Jodokus
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Apokalypse - Vortrag 04/14 Offb 4,1-5,14 Kampf und Endsieg des Gottesreiches - Der Thron der göttlichen Majestät

Apokalypse - Vortrag 04/14 Offb 4,1-5,14 Kampf und Endsieg des Gottesreiches - Der Thron der göttlichen Majestät

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Einleitung 4. Vortrag
Ganz herzlich möchte ich Euch zu dieser Vortragsreihe über die Offenbarung des Johannes und speziell zu diesem 4. Vortrag begrüssen. Es freut mich sehr, dass Sie sich dafür die Zeit nahmen. Daher wollen wir mit Gebet beginnen:
Gebet der Ritter von Schlatt
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Herr, ich erinnere dich an all die Liebe, die du allen Menschen jemals gezeigt hast und die alle Menschen jemals zu dir hatten. Ich bitte dich, mir alle tödlichen Sünden zu vergeben, die ich von der Kindheit bis zu dieser Stunde je begangen.
Herr, ich erinnere dich an all die Treue, die du allen Menschen je erwiesen hast, und bitte dich um Vergebung aller meiner täglichen lässlichen Sünden.
Herr, ich erinnere dich an all deine Güte und an deine grundlose Barmherzigkeit. Ich bitte dich um Vergebung all meiner verlorenen Zeit.
Herr, ich erinnere dich an all das Leiden, welches du je gelitten hast, von Anfang an, als dein Leiden begann. Ich erinnere dich besonders an deine Sterbestunde und bitte dich um Vergebung all meiner versäumten Bussen. – Amen.
Wir wollen rekapitulieren, was wir bislang hörten. Die Offenbarung ist ein Prophetischer Hirtenbrief. Die Offenbarung orientiert sich an den 7 Schöpfungstagen: 1. Tag – Sonntag: Himmel und Erde, Tag und Nacht. 2. Tag – Montag: Das Himmelsgewölbe (die Atmosphäre). 3. Tag – Dienstag: Land und Meer, Pflanzen und Bäume. 4. Tag – Mittwoch: Ampeln Gottes (Firmament). 5. Tag – Donnerstag: Fische und Vögel. 6. Tag – Freitag: Landtiere & Menschen. 7. Tag – Samstag: Vollendung der Schöpfung und "Rückzug" Gottes zur Ruhe. 8. Tag wie der 1. Tag - Sonntag: Neuschöpfung. Die Offenbarung ist die "Offenbarung Jesu Christi", also über Jesus Christus und nicht eine Offenbarung von Jesus Christus. Sie besteht aus 2 Visionen, 22 Kapiteln 8 grosse Punkte. Sie bauen Schritt für Schritt auf: 1. (So.) Die sieben Sendschreiben (8 Gemeinden), 2. (Mo.) die sieben Siegel, 3. (Di.) die sieben Posaunen mit den drei Zeichen, 4. (Mi.) die sieben Engel, 5. (Do.) die sieben Zornschalen, 6. (Fr.) die sieben Babylon Berichte, 7. (Sa.) die sieben Lobliedteile, 8. (So.) die 7 Millenniumteile mit der Neuschöpfung.

Offenbarung Kapitel 4

Kampf und Endsieg des Gottesreiches - Der Thron der göttlichen Majestät

Die Huldigung vor dem Thron
4:1 Danach schaute ich, und siehe, eine Tür war aufgetan im Himmel, und die erste Stimme, die ich mit mir hatte reden hören gleich einer Posaune, sprach: "Steige da herauf, und ich werde dir zeigen, was zu geschehen hat hernach." 2 Sogleich wurde ich im Geiste entrückt, und siehe, ein Thron stand im Himmel, und auf dem Thron sass einer, (Dan 7,9) 3 und der darauf sass, war wie Jaspis und Sardisstein anzusehen, und ein farbenreicher Strahlenbogen war rings um den Thron, anzusehen wie Smaragd. 4 Und im Umkreis des Thrones waren vierundzwanzig Throne, und auf den Thronen sassen vierundzwanzig Älteste, angetan mit weissen Kleidern, und auf ihren Häuptern goldene Kränze. 5 Vom Thron gehen Blitze aus und Stimmen und Donner, und sieben Feuerfackeln brennen vor dem Thron, das sind die sieben Geister Gottes. 6 Vor dem Thron ist es wie ein gläsernes Meer, gleich einem Kristall, und in der Mitte vor dem Thron und rings um den Thron sind vier Wesen, voller Augen vorne und hinten. 7 Das erste Wesen ist gleich einem Löwen, das zweite Wesen gleich einem Stier, das dritte Wesen hat ein Gesicht wie das eines Menschen, und das vierte Wesen ist gleich einem fliegenden Adler. 8 Und von den vier Wesen hat jedes sechs Flügel, und ringsum und inwendig sind sie voller Augen. Ohne Aufhören rufen sie Tag und Nacht: "Heilig, heilig, heilig ist der Herr, Gott, der Allherrscher, der war und der ist und der kommt." 9 Und wenn die Wesen dem, der auf dem Throne sitzt und in alle Ewigkeit lebt, Lobpreis darbringen, Ehre und Dank, 10 fallen die vierundzwanzig Ältesten vor dem Thronenden nieder, beten den in alle Ewigkeit Lebenden an, legen ihre Kränze vor dem Throne nieder und sprechen: 11 "Würdig bist du, unser Herr und Gott, den Lobpreis zu empfangen und die Ehre und Macht; denn du schufst alle Dinge, und durch deinen Willen waren sie und wurden geschaffen."

