spricht, der die sieben Geister Gottes hat und die sieben Sterne: Ich weiss um deine Werke: du hast den Namen, dass du lebst, und bist tot. 2 Werde wach und stärke das übrige, das daran war zu sterben; denn ich fand deine Werke nicht vollwertig vor meinem Gott. 3 Bedenke also, wie du es empfangen und gehört hast, und bewahre es und kehre um! Wenn du daher nicht wachsam bist, werde ich kommen wie ein Dieb, und du wirst nicht wissen, zu welcher Stunde ich über dich kommen werde. 4 Doch hast du einige Namen in Sardes, die ihre Kleider nicht befleckten; sie werden einhergehen mit mir in weissen Gewändern, denn sie sind es wert. 5 Der Sieger wird so bekleidet werden mit weissen Gewändern, und seinen Namen werde ich nie und nimmer austilgen aus dem Buch des Lebens, und bekennen will ich seinen Namen vor meinem Vater und vor seinen Engeln. 6 Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt."

Wenn die Gemeinde von der Drangsal der Wünschenswerten (Ephesus), über die Bitterkeit der Myrrhe (Smyrna), über den Kampf gegen Satan (Pergamon), in das Opfer der Eucharistie (Thyatira) gelangt ist, dann gelangt sie zu den Entronnenen (Sardes).
Hier wird uns klar aufgezeigt, dass es keine geistige Evolution gibt, die uns irgendwann in den Himmel erhebt. Die Situation der Kirche ist immer eine, die umgeben ist von der menschlichen Schwäche. In dieser menschlichen Schwäche bleibt wenig übrig. Es wird aufgezeigt, dass wir nicht die grossen Helden sind, sondern stets mehr am Boden kriechen. Daher gibt es auch nur einige Wenige, die sich in dieser Situation der Kirche nicht besudeln. Es wird auf die Bergpredigt verwiesen, dass der Weg in das Reich Gottes schmal und steil ist und nur wenige finden ihn (Mt 7,14). Der Weg von Ephesus ausgehend führt in die kleine Herde.
3:1 "Dem Engel der Gemeinde in Sardes ('das Entronnene, der Überrest') schreibe: So spricht, der die sieben Geister Gottes hat und die sieben Sterne: Ich weiss um deine Werke: du hast den Namen, dass du lebst, und bist tot.
Zuerst ist festzuhalten, dass Sardes 'das Entronnene, der Überrest' bedeutet. Damit wird bereits vorweggenommen, dass es sich um eine Gemeinde handelt, in der nur wenige gerettet werden, eben dem Gericht entrinnen, ein Überrest. Es ist eine Gemeinde, die von sich selbst glaubt, sie sei auf ihrem Weg bis hierher so christlich wie kaum eine andere, doch in Wahrheit ist sie deswegen tot. Es ist kein Leben in ihr, es regiert der geistliche Stolz, doch so gut und fromm zu sein. Diese Gemeinde tritt offenbar in Erscheinung als eine, die viele Werke vorzuweisen hat, doch geschehen diese nicht mehr aus Barmherzigkeit und Liebe zu Gott. Dazu hilft uns 1Kor 13,3: "Und wenn ich all meine Habe austeile [zur Speise für die Armen], und wenn ich meinen Leib hingebe zum Verbrennen, doch Liebe nicht habe, nützt es mir nichts." Es handelt sich hier folglich um eine aktive aber lieblos gewordene Gemeinde. Es ist der Sauerteig der Pharisäer zu spüren.
Hier begegnet uns Christus in den Sieben Geistern der Fülle des Heiligen Geist mit den sieben Sternen. Das ist die Kirche, die in Berührung gekommen ist mit der Fülle des Heiligen Geistes. Von der Eucharistie gelangen wir nun in die Gabe des Heiligen Geistes in der Firmung. Hier wird uns verständlich gemacht, warum der Mensch der Firmung bedarf, weil er, in der Situation von Thyatira, hineingeführt wird in das trinitarische Leben und dennoch nichts von dem verliert, was die menschliche Schwäche ist und zwingend des Heiligen Geistes bedarf.
3:2 Werde wach und stärke das übrige, das daran war zu sterben; denn ich fand deine Werke nicht vollwertig vor meinem Gott.