Hier beginnt, bis zum Ende der Offenbarung, die zweite Vision des Johannes. Auch sie ist eine trinitarische Vision. Im Zentrum steht jedoch das Lamm, welches oft in den Kirchen zu sehen ist, auf einem Buch liegend, welches die berühmte sieben Siegel hat. Es geht um die Rückkehr zu Gott: "Steige hinauf", wie es im ersten Vers heisst.
Die erste Vision war eine Darstellung der Kirche, die aus sieben bzw. acht Gemeinden – mit der "Startgemeinde" der Apostelgeschichte – besteht. Die "Startgemeinde" der Apostelgeschichte scheint jedoch verloren gegangen zu sein. Dies war die erste Vision, die an einem Sonntag, dem Tag der Kirche, der Eucharistie, stattfand. Nun treten wir in das "Danach" ein. In der ersten Vision stieg Gott im Engel zu Johannes hinab. Jetzt holt Gott Johanns zu sich in den Himmel. In der ersten Vision zeigt Gott Johannes die Kirche. In der Zweiten geht Gott über die Kirche hinaus in eine andere Wirklichkeit. Die erste Vision war eine Hineinführung in die Kirche. Die zweite Vision ist eine Hineinführung in den Sinn der Kirche. Die Kirche ist dazu da, dass sie die Gläubigen durch die göttliche Liturgie hineinführt in den Himmel. Die Kirche ist letztlich dazu da, damit wir uns an die Wirklichkeit des Himmels "gewöhnen". Für die Welt ist die Kirche somit etwas Fremdes, das es zu bekämpfen gilt, denn die Kirche eröffnet die Himmlische Ordnung.
4:1 Danach schaute ich, und siehe, eine Tür war aufgetan im Himmel, und die erste Stimme, die ich mit mir hatte reden hören gleich einer Posaune, sprach: "Steige da herauf, und ich werde dir zeigen, was zu geschehen hat hernach."
Dieses "Danach" zeigt uns bereits, dass nach der Darstellung des Zustandes der Kirche in ihren Gemeinden aufgezeigt wird, was diese Kirche mit ihren Gemeinden erwartet. Durch die Kirche, die der Leib Christi ist, war eine Tür aufgetan. Es ist die Tür zum Reich Gottes. Johannes wird nun aufgefordert, in den Himmel hinaufzusteigen und durch diese Türe einzutreten, um zu sehen, was zu geschehen hat. Die erste Vision über die Kirche in ihren Gemeinden war das, was war und was ist in der langen Zwischenzeit vom Anfang unserer Epoche bis zum Beginn des Endes dieser Epoche, dem Beginn der Endzeit.
4:2 Sogleich wurde ich im Geiste entrückt, und siehe, ein Thron stand im Himmel, und auf dem Thron sass einer, (Dan 7,9)
Auch diese Vision ist eine unmittelbare Entrückung im Geiste. Physisch war Johannes somit immer noch auf Patmos. Die Schilderung des göttlichen Thrones will zeigen, wie Gott Vater in absoluter Souveränität als der oberste und einzige Herr der Welt die Geschichte der Menschen lenkt. Ähnliche Visionen kennen wir von Ez 1-2 und Is 6,1-13. Absichtlich ist Gott als der Unbeschreibbare nicht beschrieben. Er wird lediglich umschrieben.
4:3 und der darauf sass, war wie Jaspis und Sardisstein anzusehen, und ein farbenreicher Strahlenbogen war rings um den Thron, anzusehen wie Smaragd.
Nun wird Gott mit Edelsteinen verglichen. Das heisst, nicht Gott wird beschrieben, sondern sein Erscheinen. Zuerst wird ein Jaspis genannt. Der Jaspis kann nicht mit dem verglichen werden, was wir heute als Jaspis bezeichnen. Heutzutage versteht man unter Jaspis eine undurchsichtige Varietät des Minerals Quarz, die aus vielen verschiedenen Farben bestehen kann. Was die Bibel gemeinhin mit dem Begriff Jaspis bezeichnet, ist nicht wirklich bekannt; manche vermuten, dass der Diamant gemeint ist. In Offb 21,11 wird der Stein als "kristallhell" beschrieben. Er war auf dem Brustschild des Hohenpriesters platziert (Ex 28,20; 39,13), und er war einer der Steine in der Decke des Königs von Tyrus (Ez 28,13). Dieser Edelstein wird auch für die Beschreibung des himmlischen Jerusalems gebraucht (Offb 21,11.18.19). Der Jaspis ist ein Symbol für die Herrlichkeit Gottes, die er uns gibt (vgl. Joh 17,22). Dann wird ein Sardisstein genannt. Auch er ist einer der Edelsteine, die in dem Brustschild des Hohepriesters eingearbeitet waren (Ex 28,17; 39,10) und der auch eine der Grundlagen der Mauer der heiligen Stadt Jerusalem schmückt (Offb 21,20). Dieser Stein bildete zusammen mit anderen Edelsteinen die Decke des König von Tyrus (zweifellos ein Bild von Satan vor seinem Fall) (Ez 28,13). Es handelt sich um eine mikrokristalline, rötliche Variante des Chalzedons, die heute jedoch meist Karneol genannt wird. Schliesslich wird ein Bogen aus Strahlen beschrieben, der den Thron umgibt und der aussah wie Smaragd. Das Wort "smaragdos", was "glühende Kohle" bedeutet und als "Smaragd" übersetzt wird, deutet darauf hin, dass dies auf einen Stein mit prismenartigen Kristallen hinweist (Offb 4,3; 21,19). Der uns bekannte Smaragd gehört zur Familie der Cyclosilikate, ist mit dem Beryll verwandt und besitzt eine grüne Farbe. Hier wird jedoch auf den Bogen im Himmel "angespielt", der ein Zeichen des Bundes Gottes mit den Menschen ist.
Die Herrlichkeit, die von Gott ausgeht, ist somit nicht trist, sondern lichtdurchflutet und funkelt in allen Farben.
4:4 Und im Umkreis des Thrones waren vierundzwanzig Throne, und auf den Thronen sassen vierundzwanzig Älteste [Priester], angetan mit weissen Kleidern, und auf ihren Häuptern goldene Kränze.
Um den einen Thron sind somit kreisförmig 24 andere Throne, rundherum angeordnet, denn Gottes Blickfeld ist nicht eingeschränkt. Die "vierundzwanzig Ältesten (Priester)" scheinen die Vertretung der alttestamentlichen (zwölf Stämme Israels) und der neutestamentlichen Gottesgemeinde (zwölf Apostel, neues Israel) darzustellen; vgl. Offb 21,12-14, wonach die Namen der zwölf Stämme Israels und der zwölf Apostel in der Mauer und auf dem Fundament um die himmlische Stadt stehen. Die Zentrale der Kirche sitz somit nicht im Vatikan, selbst wenn der Papst Stellvertreter Christ, als Nachfolger Petri, auf Erden ist. Die Zentrale der Kirche sitzt definitiv vor dem Throne Gottes. Die 12 Patriarchen des Alten Bundes und die 12 Apostel verbinden sich zur Einen Kirche zur Anbetung Gottes. – Man denkt auch an die 24 Priesterklassen, die unter der Leitung von "Ältesten" den Tempeldienst versahen. Sie alle hatten weisse Gewänder an. – Die weissen Gewänder begegnen uns immer wieder. Sie bedeuten zweierlei: Der Träger ist absolut rein vor Gott und für das Umfeld eben dadurch nicht nackt. Er ist voll bekleidet mit der Liebe und der Gnade Gottes. Dieses Gewand beziehen wir nicht von uns selbst, sondern von Gott. Lediglich Hände, Füsse und das Gesicht ist nackt. Dies bedeutet, dass durch die Umkleidung mit der Liebe und der Gnade Gottes die Persönlichkeit des Trägers nicht verhüllt ist. Das Gesicht zeigt uns den Abglanz Gottes (Ebenbildlichkeit), die Füsse die Freiheit und die Hände die Möglichkeit zu Handeln. Das Haupt selber ist jedoch mit der Glorie Gottes bekränzt. Es zeigt uns die völlige Übereinstimmung mit dem Willen Gottes.
4:5 Vom Thron gehen Blitze aus und Stimmen und Donner, und sieben Feuerfackeln brennen vor dem Thron, das sind die sieben Geister Gottes.
Die Blitze sind die Schöpferkraft Gottes des Vaters, die Stimmen und Donner das Wort Gottes im Sohn und die Feuerfackeln die Fülle des Heiligen Geistes. Blitz und Donner sind nicht kuschelig. Sie schaffen die Distanz der Ehrfurcht vor dem gewaltig grösseren. Wer das "Schaudern" vor Gott nicht erfahren hat, der wird ihn auch nicht lieben können, denn es fehlt ihm die Ehrfurcht. Wer seine Frau nicht ehrt, wird sie auch nicht lieben, denn sie ist dann etwas Beliebiges. Das Bild hier ist sehr Schön. Im Innersten ist Gott der Vater, dann die Kirche (der Leib Christi) durch die 24 Priester (Ältesten) und all das umgibt der Heilige Geist. Die Kirche ist somit auch beschützt durch den Heiligen Geist.
4:6 Vor dem Thron ist es wie ein gläsernes Meer, gleich einem Kristall, und in der Mitte vor dem Thron und rings um den Thron sind vier Wesen, voller Augen vorne und hinten.
Das gläserne Meer vor dem Thron zeigt wieder, dass Gott durchschaubar ist und es vor ihm nichts gibt, dass nicht durchschaut würde, so, wie der Kristall eben auch in seiner Reinheit fest ist und doch durchsichtig. Der Zugang zu Gott ist somit glasklar. Die "vier Wesen" (wörtlich "Lebewesen"), wie sie sich ähnlich auch nach Ez 1 am Throne Gottes finden, dürften am besten als Sinnbilder der Schöpfung, die ja zur Verherrlichung Gottes geschaffen ist, zu deuten sein. Diese Schöpfung ist nicht blind geschaffen, sondern ist stets ausgerichtet auf Gott selbst. Augen sind dazu da, sich ausrichten zu können. Dass diese Lebewesen voller Augen sind, zeigt uns denn auch, dass die Schöpfung Gottes in ihrem Ursprung immer voll auf Gott ausgerichtet ist, da sie ihn so nie aus dem Blickfeld verliert.