Werke aus Lieblosigkeit, sozusagen lediglich als Sozialhilfe, aber nicht in echter herzlicher Verbundenheit mit Christus, ohne sakramentalen Bezug, sind vor Gott nicht vollwertig. Darum ruft Jesus zum Erwachen dieser Gemeinde auf und zur Stärkung des Übrigen, das auch noch am Sterben war. Spenden, wenn sie noch so gross sind, die nur gegeben werden, um sie der Steuer absetzen zu können, helfen zwar, doch es ist nicht Gottesdienst für Arme, sondern Götzendienst am Mammon zur Senkung der eigenen Steuerrechnung. Der Lohn dafür wurde folglich bereits erhalten, in der niedrigeren Steuerrechnung.
3:3 Bedenke also, wie du es empfangen und gehört hast, und bewahre es und kehre um! Wenn du daher nicht wachsam bist, werde ich kommen wie ein Dieb, und du wirst nicht wissen, zu welcher Stunde ich über dich kommen werde.
Jesus fordert hier zu einem radikalen Umdenken auf, denn all die Missionare, die einst das Wort des Lebens predigten, taten dies ohne weltliche Gewinnsucht und Komfort, sondern um der Liebe Christi willen. Wenn in einer so gewordenen Gemeinde kein Umdenken stattfindet, dann gibt es ein gleiches Erwachen, wie wenn man feststellt, dass einem alles gestohlen wurde. Nichts von dem, was man glaubte im Himmel angelegt zu haben, wird dort zu finden sein und somit ist das Erscheinen Christi wie das Kommen eines Diebes in der Nacht. Man steht da mit leeren Händen.
3:4 Doch hast du einige Namen in Sardes, die ihre Kleider nicht befleckten; sie werden einhergehen mit mir in weissen Gewändern, denn sie sind es wert.
Selbst in einer so Geldorientierten Gemeinde gibt es jedoch immer ein paar, die es ehrlich und liebevoll meinen und entsprechend handeln, diese werden Rettung finden und nicht mit leeren Händen dastehen.
Namen bedeutet im biblischen Sinne mehr, als Personenbenennung. Es ist die Charakterisierung des Namensträgers. Mit Name ist immer eine Wesensbezeichnung gemeint. Wenn in Sardes einige Namen sind, dann sind dies Wesensbezeichnungen, Wesenszüge, Eigenheiten, die eben doch bei einigen da sind und sich nicht wegdiskutieren lassen.
3:5 Der Sieger wird so bekleidet werden mit weissen Gewändern, und seinen Namen werde ich nie und nimmer austilgen aus dem Buch des Lebens, und bekennen will ich seinen Namen vor meinem Vater und vor seinen Engeln.
Wer auch in einer solchen Wirtschaftsgemeinde aus Liebe zu Gott und aus Barmherzigkeit zu den Menschen gibt, besonders sich selbst Christus gibt, für den wird Christus vor dem Vater eintreten und vor den Engeln, denn er hat sich nicht beirren lassen und ist der Masse des Stolzes nicht gefolgt.
3:6 Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt."
Dies ist wieder der bekannte Aufruf, in die Botschaft hineinzuhören und sie ernst zu nehmen, denn der Geist spricht zu den Gemeinden zu unserem Heil.

6. (7.) An Philadelphia (Nächstenliebe)
3:7 "Dem Engel der Gemeinde in Philadelphia ('Geschwisterliche Liebe') schreibe: So spricht der Heilige, der Wahrhafte, der den Schlüssel Davids hat, der öffnet, und niemand schliesst, der schliesst, und niemand öffnet: 8 Ich weiss um deine Werke. Siehe, ich gab dir eine Tür, die offen steht, die niemand zu schliessen vermag; denn hast du auch nur geringe Kraft, du bewahrtest mein Wort und verleugnetest nicht meinen Namen. 9 Siehe, ich bringe sie herbei aus der Synagoge des Satans, die sich Juden nennen, es aber nicht sind, sondern Lügner sind sie. Siehe, ich werde sie dazu bringen, dass sie kommen und dir huldigend zu Füssen fallen und erkennen, dass ich dich liebgewonnen habe. 10 Weil du das Wort vom Harren auf mich bewahrt hast, will auch ich dich bewahren vor der Stunde der Prüfung, die kommen wird über den ganzen Erdkreis, um die Bewohner der Erde zu prüfen. 11 Ich komme bald. Halte fest, was du hast, dass niemand deinen Kranz dir nehme! 12 Den Sieger werde ich zu einer Säule machen im Tempel meines Gottes, und sie wird nimmermehr herausgenommen werden. Und ich werde auf sie den Namen meines Gottes schreiben und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das herabsteigt aus dem Himmel von meinem Gott, und meinen neuen Namen. 13 Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt."