4:7 Das erste Wesen ist gleich einem Löwen, das zweite Wesen gleich einem Stier, das dritte Wesen hat ein Gesicht wie das eines Menschen, und das vierte Wesen ist gleich einem fliegenden Adler.
Der Löwe, der Stier, der Mensch und der Adler sind auch die Symbole der vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Diese vier Evangelisten schildern uns die zentralen Inhalte des Lebens Jesu auf Erden und die zentralen Punkte der Botschaft Jesu, die dann durch die Briefe im Neuen Testament ihre erste Auslegung erfuhren. Der Löwe ist Bild für den Löwen von Juda, also Christus. Der Löwe trinkt vom Blut von anderen. Der Löwe von Juda hingegen gibt sein eigenes Blut am Kreuz für andere. Unser erster Zugang zu Christus beginnt somit beim Löwen von Juda, in der Passion, in der Eucharistie. Der Stier ist im Alten Testament das beste Stück für ein Opfer. Das ist der zweite Schritt. Nachdem wir vom Opfer Jesu in der Eucharistie empfangen haben, werden wir selber Teil des geopferten Leibes Christi durch unser Leid. Der Mensch wird als dritter Schritt sichtbar: Seht den Menschen. Es ist der Mensch gewordene Gott in Christus. Der fliegende Adler ist der vierte Schritt. Dieser Mensch ist nicht bestimmt für diese Welt, sondern aufzusteigen in den Himmel.
4:8 Und von den vier Wesen hat jedes sechs Flügel, und ringsum und inwendig sind sie voller Augen. Ohne Aufhören rufen sie Tag und Nacht: "Heilig, heilig, heilig ist der Herr, Gott, der Allherrscher, der war und der ist und der kommt."
Diese vier Lebewesen werden bei Jesaja auch Seraphim genannt: "Über ihm schwebten Seraphim; sechs Flügel hatte ein jeder; mit zweien verhüllte er sein Angesicht, mit zweien bedeckte er seine Füsse, und mit zweien flog er. Einer rief dem andern zu und sprach: "Heilig, heilig, heilig ist der Herr der Heerscharen, die Fülle der ganzen Erde ist seine Herrlichkeit. (Is 6,2-3)" Die Aufgabe der Schöpfung ist es folglich unentwegt Gott zu loben.
Wir müssen uns in Acht nehmen, dass wir die Bibel nicht fleischlich lesen und diese so zu einem Götzenbuch wird. Wir müssen sie immer geistlich lesen, denn sie will uns nicht ins Fleisch führen, in dem wir schon sind, sondern zu Gott, der Geist ist. Dieses Wesen hat sechs Flügel um sich zurückzunehmen und um zu fliegen. Auch sie sind dazu da, um in den Himmel "abzuheben". Sie rufen Heilig und rufen dadurch auch auf, dass wir heilig werden müssen, um ins Heiligtum gelangen zu können. Es ist ein Aufruf, dass die Kirche nicht Yogakurse anbieten soll, sondern zur Heiligkeit führen muss.
In diesem ersten Gesang ist nichts Irdisches, sondern nur die Heiligkeit Gottes.
4:9 Und wenn die Wesen dem, der auf dem Throne sitzt und in alle Ewigkeit lebt, Lobpreis darbringen, Ehre und Dank,
Die Wesen loben Gott jedoch nicht nur, sondern sind erfüllt mit Dank, denn ohne Gott wäre nichts existent.
4:10 fallen die vierundzwanzig Ältesten vor dem Thronenden nieder, beten den in alle Ewigkeit Lebenden an, legen ihre Kränze vor dem Throne nieder und sprechen:
Die Kränze (Kronen) vor jemandem niederzulegen, bedeutet nichts anderes, als anzuerkennen, dass dieser über einem Steht und man in seiner Gegenwart auf alle Herrschaftsrechte verzichtet. Es ist die Anerkennung, dass man die Herrschaft nur aus Gnade erhalten hat. Die Anbetung Gottes, im Verzicht auf die Herrschaftsrechte ist die Aufgabe der Priester gegenüber Gott.
4:11 "Würdig bist du, unser Herr und Gott, den Lobpreis zu empfangen und die Ehre und Macht; denn du schufst alle Dinge, und durch deinen Willen waren sie und wurden geschaffen."
Hier erfahren wir auch warum die Priester Gott anbeten und ihm die Ehre geben. Gott ist würdig, wir sind er nicht. Weil er würdig ist, gebührt ihm die Ehre und die Macht, die er eigentlich durch die Kronen weitergegeben hat. Der Grund für dieses Würdig sein ist auch genannt, weil Gott alles schuf und durch seinen Willen alles wurde und besteht; also für die Schöpfung. Satan wollte die ihm übertragene Herrschaft nicht wieder Gott anbieten und daher verlor er sie. Das heisst, die Vision des Heiligen geht der Kirche voraus. Die Kirche konstituiert sich in der Vision und der Schau Gottes. Aus dieser Schau heraus wird sie erst tätig für die Schöpfung und für die Welt. Sie betet für die Menschen, für die Welt und für die Schöpfung. Zuerst gilt es immer über die Heiligkeit Gottes zu staunen und nicht die Sorgen des Alltages dies ersticken zu lassen. Die Folge dieses Staunens vor Gott ist dann, dass die Kirche niederfällt und Gott rühmt, preist und anbetet.

Offenbarung Kapitel 5

Das versiegelte Buch und das Lamm
5:1 Und ich sah auf der Rechten dessen, der auf dem Throne sass, eine Buchrolle, innen und auf der Rückseite beschrieben und versiegelt mit sieben Siegeln. 2 Und ich sah einen mächtigen Engel, der mit lauter Stimme rief: "Wer ist würdig, die Buchrolle zu öffnen und ihre Siegel zu lösen?" 3 Und niemand, weder im Himmel noch auf Erden noch unter der Erde war imstande, die Buchrolle zu öffnen und Einblick in sie zu nehmen. 4 Ich weinte sehr, weil niemand für würdig befunden wurde, die Buchrolle zu öffnen und Einblick in sie zu nehmen. 5 Da sprach einer der Ältesten zu mir: "Weine nicht! Siehe, es siegte der Löwe aus dem Stamme Juda, der Wurzelspross Davids, um das Buch und seine sieben Siegel zu öffnen." 6 Und ich sah inmitten des Thrones und der vier Wesen und inmitten der Ältesten ein Lamm stehen, wie geschlachtet. Es hat sieben Hörner und sieben Augen, das sind die sieben Geister Gottes, ausgesandt auf die ganze Erde. 7 Es trat hinzu und nahm die Buchrolle aus der Rechten dessen, der auf dem Throne sass. 8 Und als es das Buch entgegennahm, fielen die vier Wesen und die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem Lamme; jeder trug eine Harfe und goldene Schalen voll Rauchwerk - das sind die Gebete der Heiligen -, 9 und sie sangen ein neues Lied: "Würdig bist du, [Herr,] das Buch entgegenzunehmen und seine Siegel zu lösen! Denn du wurdest geschlachtet und hast [uns] erkauft mit deinem Blute für Gott, aus jedem Stamm und jeder Sprache, aus jedem Volk und jeder Nation, 10 und hast sie für unseren Gott zu einem Königtum und zu Priestern gemacht, und sie werden herrschen auf Erden." 11 Und ich sah, und hörte die Stimme vieler Engel im Umkreis des Thrones und der Wesen und der Ältesten, und ihre Zahl war zehntausend mal zehntausend und tausend mal tausend, 12 und sie riefen mit lauter Stimme: "Würdig ist das Lamm, das geschlachtet wurde, die Macht zu empfangen und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre, Verherrlichung und Lobpreis." 13 Und jedes Geschöpf im Himmel und auf der Erde und unter der Erde und auf dem Meere, samt allem darin und darauf, hörte ich sprechen: "Dem, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamme sei der Lobpreis und die Ehre und die Verherrlichung und die Macht in alle Ewigkeit." 14 Die vier Wesen sprachen: "Amen." Und die Ältesten fielen nieder [auf ihr Angesicht] und beteten [ihn] an [, der lebt in alle Ewigkeit].

Nun gelangen wir zu der berühmten Buchrolle. Was die meisten, welche die Offenbarung auslegen übersehen, ist, dass sie in der ganzen Offenbarung nie zu lesen begonnen wird. Eigentlich geht die Offenbarung nie über das brechen der sieben Siegel hinaus und es werden nur die Begleiterscheinungen des Brechens der Siegel geschildert. Johannes bezeugt lediglich, dass die Buchrolle beidseitig beschrieben ist, doch wird er mit keinem Wort erwähnen, was in der Rolle steht. Dies bleibt uns verborgen, denn es ist das Geheimnis Gottes selbst, der sich uns ja in Christus offenbart. Bis zur Schaffung des neuen Himmels und der neuen Erde werden wir nicht weiter in das Geheimnis Gottes eindringen können, als in die Begleiterscheinungen des eröffnen seines Geheimnisses. Warum das? Weil dieser Himmel und diese Erde vergänglich sind, Gott aber unvergänglich. Solange wir im Vergänglichen sind, können wir das Geheimnis des Unvergänglichen nicht erfassen, lediglich seine Begleiterscheinungen.
5:1 Und ich sah auf der Rechten dessen, der auf dem Throne sass, eine Buchrolle, innen und auf der Rückseite beschrieben und versiegelt mit sieben Siegeln.
Diese Buchrolle in der Rechten Gottes des Vaters enthält das innerste Gottes, das Geheimnis Gottes selbst, warum dies so ist, werden wir in den folgenden Versen sehen. Doch bereits jetzt erkennen wir, dass Gott nicht einseitig ist, sondern beidseitig vollumfänglich "beschrieben". Die sieben Siegel sind wiederum ein Zeichen, dass Gott vollkommen versiegelt ist, vollkommen heilig.
5:2 Und ich sah einen mächtigen Engel, der mit lauter Stimme rief: "Wer ist würdig, die Buchrolle zu öffnen und ihre Siegel zu lösen?"