Wenn die Gemeinde von der Drangsal der Wünschenswerten (Ephesus), über die Bitterkeit der Myrrhe (Smyrna), über den Kampf gegen Satan (Pergamon), in das Opfer der Eucharistie (Thyatira), in die Gabe des Heiligen Geistes der Firmung, in die Entronnene (Sardes) gelangt ist, dann gelangt sie zur Geschwisterlichen Liebe (Philadelphia) der Kirche. In Philadelphia erscheint uns Jesus als der Leib der Kirche, als die Kirche selbst.
3:7 "Dem Engel der Gemeinde in Philadelphia ('Geschwisterliche Liebe') schreibe: So spricht der Heilige, der Wahrhafte, der den Schlüssel Davids hat, der öffnet, und niemand schliesst, der schliesst, und niemand öffnet:
Zuerst ist festzuhalten, dass Philadelphia 'Geschwisterliche Liebe' bedeutet. Damit wird bereits vorweggenommen, dass es sich um eine Gemeinde handelt, die echte christliche Nächstenliebe und Gottesliebe vereinte. Für sie wird das Tor des Himmels offenstehen.
Jesus begegnet uns hier als der mit den Schlüsseln Davids (vgl. Offb 1,18: Ich halte die Schlüssel des Todes und der Unterwelt). Es geht nun um den Sohn, der tot war (Karfreitag), der lebendig wurde (Ostern) und die Schlüssel zum Tod und der Unterwelt in der Hand hält. Doch ist da noch mehr. David war König in Jerusalem. Die "Schlüssel Davids" bedeuten die Eigentums- und Verfügungsgewalt über das himmlische Jerusalem, das Sinnbild des Gottesreiches. Christus hält somit die Schlüssel zum Neuen Jerusalem, der Kirche, in der Hand.
3:8 Ich weiss um deine Werke. Siehe, ich gab dir eine Tür, die offen steht, die niemand zu schliessen vermag; denn hast du auch nur geringe Kraft, du bewahrtest mein Wort und verleugnetest nicht meinen Namen.
Es handelt sich hier um eine Gemeinde, die arm ist, wenig weltliche Kraft hat, deswegen auch an den Rand gedrängt wurde, nicht mehr ernst genommen wird, den Rest des Überrestes, und dennoch Christus nicht um einer besseren Position in der Welt willen verleugnet hat. Es ist eine Gemeinde, die trotz geringer Kraft noch die Mittel fand, von Herzen anderen zu helfen, in echtem Mitgefühl und Liebe zu Gott. Die offene Türe ist die Tür, die Christus in den Himmel geöffnet hat. Die Kirche weist nun den Weg zu dieser Türe unfehlbar, denn sie ist der Leib Christi. Von diesem Weg kann die Kirche nicht wegfallen. Wir sehen hier nicht nur die Kirchentüre und die Tabernakeltüre zum Allerheiligsten, sondern auch die Türe zur Seele, die der Heilige Geist nutzt, um uns seine Liebe einzuflössen. Die Kirche hat eine geringe Kraft. Hitler, Stalin, Mao und all die anderen hatten riesige Kraft um ganzen Ländern, Völkern und Kontinenten zu diktieren. Die Kirche hat nur geringe Kraft, ohne irdische Macht, lediglich den Anspruch der moralischen Autorität. Die Kirche hat das Wort Jesu getreulich bewahrt und den Namen Jesu – die Wesensart Jesu – als Fleisch gewordenes Wort Gottes in der heiligen Eucharistie nicht verleugnet.
3:9 Siehe, ich bringe sie herbei aus der Synagoge des Satans, die sich Juden nennen, es aber nicht sind, sondern Lügner sind sie. Siehe, ich werde sie dazu bringen, dass sie kommen und dir huldigend zu Füssen fallen und erkennen, dass ich dich liebgewonnen habe.
All die, welche meinen, Gott doch so innig gedient zu haben, aber nur sich selbst dienten und dadurch Satan, werden erkennen müssen, was sie weitergebracht hätte, das Beispiel dieser Gemeinde echter geschwisterlicher Liebe. Darum liebt Jesus diese Gemeinde. Sie stritten nicht über Fingerhaltung, Becherreinigen und äussere Formen, die dann doch leer sind. Sie hatten ihre Formen um diese mit Inhalt zu füllen und stehen nicht mit leeren Ölkrügen da, wenn der Herr kommt. Sie haben dann volle Krüge und brennende Lampen (vgl. Mt 25,1-13). Hier wird auch die Rückkehr der Juden vorausgesagt in die Kirche (vgl. Röm 9-11). Sie sind schon über alle Jahrhunderte hineingekommen: Siehe, ich werde die Juden dazu bringen, dass sie kommen und dir huldigend zu Füssen fallen und erkennen, dass ich dich Kirche liebgewonnen habe.
3:10 Weil du das Wort vom Harren auf mich bewahrt hast, will auch ich dich bewahren vor der Stunde der Prüfung, die kommen wird über den ganzen Erdkreis, um die Bewohner der Erde zu prüfen.
Hier kommt die grosse Verheissung, die von allen sieben Gemeinden nur einer gegeben ist: die der Bewahrung vor der grossen Trübsal. Es wird auch gleich der Grund dafür angegeben, weil diese Gemeinde das Wort vom Harren auf Jesus bewahrte. Dieses Bewahren des Wortes beinhaltet mehr, als nur das Lippenbekenntnis oder den Glauben. Es beinhaltet immer, die Wahrheit tun. Also auch so zu leben, wie Jesus gelebt hat, arm, hilfsbereit, liebend, betend, Gott lobend, Gott dankend und all das in Verbindung mit Werken der Barmherzigkeit und nicht der Steuererleichterung. Alle anderen sechs Gemeinden werden zur Läuterung durch die grosse Trübsal gehen müssen, um den Wert ihres Glaubens in kurzer Zeit, aber sozusagen "gnadenlos hart" unter Beweis zu stellen; das zu beweisen, was diese kleine und schwache Gemeinde, die Kirche, ihr ganzes Leben lang unter teils Jahrzehntelanger Ansammlung vieler Drangsale bewiesen hat. Im Klartext heisst das, dass alle Gemeinden hin und hergeworfen sein werden in der Trübsal. Der Felsen Petri wird jedoch wegen aller Attacken und Stürme in manche Seenot geraten, aber nicht untergehen.
3:11 Ich komme bald. Halte fest, was du hast, dass niemand deinen Kranz dir nehme!
Dieses "ich komme bald" ist ein Satz, der jeweils so nur zur Hälfte steht. Was man sich in der Bibel immer noch dazu denken muss, ist: "wenn die Zeit reif ist." Es bezieht sich darauf, dass wenn die Zeit zur Ernte reif ist, er plötzlich kommt, wie ein Blitz. "Denn wie der Blitz bis zum Westen hin leuchtet, wenn er im Osten aufflammt, so wird es bei der Ankunft des Menschensohnes sein (Mt 24,27). Schliesslich ermahnt Christus aber auch diese kleine Gemeinde, nicht nachzulassen und alle Anstrengungen fortzusetzen, da sonst auch diese Gemeinde in Gefahr ist, dass ihr der Siegeskranz gestohlen wird von Satan und diese Mitglieder dann durch die grosse Trübsal müssen, sprich hin und hergeworfen werden von den Stürmen, wenn sie den Felsen Petri verlassen. Tatsächlich gibt es immer wieder treue Katholiken, die am Felsen Petri zweifeln und sich dadurch in grosse seelische Drangsal begeben.
3:12 Den Sieger werde ich zu einer Säule machen im Tempel meines Gottes, und sie wird nimmermehr herausgenommen werden. Und ich werde auf sie den Namen meines Gottes schreiben und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das herabsteigt aus dem Himmel von meinem Gott, und meinen neuen Namen.
Was bedeutet es, dass diese zu einer Säule im Tempel werden? Eine Säule ist ein tragendes Element. Diese Bewahrten werden somit tragende Säulen sein im geistlichen Tempel Gottes, aus dem sie nie mehr entfernt werden. Der neue Name, den sie erhalten werden lässt sich am besten simpel erklären. Wenn jemand umzieht, dann schreibt er seine Habe mit der neuen Adresse an, damit, sollte etwas unklar sein, jeder weiss, wohin es gehört. Wer somit mit diesem neuen Namen bezeichnet wurde, von dem weiss jeder in Ewigkeit, dass er zu den Säulen des Tempels Gottes gehört. Jeder wird wissen, dieser wurde aus Treue zu Christus zu ihm bewahrt und ist etwas ganz Besonderes. Wie ein Tempel nicht unzählige Säulen hat, sondern eine überschaubare Zahl, so wird auch diese Gemeinde letztlich klein und überschaubar sein. Der überwiegende Teil wird der grossen Trübsal nicht entrinnen.
3:13 Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt."
Dies ist wieder der bekannte Aufruf, in die Botschaft hineinzuhören und sie ernst zu nehmen, denn der Geist spricht zu den Gemeinden zu unserem Heil.