Der Engel stellt hier nun die ultimative Frage: "Wer ist würdig, die Buchrolle zu öffnen und ihre Siegel zu lösen?" Wer ist nun dieser Engel? Der Erzengel Michael wird für gewöhnlich immer vorgestellt, er ist es somit nicht. Die Frage an sich hilft uns jedoch weiter. Wer stellte über Jahrhunderte immer wieder diese Frage: "Wer ist würdig?" Es ist die Frage des ganzen Alten Testamentes. Es ist so gesehen der Engel des Alten Testamentes. Es ist der Schrei des ganzen Alten Testamentes nach dem Würdigen. Wenn wir also einen Engel benennen müssten, dann wäre es der Engel der Botschaft, der zur würdigen Maria gesandt wurde. Somit eher der Erzengel Gabriel denn Michael.
5:3 Und niemand, weder im Himmel noch auf Erden noch unter der Erde war imstande, die Buchrolle zu öffnen und Einblick in sie zu nehmen.
Es ist die Frage, wer ist würdig, das innerste Geheimnis Gottes zu erfahren. Satan wollte dieses Geheimnis stets für sich lüften und will es noch, denn er will immer noch sein wie Gott; er will Gott sein. Doch wie soll er sein wie Gott, solange er dessen Tiefe nicht kennt? Die Tragik für ihn ist, dass er das nun nie erfahren wird, doch alle, die Gott treu sind und bleiben, werden dieses Geheimnis im neuen Himmel und in der neuen Erde erfahren. Satan wird aber am Neuen keinerlei Anteil erhalten, denn es wird vergehen. Er wird daher definitiv und absolut nie sein können wie Gott.
5:4 Ich weinte sehr, weil niemand für würdig befunden wurde, die Buchrolle zu öffnen und Einblick in sie zu nehmen.
Johannes weinte, weil wirklich kein einziges Geschöpf je würdig sein kann, das innerste Geheimnis seines Schöpfers eröffnen zu können, geschweige Einblick zu nehmen. Dies war das, woran Satan als erstes scheiterte, denn er hielt sich selbst für würdig, alles über und von Gott wissen zu können und scheiterte in seinem Stolz jämmerlich.
5:5 Da sprach einer der Ältesten zu mir: "Weine nicht! Siehe, es siegte der Löwe aus dem Stamme Juda, der Wurzelspross Davids, um das Buch und seine sieben Siegel zu öffnen."
Nun ist interessant, dass nicht mehr ein Engel mit Johannes spricht. Es ist einer der anbetenden Priester, die Gott ihre Krone zurückanboten. Er sagte, hör auf zu weinen. Das Weinen des Alten Testamentes ist vorbei. Das Alte Testament wurde gegeben, dass sich die Sünde vermehrt, damit wir verstehen lernen, dass niemand würdig ist, dass es keine Selbsterlösung im endlosen Kreis der Reinkarnation gibt, sondern dass nur der Sohn Gottes selbst würdig ist. Wir sollten lernen über unsere Sünden zu weinen. Denn solange wir nicht über unsere Sünden weinen, erkennen wir nicht, wie krank wir sind und suchen den "Arzt" (Gott) nicht auf. Im Alten Testament müssen wir über unsere eigenen Sünden weinen lernen. Darum ist es auch mehrfach so dick, wie das Neue Testament, denn wir sumpfen immer noch in der Sünde herum.
Der Priester sagt nichts Geringeres, als dass ein Teil der Schöpfung Gottes, der Löwe von Juda (Christus), siegte. Ausgerechnet ein Mensch, den Satan für völlig unzulänglich fand im Unterschied zu sich selbst, hat triumphiert und sich selbst überwunden, ist der Versuchung nicht verfallen und steht so rein vor Gott wie Gott selbst, ist geworden wie Gott selbst. Es ist niemand geringerer, als Gott selbst, der zum geringsten Geschöpf mit Herrschaftsauftrag wurde, in Jesus Christus. Die Kirche ist sein Leib, sein Äusseres, seine "Begleitumstände". Darum betreffen uns die Begleitumstände der Öffnung des Buches. Der Inhalt des Buches ist nicht die Kirchengeschichte, sondern das Vollendete in Gott im Neuen Himmel und auf der Neuen Erde. Darum wird uns auch über den Inhalt der Buchrolle selbst nicht das Geringste verraten.
5:6 Und ich sah inmitten des Thrones und der vier Wesen und inmitten der Ältesten ein Lamm stehen, wie geschlachtet. Es hat sieben Hörner und sieben Augen, das sind die sieben Geister Gottes, ausgesandt auf die ganze Erde.
Der Löwe wird nun als das Opfertier, das Lamm geschildert. Nun wird auch geschildert, wie dieser Mensch gewordene Gott gesiegt hat, indem er selber das einzig reine Opferlamm wurde und sich für die Sünden der Menschen schlachten liess. Bemerkenswert ist auch das Detail, dass das Lamm, obwohl geschlachtet, steht. Es ist somit, auch geschlachtet, nicht tot. Die sieben Hörner und Augen sind wiederum ein Bild für die Fülle des Heiligen Geistes und das durch den Geist bewirkte Wort, das wie ein zweischneidiges Schwert ist: eben alles durchschaut und alles durchstösst. Dieser Geist ist ausgesandt auf die Erde in der Kirche durch das Pfingstereignis und die Firmung: die Taufe, nebst im Wasser, im Heiligen Geiste. Es wird immer der eine Gott trinitarisch aufgezeigt.
5:7 Es trat hinzu und nahm die Buchrolle aus der Rechten dessen, der auf dem Throne sass.
Jesus Christus, das Lamm Gottes, nimmt nun das Geheimnis aus der rechten Hand des Vaters in Empfang. Der Hand der Macht und des Herrschens.
5:8 Und als es das Buch entgegennahm, fielen die vier Wesen und die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem Lamme; jeder trug eine Harfe und goldene Schalen voll Rauchwerk - das sind die Gebete der Heiligen -,
Es ist das Ereignis im Himmel schlechthin. Es findet im Himmel eine liturgische "Revolution" statt. Plötzlich drehen sich die Priester und alle, die Gott anbeteten von diesem zum Lamm hin, das beim Thron stand, und beten an. Die Ferne Gottes dreht sich ab zur Nähe des Lammes, das geschlachtet dort stand. Die Verherrlichung des nicht beschriebenen, nur umschriebenen Gottes auf dem Thron verdeutlicht sich nun im Lamm Gottes, das geschlachtet ist.
Gott gibt also sein innerstes Geheimnis aus der Hand. Das, was Satan so begehrt, doch nicht bekommt, wird nun von Gott dem Christus übergeben. Wiederum beten die Priester an, aber auch die ganze Schöpfung. Wie aus dem Nichts tauchen nun Harfen auf. Sie sind nicht Instrumente des Angriffes und Kampfes, wie die Trompeten der Engel, sie sind Instrumente des Lobes und der Anbetung. Es sind dann auch die Priester, welche die Gebete der Heiligen im Bilde von Weihrauch vor Gott darbringen. Es sind die Gebete, die in dem Erlösungswerk des Lammes Gottes Christus Jesus ihre ultimative Erhörung fanden und der uns in der Eucharistie leibhaft begegnet zu unserer leibhaften Verinnerlichung.
5:9 und sie sangen ein neues Lied: "Würdig bist du, [Herr,] das Buch entgegenzunehmen und seine Siegel zu lösen! Denn du wurdest geschlachtet und hast [uns] erkauft mit deinem Blute für Gott, aus jedem Stamm und jeder Sprache, aus jedem Volk und jeder Nation,
Warum singen sie nun ein neues Lied? Wir kennen das Singen neuer Lieder aus dem Alten Testament, nach dem Durchzug durch das Meer von Mose gesungen und auch von David nach der Errichtung der Königsherrschaft des Hauses David in Ps 98. Ein neues Lied zum Lob Gottes bedeutet, dass es etwas Neues zu loben gibt. Mose konnte nicht das Loblied des Königshauses David singen, weil es nicht geschehen war. David hätte mit dem Lied des Mose dem Ereignis, dass Gott an ihm tat keinen würdigen Tribut gezollt. Wir befinden uns somit nicht in unseren Tagen in der Offenbarung, sondern wieder am Beginn unserer Tage, nach dem Sieg Jesu über den Tod und der Etablierung seiner Kirche, die durch die 24 Ältesten vertreten sind.
Dieses neue Lied heute, nach 2'000 Jahren als neu zu singen, wäre etwas seltsam. Aus unserer Warte ist es bereits ein "altes" Lied, wenngleich noch aktuell. Dennoch ist es auch neu, denn das Sammeln von Menschen aus allen Stämmen und Sprachen und allen Nationen ist noch nicht zu Ende. Die Übergabe des Buches ist somit am Beginn unserer Epoche und das Öffnen der Siegel beginnt am Ende unserer Epoche. Dies ist übrigens eine normale literarische Vorgehensweise der Propheten. Sie schildern gerne im selben Satz verschiedene Ereignisse, die Jahrtausende auseinanderliegen können. So ist denn auch in diesem neuen Lied ein grosser Sprung. Zuerst ist da die Erlösung in diesem Vers und im Nächsten geht es weiter.
5:10 und hast sie für unseren Gott zu einem Königtum und zu Priestern gemacht, und sie werden herrschen auf Erden."
Diese Ausdrucksweise ist in der Offenbarung eine Bezeichnung für die Kirche. Gott Vater ganz oben, konkretisiert sich im Lamme und dieses Lamm gebiert in die Welt hinein die Kirche. Vorerst ist nun das Äussere des Buches für die Kirche bestimmt. Alles ist vorherbestimmt. Da gibt es keinerlei Improvisation, alles folgt einem vorherbestimmten liturgischen Ablauf.
Nach der Erlösung durch Christus – wir sind immer noch im neuen Lied – werden Menschen mittels der Kirche, die der Leib Christis ist, zu einem Königtum gemacht und zu Priestern. Beide, das Königtum und die Priester werden auf Erden herrschen. Exakt das findet zurzeit statt. Die Kirche herrscht als weltlich gesehen Schwache über die Angriffe Satans und die Priester halten die Gegenwart Christi in der Eucharistie aufrecht. Die vermeintlich starke Welt erliegt den Versuchungen Satans in ihrem Streben nach weltlicher Macht und huldigt dem Mammon in dem Streben nach einer "guten" Karriere. Wir müssen daher dieses Lied aus der Warte unmittelbar nach Pfingsten sehen.