7. (8./1.) An Laodizea (Laue)
3:14 "Dem Engel der Gemeinde in Laodizea ('Volksgerechte / Selbstgerechte') schreibe: So spricht der Amen, der verlässige und wahrhafte Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes: 15 Ich weiss um deine Werke: du bist weder kalt noch warm. Wärst du doch kalt oder warm! 16 So aber, weil du lau bist und weder warm noch kalt, bin ich daran, dich auszuspeien aus meinem Munde. 17 Du behauptest ja: Ich bin reich und zu Reichtum gekommen und brauche nichts, und weisst nicht, dass gerade du der Elende und Erbärmliche bist, der Notleidende und Blinde und Nackte. 18 Ich rate dir: Kaufe von mir im Feuer geläutertes Gold, damit du reich werdest, und weisse Gewänder, damit du dich bekleidest und nicht sichtbar sei deine beschämende Nacktheit, und Salbe zum Bestreichen deiner Augen, damit du sehend werdest. 19 Die ich liebe, weise ich zurecht und züchtige sie. Werde also eifrig und bekehre dich! 20 Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an; wenn einer meine Stimme hört und die Tür aufmacht, bei dem will ich eintreten und das Mahl mit ihm halten und er mit mir. 21 Dem Sieger werde ich gewähren, dass er sich mit mir auf meinen Thron setze, wie auch ich siegte und mich mit meinem Vater auf den Thron setzte. 22 Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt."

Wenn die Gemeinde von der Drangsal der Wünschenswerten (Ephesus), über die Bitterkeit der Myrrhe (Smyrna), über den Kampf gegen Satan (Pergamon), in das Opfer der Eucharistie (Thyatira), in die Gabe des Heiligen Geistes der Firmung, in die Entronnene (Sardes) zur Geschwisterlichen Liebe (Philadelphia) der Kirche gelangt ist, dann gelangt sie durch all die apokalyptischen Kämpfe in den Endkampf der Apokalypse in die Lauheit (Laodizea). In Laodizea erscheint uns Jesus als das Ende, das Amen.
3:14 "Dem Engel der Gemeinde in Laodizea ('Volksgerechte / Selbstgerechte') schreibe: So spricht der Amen, der verlässige und wahrhafte Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes:
Zuerst ist festzuhalten, dass Laodizea 'Volksgerechte / Selbstgerechte / Laue' bedeutet. Damit wird bereits vorweggenommen, dass es sich um eine Gemeinde handelt, die selbstherrlich und selbstgerecht geworden ist. Es ist somit nicht einmal mehr eine pharisäische Gemeinde. Hier präsentiert sich Christus als der, welcher der Anfang der Schöpfung ist; der treue Zeuge, der Abglanz des Vaters. Der "Mond", der von der "Sonne" des Vaters her beleuchtet wird. Interessanterweise fügt Jesus hier an, dass er auch das Ende ist, das Amen. Mit dem "Amen" ist Christus gemeint, die Erfüllung aller göttlichen Verheissungen.
3:15 Ich weiss um deine Werke: du bist weder kalt noch warm. Wärst du doch kalt oder warm!
Diese Gemeinde ist nicht gegen Jesus, aber auch nicht für ihn. Sie interessiert sich nur für sich selbst. Auch das ist Kirche. Hier ist auch von der Seele des Einzelnen die Rede. Es ist eine typische Gemeinde des sogenannten "Wohlfühlchristentums", "spürst du mich Christentums". Diese Verse sind auch eine Anspielung auf das lauwarme Wasser, das in Laodizea, von den heissen Quellen von Hierapolis herkommend, vorüberfloss, ebenso auf den wirtschaftlichen Wohlstand der Stadt, der zur Gefahr für den ernsten Glaubensgeist der Gemeinde wurde. Eigentlich fehlt es diesen Christen an nichts und dennoch, oder gerade deshalb, kümmern sie sich um nichts mehr. Die Werke, auf die angespielt wird, drehen sich nicht um andere, sondern nur um die eigene Gemeinde. Es ist eine Gemeinde der eigenen Nabelschau.
3:16 So aber, weil du lau bist und weder warm noch kalt, bin ich daran, dich auszuspeien aus meinem Munde.
Kalte und Heisse gibt es viele. Da gibt es viele, die ein eiskaltes Herz haben und von der Kirche nichts wissen wollen. Der grösste Heilige bewegt diese nicht mehr. Es gibt auch viele heissblütige, die um das Irdische kämpfen, als ob es nichts anderes geben würde. So z.B. die Industrie, in denen es Maschinen gibt, die seit Jahrzehnten nie stillstanden. Das ist heiss für das Irdische. Gleichzeitig sind sie aber kalt, weil ihnen das Geistliche, das übernatürlich absolut nichts sagt. Genau hier in diesem Spannungsfeld zwischen den Heissen für die Welt und den eiskalten für alles Geistliche ist dann diese Kirche, die Laue.
Diese Gemeinde ist in jeder Hinsicht bequem geworden. Heute könnte man das vergleichen mit den TV-Christen. Es ist viel bequemer, auf dem Sofa zu liegen und eine Sportsendung zu schauen. Der Pfarrer wird den Gottesdienst schon ohne mich schaffen. Sie denken, es fällt sowieso nicht auf, wenn ich nicht da bin. Es wird doch reichen, wenn ich meinen Kirchenbeitrag zahle. Warum sollte ich in die Kirche gehe, am Ende müsste ich mich noch ändern. Diese Christen sind nicht gegen die Lehre der Moral. Sie rühren aber auch keinen Finger dafür. Der Pfarrer, ja der muss das halten, aber ich darf ja… Diese Christen sind aber auch nicht für die Lehre der Moral, denn dann müssten sie sich ändern und nicht mehr im Konkubinat leben, mit der dritten Frau leben, in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft leben und vieles andere mehr. Endlich müssen jedoch die Selbstgerechten offenbar damit rechnen, von Christis ausgespien zu werden, weil er ihnen in ihrem Leben so egal war.
3:17 Du behauptest ja: Ich bin reich und zu Reichtum gekommen und brauche nichts, und weisst nicht, dass gerade du der Elende und Erbärmliche bist, der Notleidende und Blinde und Nackte.
Es sind die Gemeinden, die dem Pfarrer eine Villa hinstellen, eine Kirche für das Denkmalamt und einen Gemeindesaal wie ein Kongresszentrum haben. Sie messen den Segen Gottes in der Form des Mammons, des Geldes und erkennen nicht, dass dies nicht der Gott ist, der sie erlöst, denn der Mammon erlöst niemanden, sondern zieht nur in die Verdammnis. Darum sind sie, gemessen an ihrem Schatz im Himmel völlig Mittellos.
Das ist die Kirche, die sich tröstet mit der Liebe Gottes, mit der Barmherzigkeit Gottes und der Langmut Gottes, sich aber nicht selbst um Liebe, Barmherzigkeit und Langmut kümmert. Es sind nur Sprüche, um sich Gott sozusagen vom Leibe zu halten. Wenn diese Worte ernst gemeint wären, würde sich diese Gemeinde darum bemühen, Gott zu lieben, indem sie sich eben selber bemühten, zu sein, was sie von Gott erwarten. Doch so beweist diese Gemeinde, dass sie nichts von all dem empfangen hat von Gott, was sie erwartet, da sie es selber nicht tut: die Wahrheit eben nicht tut.
3:18 Ich rate dir: Kaufe von mir im Feuer geläutertes Gold, damit du reich werdest, und weisse Gewänder, damit du dich bekleidest und nicht sichtbar sei deine beschämende Nacktheit, und Salbe zum Bestreichen deiner Augen, damit du sehend werdest.
Das "Gold" weist auf die berühmten Banken der Stadt Laodizea hin, das Salböl auf die medizinischen Schulen und Arzneifabriken. Es ist eine Versicherungsgesellschaft, in der man für alles eine Versicherung und noch eine Rückversicherung dazu hat, doch keine Versicherung für den Himmel "abgeschlossen" hat. Darum rät Christus dieser Gemeinde, sich zu läutern, zu reinigen, um einen Schatz im Himmel zu haben. Die weissen Gewänder deuten auf die Beichte, die Herzensreue und die Besserung hin, die dieser Gemeinde Not tut. Wenn es schon nicht mehr zum grossen Schatz im Himmel reicht, durch echte Werke der Barmherzigkeit aus Liebe zu Gott, so sollen sie wenigstens nicht nackt vor Gott erscheinen. Die Salbe für die Augen ist das Studium der Schrift, die Gewissensbildung und das Fleisch geworden Wort Gottes in der Eucharistie, damit sie ihren fatalen Irrweg einsehen und noch rechtzeitig umkehren können. Es gibt nur eines, das dazu hilft, das ist eben das im Himmel geläuterte Gold. Das ist die Gnade Gottes, für die man sich bereiten muss und die man erbitten muss. Ein zum Tode verurteilter Straftäter, der kein Gnadengesuch stellt, stirbt unweigerlich. Diese Gnade Gottes bekommen wir letztlich nur in vollem Masse, wenn wir alles und jegliches zurücklassen, uns selber Gott verkaufen und in voller Leidenschaft Gott suchen. Diese Leidenschaft schafft Leiden. Je mehr ich Gott liebe umso mehr leide ich, wenn ich von ihm getrennt bin. Darum ist das Leben hier auf Erden immer Leid, weil ich hier nie voll in Gott sein kann, das kann ich erst in der Ewigkeit. Wenn ich jedoch hier auf Erden nicht diese Sehnsucht, diese Liebe lerne, indem ich erkenne, dass ich völlig nackt bin und nicht das Geringste selber habe, dann kann ich mich Gott auch nicht völlig ausliefern. Da ist dann das Ende der Apokalyptischen Schlacht da.