5:11 Und ich sah, und hörte die Stimme vieler Engel im Umkreis des Thrones und der Wesen und der Ältesten, und ihre Zahl war zehntausend mal zehntausend und tausend mal tausend,
Jetzt, nachdem Jesus über den Tod und den Stolz Satans gesiegt hat, treten zu der Schöpfung und den 24 Priestern die Himmlischen Engelscharen hinzu. Wenn wir diese Zahl wörtlich nehmen wollten, wären es 10'000 X 10'000 X 1'000 X 1'000 = 100'000'000'000'000 (100 Billionen). Es ist nicht langweilige Kirche mit leeren Bänken. Hier kommt Fülle zum Ausdruck, wahrer Reichtum.
5:12 und sie riefen mit lauter Stimme: "Würdig ist das Lamm, das geschlachtet wurde, die Macht zu empfangen und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre, Verherrlichung und Lobpreis."
Wir befinden uns immer noch – aus dem Blickwinkel Johannes – in der Vergangenheit. Jesus hat noch nicht empfangen; er wird jedoch würdig erklärt, zu empfangen. Was soll er jedoch empfangen? Es ist Macht und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre, Verherrlichung und Lobpreis. Wodurch empfängt Jesus all das? Durch all die, welche ihm auf seinem Weg auf der Erde folgen und die Wahrheit, die er selber ist, tun. Mit anderen Worten: durch das Wirken seines Leibes auf Erden, der Kirche.
5:13 Und jedes Geschöpf im Himmel und auf der Erde und unter der Erde und auf dem Meere, samt allem darin und darauf, hörte ich sprechen: "Dem, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamme sei der Lobpreis und die Ehre und die Verherrlichung und die Macht in alle Ewigkeit."
Nun scheinen auch alle Lebewesen des Meeres und der Erde in den Lob einzustimmen. Johannes sieht sie aber nicht, er hört sie nur. Warum dies? Sie sind vertreten durch die vier Lebewesen, die dieses Lob bestätigen.
5:14 Die vier Wesen sprachen: "Amen." Und die Ältesten fielen nieder [auf ihr Angesicht] und beteten [ihn] an [, der lebt in alle Ewigkeit].
Hier hören wir die Bestätigung der vier Lebewesen zum Lob der Schöpfung durch ihr Amen. Dieses Amen hörten wir bereits von Christus bei seiner Vorstellung im Brief an Laodizea. Die Priester beten nun wiederum an und bringen so auch dieses Lob vor Gott. In gewisser Wise begegnen uns somit hier die Gemeinden wieder. Ephesus sagt, kehre zurück zur ersten Liebe der Gemeinde der Apostelgeschichte. Die Liebe ist der Heilige Geist. Und es endet schliesslich im Amen von Laodizea.
Nun geschieht ein Zeitsprung. Bislang befanden wir uns aus der Warte des Johannes in der Vergangenheit, in dieser Vision. Es wurde gezeigt, dass Christus gesiegt hat und die Kirche, die sein Leib ist, die Herrschaft als vermeintlich Schwache beginnt. Ab dem nächsten Kapitel wird nun geschildert, wie diese "Machtübernahme" durch die Kirche vonstattengeht, die eben weltlich schwach ist. Es wird sich weisen, dass sie als Leib Christi im Grossen und Ganzen denselben Weg zu gehen hat, den Christus auf Erden ging: völlige Selbstaufgabe und Kreuzigung. Nun wird aufgezeigt werden, welche Begleitumstände das Offenbarwerden Gottes durch das Brechen der Siegel in und auf der Welt mit sich bringt. Vergessen wir nicht: der Kampf der Kirche geht immer noch gegen Satan, der sich die Welt unterworfen hat. Satan wird daher alles unternehmen, diese Kirche zu zerstören, ohne Rücksicht auf Verluste derer, die ihm ergeben sind.

Ende 4. Vortrag
Ganz herzlich möchte ich mich bei Euch bedanken, dass Sie zu diesem Vortrag gekommen sind. Es freut mich sehr, dass Sie sich dafür die Zeit nahmen. Daher wollen wir mit Gebet schliessen:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Seligpreisungen
Jesus sagte zu den vielen Menschen:
Selig, die arm sind (im Geiste) vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.
Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.
Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben.
Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden.
Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.
Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.
Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.
Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich. –
Gesegnet seid ihr, wenn ihr um Christi willen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird gross sein. Denn so wurden schon vor euch die Propheten verfolgt. (Mt 5,3-12)
Johannesprolog
Im Anfang war der Logos, das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Das Wort Gottes ist in Jesus Christus Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt, und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit. (Joh 1,1.14) So beten wir:
Schlussgebet
Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu Dir.
Mein Herr und mein Gott, gib alles mir, was mich führet zu Dir.
Mein Herr und mein Gott, nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen Dir.
Es segne, behüte und stärke euch der Allmächtige Gott, der Vater, und der Sohn † und der Heilige Geist. Amen.

Zum Anhören: www.youtube.com/watch