3:19 Die ich liebe, weise ich zurecht und züchtige sie. Werde also eifrig und bekehre dich!
Diese Gemeinde schaut auf ihre Mitglieder herab, die vom Schicksal getroffen wurden, und die dadurch erkannten, dass es im Leben noch etwas anderes gibt, als berauscht vom Reichtum und der Bequemlichkeit zu sein. Sie erkennt nicht, dass diese Schicksalsschläge gerade ein Zeichen der Liebe in der Züchtigung sind. Sie glaubt, Gott habe diese Bestraft. Kurzum, diese Gemeinde lernt nichts dazu.
Noch ein Punkt ist hier sehr interessant. Es heisst nicht: Bekehre dich und werde eifrig. Es heisst: Werde also eifrig und bekehre dich. Vor eine echte Bekehrung gehört der Eifer, das Gewissen zu bilden, etwas für das Reich Gottes zu tun zu beginnen, aus vollem Willen. Erst dann wird die Bekehrung fruchtbar.
3:20 Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an; wenn einer meine Stimme hört und die Tür aufmacht, bei dem will ich eintreten und das Mahl mit ihm halten und er mit mir.
Selbst noch in dieser Gemeinde steht Christus an der Tür und klopft an. Das kann an der Tür des Herzens genauso sein, wie in der Gestalt eines Bettlers, Notleidenden oder Randständigen, der plötzlich unerwartet vor der Tür steht. Wenn dieser aufgenommen wird, dann wird Christus aufgenommen, der uns immer als der Gekreuzigte begegnet. Doch diese Gemeinde ist vermutlich in der Gefahr, dass eine Mahlzeit zu geben zu viel ist, denn dafür hat man ja den Sozialdienst der Gemeinde. Doch es geht hier nicht nur um Soziales. Das Mahl halten mit Jesus vollzieht sich immer in ganz konkreter Form in der Eucharistie, in der Kommunion. Wir halten mit ihm Mahl, indem wir ihn in uns aufnehmen, da er anklopft und er hält mit uns Mahl, indem er unsere Seele nährt, aus Dankbarkeit, dass wir ihn aufgenommen haben. In der heiligen Eucharistie nehmen wir uns heraus aus diesem Klopfen Gottes gegen diese Welt. In der heiligen Eucharistie ist die Gegenwelt zur irdischen Welt konstituiert.
3:21 Dem Sieger werde ich gewähren, dass er sich mit mir auf meinen Thron setze, wie auch ich siegte und mich mit meinem Vater auf den Thron setzte.
Dennoch gibt es auch in dieser Gemeinde einige, die überwinden werden und als Sieger hervorgehen werden, durch die grosse Trübsal. Diese Sieger werden dann mit Christus auf dem Thron sitzen. Warum dies? Nun, alle anderen Gemeinden kennen irgendwie die Not und sind mit dem täglichen Kampf um das Überleben mehr oder weniger vertraut. Doch diese Gemeinde wird von heute auf morgen alles verlieren und völlig mittellos dastehen. Für diese wird es am härtesten sein, standhaft zu bleiben und nicht dem Antichristen aus Bequemlichkeit nachzugeben. Darum wird von ihnen auch das grösste Opfer gefordert.
3:22 Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt."
Dies ist wieder der bekannte Aufruf, in die Botschaft hineinzuhören und sie ernst zu nehmen, denn der Geist spricht zu den Gemeinden zu unserem Heil.

Zusammenfassung der Gemeinden
1. Apostelgeschichte
Begrüsser: Jesus in den Aposteln der Kirche
Umstände: Bedrängnis
Positiv: Ein Herz und eine Seele
Negativ: -
Rückkehr: -
Strafe: -
Bonus: Seht, wie sie einander Lieben
Lohn: Auferweckung als Erstlingsgabe
vor Jesu 2. Kommen
2. (1.) Ephesus - Wünschenswerte
Begrüsser: Jesus voll inmitten der Kirche
Umstände: Bedrängnis
Positiv: Ausdauer, Treue zur der Kirche
Negativ: 1. Liebe (Apg) verlassen (lieblos)
Rückkehr: Umkehr zu den 1. Werken
Strafe: Wegrückung der Gemeinde
Bonus: gegen Nikolaiten (sexuell)
Lohn: Baum des Lebens
3. (2.) Smyrna - Myrrhe
Begrüsser: Jesus als Auferstandener und A & O
Umstände: Drangsal & Armut
Positiv: Reich vor Gott
Negativ: -
Rückkehr: - (Festhalten)
Strafe: -
Bonus: Martyrium
Lohn: Kranz des Lebens, kein 2. Tod.
4. (3.) Pergamon - Hochburg
Begrüsser: Jesus als Schwert (Wort Gottes)
Umstände: Beim Thron Satans
Positiv: Festhalten am Namen Jesu
Negativ: Lehre Bileams (Abfall) & Nikolaiten
Rückkehr: Bekehrung
Strafe: Schwert des Mundes (Wort Gottes)
Bonus: -
Lohn: Eucharistie (Manna) &
Stein (Berufungen)
5. (4.) Thyatira - Opfer
Begrüsser: Jesus als trinitarischer Gott
Umstände: Gespaltene Gemeinde
Positiv: Liebe, Glauben, Dienst, Ausharren
& grössere Werke
Negativ: Falsche Propheten geduldet,
Verführung der Priester
Rückkehr: Umkehr zur wahren Lehre der
Kirche mit Frist
Strafe: Siechenbett und Tod der Kinder
Bonus: Treue Mitglieder (Eucharistie)
Lohn: Macht über Heidenvölker

6. (5.) Sardes - Überrest
Begrüsser: Jesus in der Fülle des Heiligen
Geistes
Umstände: Schlafende tote Gemeinde
Positiv: -
Negativ: unzulängliche Werke
Rückkehr: Erweckung im Glauben &
Bekehrung
Strafe: Dieb in der Nacht
Bonus: einige unbefleckte Mitglieder
Lohn: Weisse Gewänder & Verbleib im
Buch des Lebens
7. (6.) Philadelphia - Nächstenliebe
Begrüsser: Jesus als Schlüssel Davids
Umstände: Schwach an Kraft
Positiv: Wort Gottes & Namen Jesu
(Eucharistie) nicht verleugnet
Negativ: -
Rückkehr: - (Festhalten)
Strafe: -
Bonus: -
Lohn: Bekehrte kommen zu ihr;
Bewahrung vor Gr. Drangsal;
Säule im Tempel
8./1. (7.) Laodizea - Laue
Begrüsser: Jesus als Amen, das Ende.
Umstände: irdischer Wohlstand
Positiv: -
Negativ: Lau & Selbstgerecht
Rückkehr: Beichte und erflehen der Gnade
Gottes
Strafe: Zurechtweisung & Ausspeiung
Bonus: Einige von Gott geliebte
Lohn: Auf dem Thron Jesu sitzen

Ende 3. Vortrag
Ganz herzlich möchte ich mich bei Euch bedanken, dass Sie zu diesem Vortrag gekommen sind. Es freut mich sehr, dass Sie sich dafür die Zeit nahmen. Daher wollen wir mit Gebet schliessen:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Seligpreisungen
Jesus sagte zu den vielen Menschen:
Selig, die arm sind (im Geiste) vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.
Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.
Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben.
Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden.
Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.
Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.
Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.
Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich. –
Gesegnet seid ihr, wenn ihr um Christi willen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird gross sein. Denn so wurden schon vor euch die Propheten verfolgt. (Mt 5,3-12)
Johannesprolog
Im Anfang war der Logos, das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Das Wort Gottes ist in Jesus Christus Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt, und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit. (Joh 1,1.14) So beten wir:
Schlussgebet
Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu Dir.
Mein Herr und mein Gott, gib alles mir, was mich führet zu Dir.
Mein Herr und mein Gott, nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen Dir.
Es segne, behüte und stärke euch der Allmächtige Gott, der Vater, und der Sohn † und der Heilige Geist. Amen.

Zum Anhören: www.youtube.com/watch